in käsigte Klumpen gerinnt, und durch ihre Schär- fe einen Reiz verursacht, ist bekannt. Dieser Un- bequemlichkeit sind besonders die Bewohner heis- ser Länder ausgesetzt, und der Hauptnutzen der Beschneidung scheint darinn zu bestehen, daß sie diese lästige Anhäufung verhindert. Daher in dem so heißen Senegambien sogar einige Chri- sten sich beschneiden lassen, und die im Orient sich aufhaltenden Europäer am häufigsten von diesem Uebel geplagt werden. Aus diesem Grunde hat schon ehmals der berühmte Wundarzt seines Zeit- alters Guido de Cauliaco behauptet, (in der Mitte des XIV. Jahrhunderts) daß die Beschnei- dung außer den Juden und Sarazenen auch an- dern Mannspersonen zuträglich sey: - "Prop- terea, quod non congregantur sordities in radice balani, & calefacerent ipsum."ChirurgiaeTr. VI. doctr. II. p. m. 111.
§. 526.
Durch diese Einrichtung erlangt das männ- liche Zeugungsglied das Vermögen der Erektion, damit es nämlich durch die schnelle und plötzliche Ergießung des Blutes in die schwammigten Kör- per (wofern nicht die einzige, doch die Hauptur- sache der Erektion) anschwillt, steif wird, und seine Lage verändert, nachher aber, wenn das überflüßige Blut wieder zurücktritt, wieder ab- nimmt, und zusammenfällt.
§. 527.
In diesem Zustande der Schlappheit macht das Zeugungsglied gleich bey seiner Entstehung von dem Blasenhalse eine besondere Krümmung, a)
in käsigte Klumpen gerinnt, und durch ihre Schär- fe einen Reiz verursacht, ist bekannt. Dieser Un- bequemlichkeit sind besonders die Bewohner heis- ser Länder ausgesetzt, und der Hauptnutzen der Beschneidung scheint darinn zu bestehen, daß sie diese lästige Anhäufung verhindert. Daher in dem so heißen Senegambien sogar einige Chri- sten sich beschneiden lassen, und die im Orient sich aufhaltenden Europäer am häufigsten von diesem Uebel geplagt werden. Aus diesem Grunde hat schon ehmals der berühmte Wundarzt seines Zeit- alters Guido de Cauliaco behauptet, (in der Mitte des XIV. Jahrhunderts) daß die Beschnei- dung außer den Juden und Sarazenen auch an- dern Mannspersonen zuträglich sey: – „Prop- terea, quod non congregantur sordities in radice balani, & calefacerent ipsum.“ChirurgiaeTr. VI. doctr. II. p. m. 111.
§. 526.
Durch diese Einrichtung erlangt das männ- liche Zeugungsglied das Vermögen der Erektion, damit es nämlich durch die schnelle und plötzliche Ergießung des Blutes in die schwammigten Kör- per (wofern nicht die einzige, doch die Hauptur- sache der Erektion) anschwillt, steif wird, und seine Lage verändert, nachher aber, wenn das überflüßige Blut wieder zurücktritt, wieder ab- nimmt, und zusammenfällt.
§. 527.
In diesem Zustande der Schlappheit macht das Zeugungsglied gleich bey seiner Entstehung von dem Blasenhalse eine besondere Krümmung, a)
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in käsigte Klumpen gerinnt, und durch ihre Schär-
fe einen Reiz verursacht, ist bekannt. Dieser Un-
bequemlichkeit sind besonders die Bewohner heis-
ser Länder ausgesetzt, und der Hauptnutzen der
Beschneidung scheint darinn zu bestehen, daß sie
diese lästige Anhäufung verhindert. Daher in
dem so heißen Senegambien sogar einige Chri-
sten sich beschneiden lassen, und die im Orient sich
aufhaltenden Europäer am häufigsten von diesem
Uebel geplagt werden. Aus diesem Grunde hat
schon ehmals der berühmte Wundarzt seines Zeit-
alters Guido de Cauliaco behauptet, (in der
Mitte des XIV. Jahrhunderts) daß die Beschnei-
dung außer den Juden und Sarazenen auch an-
dern Mannspersonen zuträglich sey: – „Prop-
terea, quod non congregantur sordities in radice
balani, & calefacerent ipsum.“ Chirurgiae Tr.
VI. doctr. II. p. m. 111.
§. 526.
Durch diese Einrichtung erlangt das männ-
liche Zeugungsglied das Vermögen der Erektion,
damit es nämlich durch die schnelle und plötzliche
Ergießung des Blutes in die schwammigten Kör-
per (wofern nicht die einzige, doch die Hauptur-
sache der Erektion) anschwillt, steif wird, und
seine Lage verändert, nachher aber, wenn das
überflüßige Blut wieder zurücktritt, wieder ab-
nimmt, und zusammenfällt.
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In diesem Zustande der Schlappheit macht
das Zeugungsglied gleich bey seiner Entstehung
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/330>, abgerufen am 21.12.2024.
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