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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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§. 440.

Was aber die Endungen dieser Lymphgefäße
betrifft, so sind die Physiologen verschiedener Mei-
nung. Einige behaupten, daß alle diese zurück-
führenden Gefäße in dem Brustmilchgang sich verei-
nigen (so wie die Blutadern des Körpers in die
Hohladern): andere hingegen sind der Meinung,
daß wenigstens die Lymphgefäße des rechten Arms,
und des Halses auf der rechten Seite nicht in diesen
allgemeinen Milchkanal, sondern vielmehr in die
rechte Schlüßelbeinsblutader sich endigen a); ande-
re nehmen an, daß diese Lymphgefäße wenigstens
in den lymphatischen Drüsen mit den Blutadern
zusammenstossen b); einige endlich vermuthen, und
zwar nicht ohne Wahrscheinlichkeit, daß noch ver-
borgene Wege vorhanden sind, wodurch der Darm-
kanal und der harnabsondernden Organe in wech-
selseitiger Verbindung stehen.

a) Sabatier & Mascagni I. c.

b) Hewson. opus posthumum. p. 37. not. *)

§. 441.

Da aber das System der lymphatischen Ge-
fäße durch den ganzen Körper sich verbreitet, und
überdieß ein großer Theil derselben an der Ober-
fläche der Haut außerhalb dem Körper befindliche
Feuchtigkeiten einsaugen kann, so erhellt daraus
von selbst, daß die eingesogene Lymphe nicht in
allen Theilen des Körpers einerley Beschaffenheit
haben könne; welches man auch bey genauern ana-
tomischen Untersuchungen bestätigt findet, so ist
z. B. die in den einsaugenden Gefäßen der Leber,

§. 440.

Was aber die Endungen dieser Lymphgefäße
betrifft, so sind die Physiologen verschiedener Mei-
nung. Einige behaupten, daß alle diese zurück-
führenden Gefäße in dem Brustmilchgang sich verei-
nigen (so wie die Blutadern des Körpers in die
Hohladern): andere hingegen sind der Meinung,
daß wenigstens die Lymphgefäße des rechten Arms,
und des Halses auf der rechten Seite nicht in diesen
allgemeinen Milchkanal, sondern vielmehr in die
rechte Schlüßelbeinsblutader sich endigen a); ande-
re nehmen an, daß diese Lymphgefäße wenigstens
in den lymphatischen Drüsen mit den Blutadern
zusammenstossen b); einige endlich vermuthen, und
zwar nicht ohne Wahrscheinlichkeit, daß noch ver-
borgene Wege vorhanden sind, wodurch der Darm-
kanal und der harnabsondernden Organe in wech-
selseitiger Verbindung stehen.

a) Sabatier & Mascagni I. c.

b) Hewson. opus posthumum. p. 37. not. *)

§. 441.

Da aber das System der lymphatischen Ge-
fäße durch den ganzen Körper sich verbreitet, und
überdieß ein großer Theil derselben an der Ober-
fläche der Haut außerhalb dem Körper befindliche
Feuchtigkeiten einsaugen kann, so erhellt daraus
von selbst, daß die eingesogene Lymphe nicht in
allen Theilen des Körpers einerley Beschaffenheit
haben könne; welches man auch bey genauern ana-
tomischen Untersuchungen bestätigt findet, so ist
z. B. die in den einsaugenden Gefäßen der Leber,

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[269/0285] §. 440. Was aber die Endungen dieser Lymphgefäße betrifft, so sind die Physiologen verschiedener Mei- nung. Einige behaupten, daß alle diese zurück- führenden Gefäße in dem Brustmilchgang sich verei- nigen (so wie die Blutadern des Körpers in die Hohladern): andere hingegen sind der Meinung, daß wenigstens die Lymphgefäße des rechten Arms, und des Halses auf der rechten Seite nicht in diesen allgemeinen Milchkanal, sondern vielmehr in die rechte Schlüßelbeinsblutader sich endigen a); ande- re nehmen an, daß diese Lymphgefäße wenigstens in den lymphatischen Drüsen mit den Blutadern zusammenstossen b); einige endlich vermuthen, und zwar nicht ohne Wahrscheinlichkeit, daß noch ver- borgene Wege vorhanden sind, wodurch der Darm- kanal und der harnabsondernden Organe in wech- selseitiger Verbindung stehen. a) Sabatier & Mascagni I. c. b) Hewson. opus posthumum. p. 37. not. *) §. 441. Da aber das System der lymphatischen Ge- fäße durch den ganzen Körper sich verbreitet, und überdieß ein großer Theil derselben an der Ober- fläche der Haut außerhalb dem Körper befindliche Feuchtigkeiten einsaugen kann, so erhellt daraus von selbst, daß die eingesogene Lymphe nicht in allen Theilen des Körpers einerley Beschaffenheit haben könne; welches man auch bey genauern ana- tomischen Untersuchungen bestätigt findet, so ist z. B. die in den einsaugenden Gefäßen der Leber,

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/285>, abgerufen am 21.11.2024.