gewisse und bestimmte Klassen zurückführen. Will man aber ja Eintheilungen machen, so können wir es bey den bekannten vier Hauptgattungen bewenden lassen: nämlich das phlegmatische, sanguinische, cholerische und melancholische.
§. 61.
Diese Eintheilung baute zwar Galen auf ei- nen sehr unsicheren Grund, den er von willkührlich angenommenen Bestandtheilen des Blutes hernahm; doch kann sie den unschicklichen Grund abgerechnet, beybehalten werden, da sie mit der Natur so ziem- lich übereintrift. Diesem zufolge kann man die Temperamente sowohl einzelner Menschen als der verschiedenen Lebensalter unter vier Klassen bringen. Das zarte Kind ist phlegmatisch, der Jügling san- guinisch; der Mann cholerisch; der Greis melan- cholisch.
Aber wie gesagt, die Mischung und Man- nigfaltigkeit der Temperamente ist so unendlich, daß jeder der es nur versuchen will, Verbindungen und Klassificationen derselben festzusetzen, in einem un- absehbaren Felde sich verlieren muß.
§. 62.
Der Inbegrif aller Anlagen und Gesetze, wo- durch die Verrichtungen des menschlichen Körpers von dem Anbeginne des Lebens bis zum Tode ge- leitet und befördert werden, wird die menschliche Natur genannt.
§. 63.
Diese Verrichtungen aber selbst werden ganz schicklich in vier Klassen getheilt; eine Eintheilung,
gewisse und bestimmte Klassen zurückführen. Will man aber ja Eintheilungen machen, so können wir es bey den bekannten vier Hauptgattungen bewenden lassen: nämlich das phlegmatische, sanguinische, cholerische und melancholische.
§. 61.
Diese Eintheilung baute zwar Galen auf ei- nen sehr unsicheren Grund, den er von willkührlich angenommenen Bestandtheilen des Blutes hernahm; doch kann sie den unschicklichen Grund abgerechnet, beybehalten werden, da sie mit der Natur so ziem- lich übereintrift. Diesem zufolge kann man die Temperamente sowohl einzelner Menschen als der verschiedenen Lebensalter unter vier Klassen bringen. Das zarte Kind ist phlegmatisch, der Jügling san- guinisch; der Mann cholerisch; der Greis melan- cholisch.
Aber wie gesagt, die Mischung und Man- nigfaltigkeit der Temperamente ist so unendlich, daß jeder der es nur versuchen will, Verbindungen und Klassificationen derselben festzusetzen, in einem un- absehbaren Felde sich verlieren muß.
§. 62.
Der Inbegrif aller Anlagen und Gesetze, wo- durch die Verrichtungen des menschlichen Körpers von dem Anbeginne des Lebens bis zum Tode ge- leitet und befördert werden, wird die menschliche Natur genannt.
§. 63.
Diese Verrichtungen aber selbst werden ganz schicklich in vier Klassen getheilt; eine Eintheilung,
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gewisse und bestimmte Klassen zurückführen. Will
man aber ja Eintheilungen machen, so können wir
es bey den bekannten vier Hauptgattungen bewenden
lassen: nämlich das phlegmatische, sanguinische,
cholerische und melancholische.
§. 61.
Diese Eintheilung baute zwar Galen auf ei-
nen sehr unsicheren Grund, den er von willkührlich
angenommenen Bestandtheilen des Blutes hernahm;
doch kann sie den unschicklichen Grund abgerechnet,
beybehalten werden, da sie mit der Natur so ziem-
lich übereintrift. Diesem zufolge kann man die
Temperamente sowohl einzelner Menschen als der
verschiedenen Lebensalter unter vier Klassen bringen.
Das zarte Kind ist phlegmatisch, der Jügling san-
guinisch; der Mann cholerisch; der Greis melan-
cholisch.
Aber wie gesagt, die Mischung und Man-
nigfaltigkeit der Temperamente ist so unendlich, daß
jeder der es nur versuchen will, Verbindungen und
Klassificationen derselben festzusetzen, in einem un-
absehbaren Felde sich verlieren muß.
§. 62.
Der Inbegrif aller Anlagen und Gesetze, wo-
durch die Verrichtungen des menschlichen Körpers
von dem Anbeginne des Lebens bis zum Tode ge-
leitet und befördert werden, wird die menschliche
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/54>, abgerufen am 21.12.2024.
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