Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Lösung der venetianischen Seife besitzt die Eigen-
schaft, die Adern des Marmors äußerst zart zu treiben,
welche mit dem Namen "Haaradern" bezeichnet werden.

Auch treibt sie die Adern in stets kreisrunden Formen,
während das Treiben der Galle alle nur erdenklichen Figuren
veranlaßt.

Aufmerksam machen wollen wir noch, daß zur Lösung
der venetianischen Seife stets nur destillirtes oder reines
Regenwasser verwendet werden muß, da Brunnenwasser in
Folge seiner Auflösungen von verschiedenen Salzen u.s.w.
die Zersetzung der Seife in wenigen Stunden herbeiführt.

Gerade so, wie man die präparirte Farbe, die Galle,
den Geruch u.s.w. einer Probe unterziehen muß, ist es
auch bei der oben beschriebenen Lösung nöthig, einen Versuch
mit derselben anzustellen.

Das Zusetzen der Seifenlösung wird wie bei der Galle
in Tropfen vorgenommen und variirt die Menge zwischen
5 und 40 Tropfen. Bei Schmaladermarmor wird beispiels-
weise eine Lösung von Liter destillirtem Wasser mit
15 bis 20 Tropfen Seifenlösung versetzt, verwendet, während
bei Türkisch= und Griechischmarmor der Farbe außer dem
Zusatze von Galle noch 5 bis 10 Tropfen Seifenlösung bei-
gegeben werden.

Venetianische oder kurzweg Venetianerseife besteht aus
Natronlauge und Olivenöl minderer Sorte und wird auch
medicinisch benützt.



Farbenzusammenstellungen für Buchschnitt-
marmor.

Ultramarinblau-Braun.
Violett-Gelb.
Grün-Braun.
Rosa-Braun.
Violett-Braun.

Die Loͤsung der venetianischen Seife besitzt die Eigen-
schaft, die Adern des Marmors aͤußerst zart zu treiben,
welche mit dem Namen „Haaradern‟ bezeichnet werden.

Auch treibt sie die Adern in stets kreisrunden Formen,
waͤhrend das Treiben der Galle alle nur erdenklichen Figuren
veranlaßt.

Aufmerksam machen wollen wir noch, daß zur Loͤsung
der venetianischen Seife stets nur destillirtes oder reines
Regenwasser verwendet werden muß, da Brunnenwasser in
Folge seiner Aufloͤsungen von verschiedenen Salzen u.s.w.
die Zersetzung der Seife in wenigen Stunden herbeifuͤhrt.

Gerade so, wie man die praͤparirte Farbe, die Galle,
den Geruch u.s.w. einer Probe unterziehen muß, ist es
auch bei der oben beschriebenen Loͤsung noͤthig, einen Versuch
mit derselben anzustellen.

Das Zusetzen der Seifenloͤsung wird wie bei der Galle
in Tropfen vorgenommen und variirt die Menge zwischen
5 und 40 Tropfen. Bei Schmaladermarmor wird beispiels-
weise eine Loͤsung von Liter destillirtem Wasser mit
15 bis 20 Tropfen Seifenloͤsung versetzt, verwendet, waͤhrend
bei Tuͤrkisch= und Griechischmarmor der Farbe außer dem
Zusatze von Galle noch 5 bis 10 Tropfen Seifenloͤsung bei-
gegeben werden.

Venetianische oder kurzweg Venetianerseife besteht aus
Natronlauge und Olivenoͤl minderer Sorte und wird auch
medicinisch benuͤtzt.



Farbenzusammenstellungen fuͤr Buchschnitt-
marmor.

