Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

hat, und seitdem unter dem Namen des springen-
den Punkts allgemein bekannt ist.

a) Jo. de Muralto Ephem. N. C. Dec. II. ann. I.

b) Aristotelis histor. animal. L. VI. Cap. 3. Op.
Vol
. II. p. 326.

§. 634.

In der siebenten oder achten Woche ungefähr
beginnt die menschliche Knochenbildung a), und
zwar bildet der Knochensaft die ersten Kerne in
den Schlüßelbeinen, Rippen, Halswirbeln, den
größern Röhrenknochen der äußern Gliedmassen,
dem untern Kieferbein, einigen Beinen des Ge-
sichts; sodann die zarten Beinnetze in einigen fla-
chen Beinen des Schädels, nämlich in dem Stirn-
und Hinterhauptbein, später in den Scheitelkno-
chen u. s. w.

Ueberhaupt wächst der Foetus, auch sowohl
das ungebohrne als neugebohrne Kind desto schnel-
ler, je weniger es noch von seinem Ursprunge ent-
fernt ist u. s. w.

a) Die menschliche Knochenbildung: denn in dem
bebrüreten Hühnchen fängt die Knochenbildung
etwas später an, nämlich gegen den neunten Tag;
dieser Zeitpunkt entspricht aber der siebenzehnten
Woche der menschlichen Schwangerschaft. Ver-
muthlich beschleuniget die Natur in dem mensch-
lichen Foetus, und andern lebendig zur Welt ge-
brachten Thieren die Bildung der Knochen, (wel-
che gleichsam die Anfänge und Stützen des klei-
nen Körpers sind), um dadurch alle Verunstal-
tungen zu verhüten, denen das in seiner Schaa-
le eingehüllte Hühnchen weniger ausgesetzt ist.

hat, und seitdem unter dem Namen des springen-
den Punkts allgemein bekannt ist.

a) Jo. de Muralto Ephem. N. C. Dec. II. ann. I.

b) Aristotelis histor. animal. L. VI. Cap. 3. Op.
Vol
. II. p. 326.

§. 634.

In der siebenten oder achten Woche ungefähr
beginnt die menschliche Knochenbildung a), und
zwar bildet der Knochensaft die ersten Kerne in
den Schlüßelbeinen, Rippen, Halswirbeln, den
größern Röhrenknochen der äußern Gliedmassen,
dem untern Kieferbein, einigen Beinen des Ge-
sichts; sodann die zarten Beinnetze in einigen fla-
chen Beinen des Schädels, nämlich in dem Stirn-
und Hinterhauptbein, später in den Scheitelkno-
chen u. s. w.

Ueberhaupt wächst der Foetus, auch sowohl
das ungebohrne als neugebohrne Kind desto schnel-
ler, je weniger es noch von seinem Ursprunge ent-
fernt ist u. s. w.

a) Die menschliche Knochenbildung: denn in dem
bebrüreten Hühnchen fängt die Knochenbildung
etwas später an, nämlich gegen den neunten Tag;
dieser Zeitpunkt entspricht aber der siebenzehnten
Woche der menschlichen Schwangerschaft. Ver-
muthlich beschleuniget die Natur in dem mensch-
lichen Foetus, und andern lebendig zur Welt ge-
brachten Thieren die Bildung der Knochen, (wel-
che gleichsam die Anfänge und Stützen des klei-
nen Körpers sind), um dadurch alle Verunstal-
tungen zu verhüten, denen das in seiner Schaa-
le eingehüllte Hühnchen weniger ausgesetzt ist.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000072">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0398" xml:id="pb382_0001" n="382"/>
hat, und seitdem unter dem Namen des springen-<lb/>
den Punkts allgemein bekannt ist.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Jo. de Muralto</hi></hi><hi rendition="#aq">Ephem. N. C. Dec</hi>. II. <hi rendition="#aq">ann</hi>. I.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b) Aristotelis</hi></hi><hi rendition="#aq">histor. animal. L</hi>. VI. <hi rendition="#aq">Cap</hi>. 3. <hi rendition="#aq">Op.<lb/>
Vol</hi>. II. <hi rendition="#aq">p</hi>. 326.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 634.</head><lb/>
          <p>In der siebenten oder achten Woche ungefähr<lb/>
beginnt die menschliche Knochenbildung <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), und<lb/>
zwar bildet der Knochensaft die ersten Kerne in<lb/>
den Schlüßelbeinen, Rippen, Halswirbeln, den<lb/>
größern Röhrenknochen der äußern Gliedmassen,<lb/>
dem untern Kieferbein, einigen Beinen des Ge-<lb/>
sichts; sodann die zarten Beinnetze in einigen fla-<lb/>
chen Beinen des Schädels, nämlich in dem Stirn-<lb/>
und Hinterhauptbein, später in den Scheitelkno-<lb/>
chen u. s. w.</p>
          <p>Ueberhaupt wächst der Foetus, auch sowohl<lb/>
das ungebohrne als neugebohrne Kind desto schnel-<lb/>
ler, je weniger es noch von seinem Ursprunge ent-<lb/>
fernt ist u. s. w.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) Die menschliche Knochenbildung: denn in dem<lb/>
bebrüreten Hühnchen fängt die Knochenbildung<lb/>
etwas später an, nämlich gegen den neunten Tag;<lb/>
dieser Zeitpunkt entspricht aber der siebenzehnten<lb/>
Woche der menschlichen Schwangerschaft. Ver-<lb/>
muthlich beschleuniget die Natur in dem mensch-<lb/>
lichen Foetus, und andern lebendig zur Welt ge-<lb/>
brachten Thieren die Bildung der Knochen, (wel-<lb/>
che gleichsam die Anfänge und Stützen des klei-<lb/>
nen Körpers sind), um dadurch alle Verunstal-<lb/>
tungen zu verhüten, denen das in seiner Schaa-<lb/>
le eingehüllte Hühnchen weniger ausgesetzt ist.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[382/0398] hat, und seitdem unter dem Namen des springen- den Punkts allgemein bekannt ist. a) Jo. de Muralto Ephem. N. C. Dec. II. ann. I. b) Aristotelis histor. animal. L. VI. Cap. 3. Op. Vol. II. p. 326. §. 634. In der siebenten oder achten Woche ungefähr beginnt die menschliche Knochenbildung a), und zwar bildet der Knochensaft die ersten Kerne in den Schlüßelbeinen, Rippen, Halswirbeln, den größern Röhrenknochen der äußern Gliedmassen, dem untern Kieferbein, einigen Beinen des Ge- sichts; sodann die zarten Beinnetze in einigen fla- chen Beinen des Schädels, nämlich in dem Stirn- und Hinterhauptbein, später in den Scheitelkno- chen u. s. w. Ueberhaupt wächst der Foetus, auch sowohl das ungebohrne als neugebohrne Kind desto schnel- ler, je weniger es noch von seinem Ursprunge ent- fernt ist u. s. w. a) Die menschliche Knochenbildung: denn in dem bebrüreten Hühnchen fängt die Knochenbildung etwas später an, nämlich gegen den neunten Tag; dieser Zeitpunkt entspricht aber der siebenzehnten Woche der menschlichen Schwangerschaft. Ver- muthlich beschleuniget die Natur in dem mensch- lichen Foetus, und andern lebendig zur Welt ge- brachten Thieren die Bildung der Knochen, (wel- che gleichsam die Anfänge und Stützen des klei- nen Körpers sind), um dadurch alle Verunstal- tungen zu verhüten, denen das in seiner Schaa- le eingehüllte Hühnchen weniger ausgesetzt ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/398
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/398>, abgerufen am 30.12.2024.