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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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fäßchen, nicht Leewenhoeks eben so grundlose
Meinung von den immer sechsfach verkleinerten
Blutkügelchen, und eben so wenig Vieussens und
Ferreins nervenlymphatische Gefäße, aus de-
nen die Eingeweide größtentheils bestehen, sollen, ge-
meint haben will.

Ich rede hier nur von jenen farbelosen Arte-
rien, die nur durch einen heftigen Andrang des
Blutes bey einigen Entzündungskrankheiten, oder
erst durch anatomische Einspritzungen sichtbar wer-
den; z. B. die Wassergefäße der Hornhaut, die
nur an Leichnamen solcher Menschen, die an den
heftigsten Augenentzündungen starben, mit Wachs
eingespritzt werden können.

§. 81.

Die absondernden Gefäße hingegen sind da-
von verschieden, und sind den absondernden Ein-
geweiden und zusammengesetzten Drüsen vorzüglich
zugetheilt; auch diese Gefäße kommen nur durch
feinere Einspritzungen zum Vorschein; z. B. wenn
die Maße durch die Schlagader der Ohrdrüse ein-
gespritzt wird, und durch den Stenonischen Spei-
chelgang ausfließt. Doch von dieser Gattung der
Gefäße wird in der Folge umständlicher gehandelt
werden.



fäßchen, nicht Leewenhoeks eben so grundlose
Meinung von den immer sechsfach verkleinerten
Blutkügelchen, und eben so wenig Vieussens und
Ferreins nervenlymphatische Gefäße, aus de-
nen die Eingeweide größtentheils bestehen, sollen, ge-
meint haben will.

Ich rede hier nur von jenen farbelosen Arte-
rien, die nur durch einen heftigen Andrang des
Blutes bey einigen Entzündungskrankheiten, oder
erst durch anatomische Einspritzungen sichtbar wer-
den; z. B. die Wassergefäße der Hornhaut, die
nur an Leichnamen solcher Menschen, die an den
heftigsten Augenentzündungen starben, mit Wachs
eingespritzt werden können.

§. 81.

Die absondernden Gefäße hingegen sind da-
von verschieden, und sind den absondernden Ein-
geweiden und zusammengesetzten Drüsen vorzüglich
zugetheilt; auch diese Gefäße kommen nur durch
feinere Einspritzungen zum Vorschein; z. B. wenn
die Maße durch die Schlagader der Ohrdrüse ein-
gespritzt wird, und durch den Stenonischen Spei-
chelgang ausfließt. Doch von dieser Gattung der
Gefäße wird in der Folge umständlicher gehandelt
werden.



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[48/0066] fäßchen, nicht Leewenhoeks eben so grundlose Meinung von den immer sechsfach verkleinerten Blutkügelchen, und eben so wenig Vieussens und Ferreins nervenlymphatische Gefäße, aus de- nen die Eingeweide größtentheils bestehen, sollen, ge- meint haben will. Ich rede hier nur von jenen farbelosen Arte- rien, die nur durch einen heftigen Andrang des Blutes bey einigen Entzündungskrankheiten, oder erst durch anatomische Einspritzungen sichtbar wer- den; z. B. die Wassergefäße der Hornhaut, die nur an Leichnamen solcher Menschen, die an den heftigsten Augenentzündungen starben, mit Wachs eingespritzt werden können. §. 81. Die absondernden Gefäße hingegen sind da- von verschieden, und sind den absondernden Ein- geweiden und zusammengesetzten Drüsen vorzüglich zugetheilt; auch diese Gefäße kommen nur durch feinere Einspritzungen zum Vorschein; z. B. wenn die Maße durch die Schlagader der Ohrdrüse ein- gespritzt wird, und durch den Stenonischen Spei- chelgang ausfließt. Doch von dieser Gattung der Gefäße wird in der Folge umständlicher gehandelt werden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/66>, abgerufen am 21.11.2024.