Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite
Vier und vierzigster Abschnitt.
Von der Empfängniß, und von der
Schwangerschaft.


§. 565.

Wir gehen nun zu denjenigen Verrichtungen über,
zu deren Behuf die bisher beschriebenen Organen
beyderley Geschlechts gebildet worden sind, nämlich
zur Empfängniß und Fortpflanzung des Menschen-
geschlechts; ich werde aber in dieser Abhandlung
zuerst nur die Erscheinungen, welche bey diesem
wundervollen, und beynahe göttlichen Geschäfte
wahrgenommen werden, darstellen; alsdann aber
den wahrscheinlichen Ursachen dieser Erscheinungen
nachforschen.

§. 566.

Vor allen Dingen verdient bemerkt zu werden,
daß der Mensch nicht wie die meisten übrigen Thiere
(und zwar alle Säugthiere, den Menschen ausge-
nommen), nur zu einer bestimmten Jahreszeit zur
Begattung gereizt wird a), sondern zu allen Zeiten
dazu aufgelegt ist.

a) Man müßte dann hieher ziehen, daß in Schwe-
den, nach Wargentin's Beobachtungen, die mei-

Vier und vierzigster Abschnitt.
Von der Empfängniß, und von der
Schwangerschaft.


§. 565.

Wir gehen nun zu denjenigen Verrichtungen über,
zu deren Behuf die bisher beschriebenen Organen
beyderley Geschlechts gebildet worden sind, nämlich
zur Empfängniß und Fortpflanzung des Menschen-
geschlechts; ich werde aber in dieser Abhandlung
zuerst nur die Erscheinungen, welche bey diesem
wundervollen, und beynahe göttlichen Geschäfte
wahrgenommen werden, darstellen; alsdann aber
den wahrscheinlichen Ursachen dieser Erscheinungen
nachforschen.

§. 566.

Vor allen Dingen verdient bemerkt zu werden,
daß der Mensch nicht wie die meisten übrigen Thiere
(und zwar alle Säugthiere, den Menschen ausge-
nommen), nur zu einer bestimmten Jahreszeit zur
Begattung gereizt wird a), sondern zu allen Zeiten
dazu aufgelegt ist.

a) Man müßte dann hieher ziehen, daß in Schwe-
den, nach Wargentin's Beobachtungen, die mei-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000072">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0353" xml:id="pb337_0001" n="337"/>
        <head rendition="#c">Vier und vierzigster Abschnitt.<lb/>
Von der Empfängniß, und von der<lb/>
Schwangerschaft.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 565.</head><lb/>
          <p rendition="#no_indent">Wir gehen nun zu denjenigen Verrichtungen über,<lb/>
zu deren Behuf die bisher beschriebenen Organen<lb/>
beyderley Geschlechts gebildet worden sind, nämlich<lb/>
zur Empfängniß und Fortpflanzung des Menschen-<lb/>
geschlechts; ich werde aber in dieser Abhandlung<lb/>
zuerst nur die Erscheinungen, welche bey diesem<lb/>
wundervollen, und beynahe göttlichen Geschäfte<lb/>
wahrgenommen werden, darstellen; alsdann aber<lb/>
den wahrscheinlichen Ursachen dieser Erscheinungen<lb/>
nachforschen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 566.</head><lb/>
          <p>Vor allen Dingen verdient bemerkt zu werden,<lb/>
daß der Mensch nicht wie die meisten übrigen Thiere<lb/>
(und zwar alle Säugthiere, den Menschen ausge-<lb/>
nommen), nur zu einer bestimmten Jahreszeit zur<lb/>
Begattung gereizt wird <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), sondern zu allen Zeiten<lb/>
dazu aufgelegt ist.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) Man müßte dann hieher ziehen, daß in Schwe-<lb/>
den, nach Wargentin's Beobachtungen, die mei-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[337/0353] Vier und vierzigster Abschnitt. Von der Empfängniß, und von der Schwangerschaft. §. 565. Wir gehen nun zu denjenigen Verrichtungen über, zu deren Behuf die bisher beschriebenen Organen beyderley Geschlechts gebildet worden sind, nämlich zur Empfängniß und Fortpflanzung des Menschen- geschlechts; ich werde aber in dieser Abhandlung zuerst nur die Erscheinungen, welche bey diesem wundervollen, und beynahe göttlichen Geschäfte wahrgenommen werden, darstellen; alsdann aber den wahrscheinlichen Ursachen dieser Erscheinungen nachforschen. §. 566. Vor allen Dingen verdient bemerkt zu werden, daß der Mensch nicht wie die meisten übrigen Thiere (und zwar alle Säugthiere, den Menschen ausge- nommen), nur zu einer bestimmten Jahreszeit zur Begattung gereizt wird a), sondern zu allen Zeiten dazu aufgelegt ist. a) Man müßte dann hieher ziehen, daß in Schwe- den, nach Wargentin's Beobachtungen, die mei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/353
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/353>, abgerufen am 21.12.2024.