knäuelte Blutgefäße; und in der That bekömmt diese Meinung durch die anatomische Zubereitung, besonders durch feinere Einspritzungen, und durch mikroskopische Wahrnehmungen einen hohen Grad der Wahrscheinlichkeit.
a) Dessen Diss. de glandulis conglobatis. Londin. 1689. 4.
- - Opera posthuma. ibid. 1697. fol.
§. 471.
Mit diesem Bau haben einige absondernde Ein- geweide, ihr eigenes Parenchyma ausgenommen, eine auffallende Aehnlichkeit, z. B. die Leber und die Nieren, welche zugleich über den Drüsenbau ein großes Licht verbreiten; in diesen beyden Ein- geweiden kann man diese Ruyschianischen Knäul- chen, oder Malpighischen Körner am deutlichsten wahrnehmen. Es entspringen nämlich in der rindig- ten Substanz aus den haarförmigen Arterien Ne- benzweige, welche in gefäßartige Knäule überge- hen, die an diesen Arterienzweigen, wie Trauben- körner an ihren Stielen, sitzen. Aus diesen arte- riösen Knäulchen entspringen zuerst die feinsten, ab- sondernden, farblosen Gefäße, (deren Ursprung aus den Arterien §. 79. 81. erwähnt worden); so- dann aber auch venöse Fäserchen, welche von um- gebogenen Arterien gebildet werden, und das nach der Absonderung übergebliebene Blut in die Stäm- me der Blutadern zurückführen. a)
a) Schumlanskyde structura renum. Argent. 1782. 4. Tab. II.
knäuelte Blutgefäße; und in der That bekömmt diese Meinung durch die anatomische Zubereitung, besonders durch feinere Einspritzungen, und durch mikroskopische Wahrnehmungen einen hohen Grad der Wahrscheinlichkeit.
a) Dessen Diss. de glandulis conglobatis. Londin. 1689. 4.
– – Opera posthuma. ibid. 1697. fol.
§. 471.
Mit diesem Bau haben einige absondernde Ein- geweide, ihr eigenes Parenchyma ausgenommen, eine auffallende Aehnlichkeit, z. B. die Leber und die Nieren, welche zugleich über den Drüsenbau ein großes Licht verbreiten; in diesen beyden Ein- geweiden kann man diese Ruyschianischen Knäul- chen, oder Malpighischen Körner am deutlichsten wahrnehmen. Es entspringen nämlich in der rindig- ten Substanz aus den haarförmigen Arterien Ne- benzweige, welche in gefäßartige Knäule überge- hen, die an diesen Arterienzweigen, wie Trauben- körner an ihren Stielen, sitzen. Aus diesen arte- riösen Knäulchen entspringen zuerst die feinsten, ab- sondernden, farblosen Gefäße, (deren Ursprung aus den Arterien §. 79. 81. erwähnt worden); so- dann aber auch venöse Fäserchen, welche von um- gebogenen Arterien gebildet werden, und das nach der Absonderung übergebliebene Blut in die Stäm- me der Blutadern zurückführen. a)
a) Schumlanskyde structura renum. Argent. 1782. 4. Tab. II.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000072"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0302"xml:id="pb286_0001"n="286"/>
knäuelte Blutgefäße; und in der That bekömmt<lb/>
diese Meinung durch die anatomische Zubereitung,<lb/>
besonders durch feinere Einspritzungen, und durch<lb/>
mikroskopische Wahrnehmungen einen hohen Grad<lb/>
der Wahrscheinlichkeit.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>) <hirendition="#aq">Dessen Diss. de glandulis conglobatis. Londin</hi>.<lb/>
1689. 4.</p><prendition="#indent-2">––<hirendition="#aq">Opera posthuma. ibid</hi>. 1697. <hirendition="#aq">fol</hi>.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 471.</head><lb/><p>Mit diesem Bau haben einige absondernde Ein-<lb/>
geweide, ihr eigenes Parenchyma ausgenommen,<lb/>
eine auffallende Aehnlichkeit, z. B. die Leber und<lb/>
die Nieren, welche zugleich über den Drüsenbau<lb/>
ein großes Licht verbreiten; in diesen beyden Ein-<lb/>
geweiden kann man diese Ruyschianischen Knäul-<lb/>
chen, oder Malpighischen Körner am deutlichsten<lb/>
wahrnehmen. Es entspringen nämlich in der rindig-<lb/>
ten Substanz aus den haarförmigen Arterien Ne-<lb/>
benzweige, welche in gefäßartige Knäule überge-<lb/>
hen, die an diesen Arterienzweigen, wie Trauben-<lb/>
körner an ihren Stielen, sitzen. Aus diesen arte-<lb/>
riösen Knäulchen entspringen zuerst die feinsten, ab-<lb/>
sondernden, farblosen Gefäße, (deren Ursprung<lb/>
aus den Arterien §. 79. 81. erwähnt worden); so-<lb/>
dann aber auch venöse Fäserchen, welche von um-<lb/>
gebogenen Arterien gebildet werden, und das nach<lb/>
der Absonderung übergebliebene Blut in die Stäm-<lb/>
me der Blutadern zurückführen. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>)</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Schumlansky</hi></hi><hirendition="#aq">de structura renum. Argent</hi>. 1782.<lb/>
4. <hirendition="#aq">Tab</hi>. II.</p></div><divn="2"></div></div></body></text></TEI>
[286/0302]
knäuelte Blutgefäße; und in der That bekömmt
diese Meinung durch die anatomische Zubereitung,
besonders durch feinere Einspritzungen, und durch
mikroskopische Wahrnehmungen einen hohen Grad
der Wahrscheinlichkeit.
a) Dessen Diss. de glandulis conglobatis. Londin.
1689. 4.
– – Opera posthuma. ibid. 1697. fol.
§. 471.
Mit diesem Bau haben einige absondernde Ein-
geweide, ihr eigenes Parenchyma ausgenommen,
eine auffallende Aehnlichkeit, z. B. die Leber und
die Nieren, welche zugleich über den Drüsenbau
ein großes Licht verbreiten; in diesen beyden Ein-
geweiden kann man diese Ruyschianischen Knäul-
chen, oder Malpighischen Körner am deutlichsten
wahrnehmen. Es entspringen nämlich in der rindig-
ten Substanz aus den haarförmigen Arterien Ne-
benzweige, welche in gefäßartige Knäule überge-
hen, die an diesen Arterienzweigen, wie Trauben-
körner an ihren Stielen, sitzen. Aus diesen arte-
riösen Knäulchen entspringen zuerst die feinsten, ab-
sondernden, farblosen Gefäße, (deren Ursprung
aus den Arterien §. 79. 81. erwähnt worden); so-
dann aber auch venöse Fäserchen, welche von um-
gebogenen Arterien gebildet werden, und das nach
der Absonderung übergebliebene Blut in die Stäm-
me der Blutadern zurückführen. a)
a) Schumlansky de structura renum. Argent. 1782.
4. Tab. II.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 286. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/302>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.