Ultramarinblau-Braun.
Violett-Gelb.
Gruͤn-Braun.
Rosa-Braun.
Violett-Braun.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0038" n="28"/>
              <p>Die Lo&#x0364;sung der venetianischen Seife besitzt die
                                 Eigen-<lb/>
schaft, die Adern des Marmors a&#x0364;ußerst zart zu
                                 treiben,<lb/>
welche mit dem Namen &#x201E;Haaradern&#x201F;
                                 bezeichnet werden.</p><lb/>
              <p>Auch treibt sie die Adern in stets kreisrunden
                                 Formen,<lb/>
wa&#x0364;hrend das Treiben der Galle alle nur
                                 erdenklichen Figuren<lb/>
veranlaßt.</p><lb/>
              <p>Aufmerksam machen wollen wir noch, daß zur Lo&#x0364;sung<lb/>
der
                                 venetianischen Seife stets nur destillirtes oder
                                 reines<lb/>
Regenwasser verwendet werden muß, da Brunnenwasser
                                 in<lb/>
Folge seiner Auflo&#x0364;sungen von verschiedenen Salzen <hi rendition="#g">u.s.w.</hi><lb/>
die Zersetzung der Seife in
                                 wenigen Stunden herbeifu&#x0364;hrt.</p><lb/>
              <p>Gerade so, wie man die pra&#x0364;parirte Farbe, die Galle,<lb/>
den
                                 Geruch <hi rendition="#g">u.s.w.</hi> einer Probe unterziehen muß,
                                 ist es<lb/>
auch bei der oben beschriebenen Lo&#x0364;sung
                                 no&#x0364;thig, einen Versuch<lb/>
mit derselben anzustellen.</p><lb/>
              <p>Das Zusetzen der Seifenlo&#x0364;sung wird wie bei der Galle<lb/>
in
                                 Tropfen vorgenommen und variirt die Menge zwischen<lb/>
5 und 40
                                 Tropfen. Bei Schmaladermarmor wird beispiels-<lb/>
weise eine
                                 Lo&#x0364;sung von <formula notation="TeX">2/10</formula> Liter
                                 destillirtem Wasser mit<lb/>
15 bis 20 Tropfen Seifenlo&#x0364;sung
                                 versetzt, verwendet, wa&#x0364;hrend<lb/>
bei Tu&#x0364;rkisch= und
                                 Griechischmarmor der Farbe außer dem<lb/>
Zusatze von Galle noch 5
                                 bis 10 Tropfen Seifenlo&#x0364;sung bei-<lb/>
gegeben werden.</p><lb/>
              <p>Venetianische oder kurzweg Venetianerseife besteht
                                 aus<lb/>
Natronlauge und Oliveno&#x0364;l minderer Sorte und wird
                                 auch<lb/>
medicinisch benu&#x0364;tzt.</p>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Farbenzusammenstellungen fu&#x0364;r
                                     Buchschnitt-<lb/>
marmor.</hi> </head><lb/>
              <p>Ultramarinblau-Braun.<lb/>
Violett-Gelb.<lb/>
Gru&#x0364;n-Braun.<lb/>
Rosa-Braun.<lb/>
Violett-Braun.
</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[28/0038] Die Loͤsung der venetianischen Seife besitzt die Eigen- schaft, die Adern des Marmors aͤußerst zart zu treiben, welche mit dem Namen „Haaradern‟ bezeichnet werden. Auch treibt sie die Adern in stets kreisrunden Formen, waͤhrend das Treiben der Galle alle nur erdenklichen Figuren veranlaßt. Aufmerksam machen wollen wir noch, daß zur Loͤsung der venetianischen Seife stets nur destillirtes oder reines Regenwasser verwendet werden muß, da Brunnenwasser in Folge seiner Aufloͤsungen von verschiedenen Salzen u.s.w. die Zersetzung der Seife in wenigen Stunden herbeifuͤhrt. Gerade so, wie man die praͤparirte Farbe, die Galle, den Geruch u.s.w. einer Probe unterziehen muß, ist es auch bei der oben beschriebenen Loͤsung noͤthig, einen Versuch mit derselben anzustellen. Das Zusetzen der Seifenloͤsung wird wie bei der Galle in Tropfen vorgenommen und variirt die Menge zwischen 5 und 40 Tropfen. Bei Schmaladermarmor wird beispiels- weise eine Loͤsung von [FORMEL] Liter destillirtem Wasser mit 15 bis 20 Tropfen Seifenloͤsung versetzt, verwendet, waͤhrend bei Tuͤrkisch= und Griechischmarmor der Farbe außer dem Zusatze von Galle noch 5 bis 10 Tropfen Seifenloͤsung bei- gegeben werden. Venetianische oder kurzweg Venetianerseife besteht aus Natronlauge und Olivenoͤl minderer Sorte und wird auch medicinisch benuͤtzt. Farbenzusammenstellungen fuͤr Buchschnitt- marmor. Ultramarinblau-Braun. Violett-Gelb. Gruͤn-Braun. Rosa-Braun. Violett-Braun.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-07-22T15:09:30Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Marc Kuse: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-07-22T15:09:30Z)
Thomas Gloning: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-07-22T15:09:30Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • langes s (ſ): als s transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/38
Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/38>, abgerufen am 21.11.2024.