[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 4. Zürich, 1742.Grundriß schichte von Seba und Kosbi soll ihn auf die An-tediluvianos böse machen. Zu Nemuels und Man- danen Begebenheit kan man Lynceus und Hyper- mnestren Geschichte zum Urbilde nehmen. Nemuel wird vor einen grossen Künstler angegeben, damit wir an seinem Orte das Schiff mit Geräthe und Werkzeugen von seiner Arbeit anfüllen, und auf diese Weise die Erfindungen der ersten Welt auf die andere Welt fortpflantzen. Jch lasse Noah mit ihnen zu einer Zeit in seiner Jnsel ankommen, damit wir einer andern Scene Platz machen, und die Haupthandlung befödern. Zum zweyten Buche. Der Begriff, der im ersten Buche von der ro- ben
Grundriß ſchichte von Seba und Kosbi ſoll ihn auf die An-tediluvianos boͤſe machen. Zu Nemuels und Man- danen Begebenheit kan man Lynceus und Hyper- mneſtren Geſchichte zum Urbilde nehmen. Nemuel wird vor einen groſſen Kuͤnſtler angegeben, damit wir an ſeinem Orte das Schiff mit Geraͤthe und Werkzeugen von ſeiner Arbeit anfuͤllen, und auf dieſe Weiſe die Erfindungen der erſten Welt auf die andere Welt fortpflantzen. Jch laſſe Noah mit ihnen zu einer Zeit in ſeiner Jnſel ankommen, damit wir einer andern Scene Platz machen, und die Haupthandlung befoͤdern. Zum zweyten Buche. Der Begriff, der im erſten Buche von der ro- ben
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0012" n="10"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Grundriß</hi></fw><lb/> ſchichte von Seba und Kosbi ſoll ihn auf die An-<lb/> tediluvianos boͤſe machen. Zu Nemuels und Man-<lb/> danen Begebenheit kan man Lynceus und Hyper-<lb/> mneſtren Geſchichte zum Urbilde nehmen. Nemuel<lb/> wird vor einen groſſen Kuͤnſtler angegeben, damit<lb/> wir an ſeinem Orte das Schiff mit Geraͤthe und<lb/> Werkzeugen von ſeiner Arbeit anfuͤllen, und auf<lb/> dieſe Weiſe die Erfindungen der erſten Welt auf<lb/> die andere Welt fortpflantzen. Jch laſſe Noah<lb/> mit ihnen zu einer Zeit in ſeiner Jnſel ankommen,<lb/> damit wir einer andern Scene Platz machen, und<lb/> die Haupthandlung befoͤdern.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Zum zweyten Buche.</head><lb/> <p>Der Begriff, der im erſten Buche von der ro-<lb/> hen Art der erſten Welt erwecket worden, muß<lb/> in dieſem zweyten in das helleſte Licht geſetzet wer-<lb/> den, damit ſie des Unterganges recht wuͤrdig ge-<lb/> machet werde. Moſe erzehlet uns mehr Umſtaͤnde<lb/> von den Wuͤrkungen, als von den Urſachen des<lb/> goͤttlichen Unwillens, durch welche die erſte Welt<lb/> vertilget ward: Die Erfindungskraft muß das<lb/> Stillſchweigen von den Bewegurſachen dieſer er-<lb/> ſchrecklichen Umkehrung einigermaaſſen erſetzen.<lb/> Sie muß davon ſolche angeben, welche von dem<lb/> rohen Zuſtande der Menſchen einen Begriff ma-<lb/> chen, der mit der auſſerordentlichen Straffe, ſo dar-<lb/> auf erfolget, ein geſchicktes Verhaͤltniß hat. Der-<lb/> gleichen ſind in dieſem Buche die grauſamen Opfer<lb/> der Nephilim, ihre vermeſſene Beſtuͤrmung des<lb/> Paradieſes, Jaakans Gottes-Verleugnung. Daß<lb/> das Paradies vor der Suͤndflut durch Cherubim<lb/> ſey verwahret worden, beruhet auf dem Vorge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ben</fw><lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [10/0012]
Grundriß
ſchichte von Seba und Kosbi ſoll ihn auf die An-
tediluvianos boͤſe machen. Zu Nemuels und Man-
danen Begebenheit kan man Lynceus und Hyper-
mneſtren Geſchichte zum Urbilde nehmen. Nemuel
wird vor einen groſſen Kuͤnſtler angegeben, damit
wir an ſeinem Orte das Schiff mit Geraͤthe und
Werkzeugen von ſeiner Arbeit anfuͤllen, und auf
dieſe Weiſe die Erfindungen der erſten Welt auf
die andere Welt fortpflantzen. Jch laſſe Noah
mit ihnen zu einer Zeit in ſeiner Jnſel ankommen,
damit wir einer andern Scene Platz machen, und
die Haupthandlung befoͤdern.
Zum zweyten Buche.
Der Begriff, der im erſten Buche von der ro-
hen Art der erſten Welt erwecket worden, muß
in dieſem zweyten in das helleſte Licht geſetzet wer-
den, damit ſie des Unterganges recht wuͤrdig ge-
machet werde. Moſe erzehlet uns mehr Umſtaͤnde
von den Wuͤrkungen, als von den Urſachen des
goͤttlichen Unwillens, durch welche die erſte Welt
vertilget ward: Die Erfindungskraft muß das
Stillſchweigen von den Bewegurſachen dieſer er-
ſchrecklichen Umkehrung einigermaaſſen erſetzen.
Sie muß davon ſolche angeben, welche von dem
rohen Zuſtande der Menſchen einen Begriff ma-
chen, der mit der auſſerordentlichen Straffe, ſo dar-
auf erfolget, ein geſchicktes Verhaͤltniß hat. Der-
gleichen ſind in dieſem Buche die grauſamen Opfer
der Nephilim, ihre vermeſſene Beſtuͤrmung des
Paradieſes, Jaakans Gottes-Verleugnung. Daß
das Paradies vor der Suͤndflut durch Cherubim
ſey verwahret worden, beruhet auf dem Vorge-
ben
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |