Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832.Erster Brief. Karlsruhe, Sonntag den 5. September 1830.Ich fange an den guten Reisegeist zu spüren, und Aber je näher ich der französischen Grenze Gestern Abend war ich bei S. Die hatten I. 1
Erſter Brief. Karlsruhe, Sonntag den 5. September 1830.Ich fange an den guten Reiſegeiſt zu ſpüren, und Aber je näher ich der franzöſiſchen Grenze Geſtern Abend war ich bei S. Die hatten I. 1
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Erſter Brief.
Karlsruhe, Sonntag den 5. September 1830.
Ich fange an den guten Reiſegeiſt zu ſpüren, und
einige von der Legion Teufel, die ich im Leibe habe,
ſind ſchon ausgezogen.
Aber je näher ich der franzöſiſchen Grenze
komme, je toller werde ich. Weiß ich doch jetzt
ſchon, was ich thun werde auf der Kehler Brücke,
ſobald ich der letzten badiſchen Schildwache den
Rücken zukehre. Doch darf ich das keinem Frauen¬
zimmer verrathen.
Geſtern Abend war ich bei S. Die hatten
einmal eine Freude mich zu ſehen! Sie wußten gar
nicht, was ſie mir alles Liebes erzeugen ſollten, ſie
hätten mir gern die ganze Univerſität gebraten vor¬
geſetzt. Mir Aermſten mit meinem romantiſchen
Magen! Nicht der Vogel Rock verdaute das. Die
W. hat einen prächtigen Jungen. Ich ſah eine
I. 1
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Zitationshilfe: | Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 1. Hamburg, 1832, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris01_1832/15>, abgerufen am 21.02.2025. |