benskräfte erklären lassen, sondern ein gewisses eigenes Leben vorauszusetzen scheinen.
Hieher gehört z. B. die Bewegung des Augen- sterns; das Steifwerden der Brustwarzen; die Be- wegung der fallopischen Gänge; die Trennung der Nachgeburt; und das Geschäft der Gebährmutter bey der Geburt; das Heruntersinken der Hoden in dem ungebohrnen Kinde; und wenn ich mich nicht irre, fast das ganze Absonderungsgeschäft der thie- rischen Säfte.
§. 48.
Endlich ist hier noch der Bildungstrieb zu betrachten übrig, der als die würkende Ursache des ganzen Zeugungsgeschäftes (nämlich in der weitesten Bedeutung) in sofern sowohl Ernährung und Wie- derersetzung blosse Modificationen der Zeugung sind, angesehen werden muß; denn von diesem Bildungs- triebe rührt es her, daß sowohl der Zeugungs- als Nahrungsstof in ihren gehörigen Werkzeugen auf- genommen, zur gehörigen Reife gebracht werden, ihre gehörige Gestalt erlangen, und auf diejenigen Theile hingeleitet werden, welche in der Folge durch ihre vierfache oben angeführte Lebenskraft, nämlich Zusammenziehbarkeit, Reitzbarkeit, Empfindlichkeit, und durch ihr eigenes Leben sich auszeichnen.
§. 49.
Von diesem Bildungstriebe wird nachher bey der Betrachtung des Zeugunsgeschäftes umständ- licher gehandelt werden.
Die Reitzbarkeit kommt bey der Muskelbe- wegung vor.
Die Empfindlichkeit gehört in den Abschnitt des Nervensystems.
benskräfte erklären lassen, sondern ein gewisses eigenes Leben vorauszusetzen scheinen.
Hieher gehört z. B. die Bewegung des Augen- sterns; das Steifwerden der Brustwarzen; die Be- wegung der fallopischen Gänge; die Trennung der Nachgeburt; und das Geschäft der Gebährmutter bey der Geburt; das Heruntersinken der Hoden in dem ungebohrnen Kinde; und wenn ich mich nicht irre, fast das ganze Absonderungsgeschäft der thie- rischen Säfte.
§. 48.
Endlich ist hier noch der Bildungstrieb zu betrachten übrig, der als die würkende Ursache des ganzen Zeugungsgeschäftes (nämlich in der weitesten Bedeutung) in sofern sowohl Ernährung und Wie- derersetzung blosse Modificationen der Zeugung sind, angesehen werden muß; denn von diesem Bildungs- triebe rührt es her, daß sowohl der Zeugungs- als Nahrungsstof in ihren gehörigen Werkzeugen auf- genommen, zur gehörigen Reife gebracht werden, ihre gehörige Gestalt erlangen, und auf diejenigen Theile hingeleitet werden, welche in der Folge durch ihre vierfache oben angeführte Lebenskraft, nämlich Zusammenziehbarkeit, Reitzbarkeit, Empfindlichkeit, und durch ihr eigenes Leben sich auszeichnen.
§. 49.
Von diesem Bildungstriebe wird nachher bey der Betrachtung des Zeugunsgeschäftes umständ- licher gehandelt werden.
Die Reitzbarkeit kommt bey der Muskelbe- wegung vor.
Die Empfindlichkeit gehört in den Abschnitt des Nervensystems.
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[29/0047]
benskräfte erklären lassen, sondern ein gewisses
eigenes Leben vorauszusetzen scheinen.
Hieher gehört z. B. die Bewegung des Augen-
sterns; das Steifwerden der Brustwarzen; die Be-
wegung der fallopischen Gänge; die Trennung der
Nachgeburt; und das Geschäft der Gebährmutter
bey der Geburt; das Heruntersinken der Hoden in
dem ungebohrnen Kinde; und wenn ich mich nicht
irre, fast das ganze Absonderungsgeschäft der thie-
rischen Säfte.
§. 48.
Endlich ist hier noch der Bildungstrieb zu
betrachten übrig, der als die würkende Ursache des
ganzen Zeugungsgeschäftes (nämlich in der weitesten
Bedeutung) in sofern sowohl Ernährung und Wie-
derersetzung blosse Modificationen der Zeugung sind,
angesehen werden muß; denn von diesem Bildungs-
triebe rührt es her, daß sowohl der Zeugungs- als
Nahrungsstof in ihren gehörigen Werkzeugen auf-
genommen, zur gehörigen Reife gebracht werden,
ihre gehörige Gestalt erlangen, und auf diejenigen
Theile hingeleitet werden, welche in der Folge durch
ihre vierfache oben angeführte Lebenskraft, nämlich
Zusammenziehbarkeit, Reitzbarkeit, Empfindlichkeit,
und durch ihr eigenes Leben sich auszeichnen.
§. 49.
Von diesem Bildungstriebe wird nachher bey
der Betrachtung des Zeugunsgeschäftes umständ-
licher gehandelt werden.
Die Reitzbarkeit kommt bey der Muskelbe-
wegung vor.
Die Empfindlichkeit gehört in den Abschnitt
des Nervensystems.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/47>, abgerufen am 21.12.2024.
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