Erde, die aber mit Säuern (meistens mit Phos- phorsäuere, und auch Zuckersäuere) verbunden ist. Der Zusammenhang aber, wird theils durch die Menge der fixen Luft, a) die (nach Hales Ver- suchen) desto größer ist, je dichter diese Theile sind; theils mittelst des sogenannten thierischen Leimes, desgleichen z. B. der gemeine Tischlerleim ist, der aus den festen Theilen der Thiere ausgezogen wird. Die Entstehung dieses leimigten Wesens läßt sich aus dem, was von der klebrigten Beschaffenheit des Blutes oben gesagt worden, leicht erklären.
Die Eisentheilchen, die nach einigen, soviel zur Festigkeit beytragen sollen, scheinen mir hier kaum in Anschlag zu kommen, da ihre Menge sehr unbeträchtlich ist; indem zwey Pfund der dichtesten Theile, nämlich der Knochen, kaum 1/2 Gran Eisen enthalten.
a) Die Eigenschaften der Luft sind uns noch nicht durchgängig bekannt. - Nur so viel ist ausge- macht, daß die Luft einen Bestandtheil des thie- rischen Leimes ausmacht, wodurch die Elemente aller festen Körper in dem ganzen Naturreiche zusammen hangen; so zwar, daß kein Metall, kein Stein, keine Muschel, kein Salz aufgelöset werden kann, woben nicht Luft entwickelt wird. HalleriPhysiol. Vol. III. p. 271.
§. 26.
Die meisten festen Theile haben einen fase- rigten Bau, der aus mehr oder weniger gleichlau- fenden Faden zusammengewebt ist. Dies sieht man bey Knochen, besonders noch ungebohrner Kinder,
Erde, die aber mit Säuern (meistens mit Phos- phorsäuere, und auch Zuckersäuere) verbunden ist. Der Zusammenhang aber, wird theils durch die Menge der fixen Luft, a) die (nach Hales Ver- suchen) desto größer ist, je dichter diese Theile sind; theils mittelst des sogenannten thierischen Leimes, desgleichen z. B. der gemeine Tischlerleim ist, der aus den festen Theilen der Thiere ausgezogen wird. Die Entstehung dieses leimigten Wesens läßt sich aus dem, was von der klebrigten Beschaffenheit des Blutes oben gesagt worden, leicht erklären.
Die Eisentheilchen, die nach einigen, soviel zur Festigkeit beytragen sollen, scheinen mir hier kaum in Anschlag zu kommen, da ihre Menge sehr unbeträchtlich ist; indem zwey Pfund der dichtesten Theile, nämlich der Knochen, kaum 1/2 Gran Eisen enthalten.
a) Die Eigenschaften der Luft sind uns noch nicht durchgängig bekannt. – Nur so viel ist ausge- macht, daß die Luft einen Bestandtheil des thie- rischen Leimes ausmacht, wodurch die Elemente aller festen Körper in dem ganzen Naturreiche zusammen hangen; so zwar, daß kein Metall, kein Stein, keine Muschel, kein Salz aufgelöset werden kann, woben nicht Luft entwickelt wird. HalleriPhysiol. Vol. III. p. 271.
§. 26.
Die meisten festen Theile haben einen fase- rigten Bau, der aus mehr oder weniger gleichlau- fenden Faden zusammengewebt ist. Dies sieht man bey Knochen, besonders noch ungebohrner Kinder,
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Erde, die aber mit Säuern (meistens mit Phos-
phorsäuere, und auch Zuckersäuere) verbunden ist.
Der Zusammenhang aber, wird theils durch die
Menge der fixen Luft, a) die (nach Hales Ver-
suchen) desto größer ist, je dichter diese Theile sind;
theils mittelst des sogenannten thierischen Leimes,
desgleichen z. B. der gemeine Tischlerleim ist, der
aus den festen Theilen der Thiere ausgezogen wird.
Die Entstehung dieses leimigten Wesens läßt sich
aus dem, was von der klebrigten Beschaffenheit
des Blutes oben gesagt worden, leicht erklären.
Die Eisentheilchen, die nach einigen, soviel
zur Festigkeit beytragen sollen, scheinen mir hier
kaum in Anschlag zu kommen, da ihre Menge sehr
unbeträchtlich ist; indem zwey Pfund der dichtesten
Theile, nämlich der Knochen, kaum 1/2 Gran Eisen
enthalten.
a) Die Eigenschaften der Luft sind uns noch nicht
durchgängig bekannt. – Nur so viel ist ausge-
macht, daß die Luft einen Bestandtheil des thie-
rischen Leimes ausmacht, wodurch die Elemente
aller festen Körper in dem ganzen Naturreiche
zusammen hangen; so zwar, daß kein Metall,
kein Stein, keine Muschel, kein Salz aufgelöset
werden kann, woben nicht Luft entwickelt wird.
Halleri Physiol. Vol. III. p. 271.
§. 26.
Die meisten festen Theile haben einen fase-
rigten Bau, der aus mehr oder weniger gleichlau-
fenden Faden zusammengewebt ist. Dies sieht man
bey Knochen, besonders noch ungebohrner Kinder,
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/35>, abgerufen am 21.11.2024.
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