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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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in sofern ihre Membranen von der Gewalt des
einströmenden Blutes ausgedehnt werden a), aber
sogleich darauf ihren vorigen Durchmesser wieder
erlangen; von eben dieser Gewalt rührt auch die
schlängelnde Bewegung her, die man an größern
in mannigfaltigen Krümmungen fortlaufenden, und
durch ein lockeres Zellgewebe befestigten Arterien
zuweilen beobachtet.

Daß aber die Arterien im gesunden Zustan-
de, so lange das Herz seiner Verrichtung vorstehen
kann, ein Vermögen besitzen, sich in einen engern
Raum zusammenzuziehen, kommt mir nicht wahr-
scheinlich vor: ein anderes ist in dem kranken Zu-
stande, wenn das Herz mangelt, oder verknöchert
ist, wo alsdann die Arterien die Stelle des Her-
zens vertreten, und das Blut mittelst ihrer Lebens-
kraft forttreiben müssen.

a) Artband Diss. sur la dilation des arteres. Par.
1771. 8.

Jadelot Mem. sur la cause de la pulsation des arteres.
Nancy
1771. 8.

§. 126.

Da aber die Kraft des Herzens nicht auf die
kleinsten Endungen der Arterien und Venen sich
erstrecken kann, wie einige berühmte Physiologen,
besonders Whytt, dafür halten, so schreiben sie
den Forttrieb des Blutes in diesen entlegenen Ge-
genden gewissen Schwingungen dieser Gefäße zu;
und aus eben diesen zitternden Bewegungen erklären
sie auf eine nicht ganz unbefriedigende Weise die
Natur der Entzündung.

in sofern ihre Membranen von der Gewalt des
einströmenden Blutes ausgedehnt werden a), aber
sogleich darauf ihren vorigen Durchmesser wieder
erlangen; von eben dieser Gewalt rührt auch die
schlängelnde Bewegung her, die man an größern
in mannigfaltigen Krümmungen fortlaufenden, und
durch ein lockeres Zellgewebe befestigten Arterien
zuweilen beobachtet.

Daß aber die Arterien im gesunden Zustan-
de, so lange das Herz seiner Verrichtung vorstehen
kann, ein Vermögen besitzen, sich in einen engern
Raum zusammenzuziehen, kommt mir nicht wahr-
scheinlich vor: ein anderes ist in dem kranken Zu-
stande, wenn das Herz mangelt, oder verknöchert
ist, wo alsdann die Arterien die Stelle des Her-
zens vertreten, und das Blut mittelst ihrer Lebens-
kraft forttreiben müssen.

a) Artband Diss. sur la dilation des arteres. Par.
1771. 8.

Jadelot Mem. sur la cause de la pulsation des arteres.
Nancy
1771. 8.

§. 126.

Da aber die Kraft des Herzens nicht auf die
kleinsten Endungen der Arterien und Venen sich
erstrecken kann, wie einige berühmte Physiologen,
besonders Whytt, dafür halten, so schreiben sie
den Forttrieb des Blutes in diesen entlegenen Ge-
genden gewissen Schwingungen dieser Gefäße zu;
und aus eben diesen zitternden Bewegungen erklären
sie auf eine nicht ganz unbefriedigende Weise die
Natur der Entzündung.

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[76/0094] in sofern ihre Membranen von der Gewalt des einströmenden Blutes ausgedehnt werden a), aber sogleich darauf ihren vorigen Durchmesser wieder erlangen; von eben dieser Gewalt rührt auch die schlängelnde Bewegung her, die man an größern in mannigfaltigen Krümmungen fortlaufenden, und durch ein lockeres Zellgewebe befestigten Arterien zuweilen beobachtet. Daß aber die Arterien im gesunden Zustan- de, so lange das Herz seiner Verrichtung vorstehen kann, ein Vermögen besitzen, sich in einen engern Raum zusammenzuziehen, kommt mir nicht wahr- scheinlich vor: ein anderes ist in dem kranken Zu- stande, wenn das Herz mangelt, oder verknöchert ist, wo alsdann die Arterien die Stelle des Her- zens vertreten, und das Blut mittelst ihrer Lebens- kraft forttreiben müssen. a) Artband Diss. sur la dilation des arteres. Par. 1771. 8. Jadelot Mem. sur la cause de la pulsation des arteres. Nancy 1771. 8. §. 126. Da aber die Kraft des Herzens nicht auf die kleinsten Endungen der Arterien und Venen sich erstrecken kann, wie einige berühmte Physiologen, besonders Whytt, dafür halten, so schreiben sie den Forttrieb des Blutes in diesen entlegenen Ge- genden gewissen Schwingungen dieser Gefäße zu; und aus eben diesen zitternden Bewegungen erklären sie auf eine nicht ganz unbefriedigende Weise die Natur der Entzündung.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/94>, abgerufen am 30.12.2024.