Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.ich für mein Christenthum dem Herrn Pfarrer Freitag den 23. December. Gestern bin ich gestört worden, den Brief ich fuͤr mein Chriſtenthum dem Herrn Pfarrer Freitag den 23. December. Geſtern bin ich geſtoͤrt worden, den Brief <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0334" n="320"/> ich fuͤr mein Chriſtenthum dem Herrn Pfarrer<lb/> verehrt. Seit achtzehn Jahren bin ich getauft<lb/> und es hilft mich nichts. Drei Louisd'or fuͤr<lb/> ein Plaͤtzchen im deutſchen Narrenhauſe! Es<lb/> war eine thoͤrigte Verſchwendung.</p><lb/> </div> <div> <dateline> <hi rendition="#right">Freitag den 23. December.</hi> </dateline><lb/> <p>Geſtern bin ich geſtoͤrt worden, den Brief<lb/> zu endigen und abzuſchicken, wie ich es ge¬<lb/> dachte. Erſtens, durch Ihren praͤchtigen fuͤnf¬<lb/> ſeitigen Brief. Dann geſtoͤrt durch einen<lb/> Brief, den ich gleichzeitig von Campe erhielt;<lb/> dann durch uͤberſchickte Zeitungen; dann durch<lb/> einen andern Zeitungs-Artikel aus Deutſchland,<lb/> den man mir mitgetheilt; endlich durch die<lb/> Bewegung, die das alles in mir hervorge¬<lb/> bracht. Es war eine <hi rendition="#g">freudige</hi> Bewegung,<lb/> das ſchwoͤre ich Ihnen. Es geht ja alles<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [320/0334]
ich fuͤr mein Chriſtenthum dem Herrn Pfarrer
verehrt. Seit achtzehn Jahren bin ich getauft
und es hilft mich nichts. Drei Louisd'or fuͤr
ein Plaͤtzchen im deutſchen Narrenhauſe! Es
war eine thoͤrigte Verſchwendung.
Freitag den 23. December.
Geſtern bin ich geſtoͤrt worden, den Brief
zu endigen und abzuſchicken, wie ich es ge¬
dachte. Erſtens, durch Ihren praͤchtigen fuͤnf¬
ſeitigen Brief. Dann geſtoͤrt durch einen
Brief, den ich gleichzeitig von Campe erhielt;
dann durch uͤberſchickte Zeitungen; dann durch
einen andern Zeitungs-Artikel aus Deutſchland,
den man mir mitgetheilt; endlich durch die
Bewegung, die das alles in mir hervorge¬
bracht. Es war eine freudige Bewegung,
das ſchwoͤre ich Ihnen. Es geht ja alles
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