andere Substanz entsteht von der Verbreitung der Nabelgefäße in dem Kuchen, und ist folglich mehr ein Antheil des Foetus, als der Mutter.
Das Wachsthum des Eychens geht ziemlich ungleich von statten; denn die glatte Oberfläche der Lederhaut wächst schneller als ihre innere netz- artige Wand; daher kömmt es, daß der Mutter- kuchen verhältnißmäßig desto größer gefunden wird, je jünger der Foetus ist, und im Gegentheile um so viel kleiner erscheint, je näher die Geburt her- anrückt.
Bey zunehmender Schwangerschaft wird die Substanz des Kuchens immer dichter und stärker; die äußere Seite ist an die Mutter befestigt, und durch tiefe Einschnitte gleichsam in verschiedene Stü- cke eingetheilt; die innere Seite ist glatt, und mit der Schaafhaut überzogen. Aber der Umfang, Dich- tigkeit, Gestalt und Lage des Mutterkuchens sind veränderlich; doch ist er gewöhnlich an dem Grun- de der Gebährmutter befestigt; überhaupt aber hat der Mutterkuchen weder Empfindlichkeit (§. 204.), noch Reizbarkeit (§. 306.).
a) EustachiiTab. XIV. fig. 5. 6.
§. 581.
Obgleich alle Physiologen einstimmig den Mutterkuchen für das vornehmste Werkzeug er- klären, wodurch der Foetus ernährt wird, so sind doch in neuern Zeiten über die Art, wie diese Er- nährung geschieht, und über das wechselseitige Verhältniß des Kuchens gegen Mutter und Kind verschiedene Streitigkeiten entstanden. Die Sa-
andere Substanz entsteht von der Verbreitung der Nabelgefäße in dem Kuchen, und ist folglich mehr ein Antheil des Foetus, als der Mutter.
Das Wachsthum des Eychens geht ziemlich ungleich von statten; denn die glatte Oberfläche der Lederhaut wächst schneller als ihre innere netz- artige Wand; daher kömmt es, daß der Mutter- kuchen verhältnißmäßig desto größer gefunden wird, je jünger der Foetus ist, und im Gegentheile um so viel kleiner erscheint, je näher die Geburt her- anrückt.
Bey zunehmender Schwangerschaft wird die Substanz des Kuchens immer dichter und stärker; die äußere Seite ist an die Mutter befestigt, und durch tiefe Einschnitte gleichsam in verschiedene Stü- cke eingetheilt; die innere Seite ist glatt, und mit der Schaafhaut überzogen. Aber der Umfang, Dich- tigkeit, Gestalt und Lage des Mutterkuchens sind veränderlich; doch ist er gewöhnlich an dem Grun- de der Gebährmutter befestigt; überhaupt aber hat der Mutterkuchen weder Empfindlichkeit (§. 204.), noch Reizbarkeit (§. 306.).
a) EustachiiTab. XIV. fig. 5. 6.
§. 581.
Obgleich alle Physiologen einstimmig den Mutterkuchen für das vornehmste Werkzeug er- klären, wodurch der Foetus ernährt wird, so sind doch in neuern Zeiten über die Art, wie diese Er- nährung geschieht, und über das wechselseitige Verhältniß des Kuchens gegen Mutter und Kind verschiedene Streitigkeiten entstanden. Die Sa-
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andere Substanz entsteht von der Verbreitung der
Nabelgefäße in dem Kuchen, und ist folglich mehr
ein Antheil des Foetus, als der Mutter.
Das Wachsthum des Eychens geht ziemlich
ungleich von statten; denn die glatte Oberfläche der
Lederhaut wächst schneller als ihre innere netz-
artige Wand; daher kömmt es, daß der Mutter-
kuchen verhältnißmäßig desto größer gefunden wird,
je jünger der Foetus ist, und im Gegentheile um
so viel kleiner erscheint, je näher die Geburt her-
anrückt.
Bey zunehmender Schwangerschaft wird die
Substanz des Kuchens immer dichter und stärker;
die äußere Seite ist an die Mutter befestigt, und
durch tiefe Einschnitte gleichsam in verschiedene Stü-
cke eingetheilt; die innere Seite ist glatt, und mit
der Schaafhaut überzogen. Aber der Umfang, Dich-
tigkeit, Gestalt und Lage des Mutterkuchens sind
veränderlich; doch ist er gewöhnlich an dem Grun-
de der Gebährmutter befestigt; überhaupt aber hat
der Mutterkuchen weder Empfindlichkeit (§. 204.),
noch Reizbarkeit (§. 306.).
a) Eustachii Tab. XIV. fig. 5. 6.
§. 581.
Obgleich alle Physiologen einstimmig den
Mutterkuchen für das vornehmste Werkzeug er-
klären, wodurch der Foetus ernährt wird, so sind
doch in neuern Zeiten über die Art, wie diese Er-
nährung geschieht, und über das wechselseitige
Verhältniß des Kuchens gegen Mutter und Kind
verschiedene Streitigkeiten entstanden. Die Sa-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/366>, abgerufen am 21.11.2024.
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