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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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§. 358.

Die Lage des Magens ändert sich, nachdem
er von Speisen leer, oder angefüllt ist; denn der
leere Magen hängt ganz schlapp in einer solchen
Richtung, daß der große Magenbogen (curvatura
major
) unterwärts zu liegen kömmt, der Pförtner
aber in die Höhe steigt, und mit dem Zwölffin-
gerdarm einen faltigten Winkel macht. a)

Wenn aber der Magen voll ist, wälzt sich
dieser convexe Rand vorwärts, b) so, daß der
Pförtner in einer geraden Richtung in den Zwölf-
fingerdarm übergeht, der obere Magenmund hin-
gegen gleichsam durch einen faltigten Winkel ver-
schlossen wird.

a) Vesalius de c. h. fabrica. L. V. fig. 14. 15.

b) - - l. c. fig. 2.

§. 359.

Der Magen besteht aus mehreren übereinander
liegenden Häuten, die wiederum durch drey Lagen
von Zellgewebe unter einander verbunden sind.

Die äußere, und uneigenthümliche, wel-
che der Magen vom Bauchfelle erhält, und wie wir
in der Folge sehen werden, sich in das Netz ver-
längert.

Diese Haut ist durch ein festes Zellgewebe
mit der zweyten, nämlich der Muskelhaut ver-
bunden, von welcher sowohl die große Reizbar-
keit des Magens, (§. 305.) als auch seine pe-
ristaltische Bewegung abhängt. Diese Membran
besteht aus verschiedenen Lagen von Muskelfasern,
a) deren man gemeiniglich drey zu unterscheiden

§. 358.

Die Lage des Magens ändert sich, nachdem
er von Speisen leer, oder angefüllt ist; denn der
leere Magen hängt ganz schlapp in einer solchen
Richtung, daß der große Magenbogen (curvatura
major
) unterwärts zu liegen kömmt, der Pförtner
aber in die Höhe steigt, und mit dem Zwölffin-
gerdarm einen faltigten Winkel macht. a)

Wenn aber der Magen voll ist, wälzt sich
dieser convexe Rand vorwärts, b) so, daß der
Pförtner in einer geraden Richtung in den Zwölf-
fingerdarm übergeht, der obere Magenmund hin-
gegen gleichsam durch einen faltigten Winkel ver-
schlossen wird.

a) Vesalius de c. h. fabrica. L. V. fig. 14. 15.

b) – – l. c. fig. 2.

§. 359.

Der Magen besteht aus mehreren übereinander
liegenden Häuten, die wiederum durch drey Lagen
von Zellgewebe unter einander verbunden sind.

Die äußere, und uneigenthümliche, wel-
che der Magen vom Bauchfelle erhält, und wie wir
in der Folge sehen werden, sich in das Netz ver-
längert.

Diese Haut ist durch ein festes Zellgewebe
mit der zweyten, nämlich der Muskelhaut ver-
bunden, von welcher sowohl die große Reizbar-
keit des Magens, (§. 305.) als auch seine pe-
ristaltische Bewegung abhängt. Diese Membran
besteht aus verschiedenen Lagen von Muskelfasern,
a) deren man gemeiniglich drey zu unterscheiden

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[220/0236] §. 358. Die Lage des Magens ändert sich, nachdem er von Speisen leer, oder angefüllt ist; denn der leere Magen hängt ganz schlapp in einer solchen Richtung, daß der große Magenbogen (curvatura major) unterwärts zu liegen kömmt, der Pförtner aber in die Höhe steigt, und mit dem Zwölffin- gerdarm einen faltigten Winkel macht. a) Wenn aber der Magen voll ist, wälzt sich dieser convexe Rand vorwärts, b) so, daß der Pförtner in einer geraden Richtung in den Zwölf- fingerdarm übergeht, der obere Magenmund hin- gegen gleichsam durch einen faltigten Winkel ver- schlossen wird. a) Vesalius de c. h. fabrica. L. V. fig. 14. 15. b) – – l. c. fig. 2. §. 359. Der Magen besteht aus mehreren übereinander liegenden Häuten, die wiederum durch drey Lagen von Zellgewebe unter einander verbunden sind. Die äußere, und uneigenthümliche, wel- che der Magen vom Bauchfelle erhält, und wie wir in der Folge sehen werden, sich in das Netz ver- längert. Diese Haut ist durch ein festes Zellgewebe mit der zweyten, nämlich der Muskelhaut ver- bunden, von welcher sowohl die große Reizbar- keit des Magens, (§. 305.) als auch seine pe- ristaltische Bewegung abhängt. Diese Membran besteht aus verschiedenen Lagen von Muskelfasern, a) deren man gemeiniglich drey zu unterscheiden

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/236>, abgerufen am 21.11.2024.