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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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§. 304.

Der andere Hauptkarakter des Muskels ist
die Hallerische Reizbarkeit, a) die ich schon im
vorhergehenden von der Zusammenziehbarkeit un-
terschieden habe, (§. 44.) aber nun etwas genauer
untersuchen will.

a) Ich nenne sie die Hallerische Reizbarkeit, nicht
als ob sie vor Hallern der allen seinen Vor-
gängern von Glisson bis auf seine Zeitgenossen
alle Gerechtigkeit widerfahren ließ, unbekannt
gewesen, sondern weil Haller diese Kraft zuerst
in ihrem ganzen Umfange untersuchte, durch
unzählige Versuche an lebendigen Thieren erläu-
terte, und den wichtigen Einfluß dieser Lehre auf
die ganze Physiologie in das helleste Licht setzte.
Uebrigens ist die Hallerische Reizbarkeit von der
Reizbarkeit des Gaubs verschieden, der mit die-
sem Worte die krankhafte Empfindlichkeit des
belebten körperlichen Stoffes bezeichnet.

§. 305.

Diese Reizbarkeit, öder Muskelkraft, oder
angebohrne Kraft ist zwar allen muskelartigen Thei-
len eigen, jedoch nicht in gleichem Grade, indem
einige vor andern Theilen vorzüglich reizbar sind a).

a) Haller de partibus c. h. irritabilibus in comment.
soc. scient. Götting. T.
II.

- in Nov. Commentar. Götting. T. IV.

Zimmermann de irritabilitate. Götting. 1751. 4.

Oeder de irritabilitate. Hafn. 1752. 4.

§. 304.

Der andere Hauptkarakter des Muskels ist
die Hallerische Reizbarkeit, a) die ich schon im
vorhergehenden von der Zusammenziehbarkeit un-
terschieden habe, (§. 44.) aber nun etwas genauer
untersuchen will.

a) Ich nenne sie die Hallerische Reizbarkeit, nicht
als ob sie vor Hallern der allen seinen Vor-
gängern von Glisson bis auf seine Zeitgenossen
alle Gerechtigkeit widerfahren ließ, unbekannt
gewesen, sondern weil Haller diese Kraft zuerst
in ihrem ganzen Umfange untersuchte, durch
unzählige Versuche an lebendigen Thieren erläu-
terte, und den wichtigen Einfluß dieser Lehre auf
die ganze Physiologie in das helleste Licht setzte.
Uebrigens ist die Hallerische Reizbarkeit von der
Reizbarkeit des Gaubs verschieden, der mit die-
sem Worte die krankhafte Empfindlichkeit des
belebten körperlichen Stoffes bezeichnet.

§. 305.

Diese Reizbarkeit, öder Muskelkraft, oder
angebohrne Kraft ist zwar allen muskelartigen Thei-
len eigen, jedoch nicht in gleichem Grade, indem
einige vor andern Theilen vorzüglich reizbar sind a).

a) Haller de partibus c. h. irritabilibus in comment.
soc. scient. Götting. T.
II.

in Nov. Commentar. Götting. T. IV.

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[191/0207] §. 304. Der andere Hauptkarakter des Muskels ist die Hallerische Reizbarkeit, a) die ich schon im vorhergehenden von der Zusammenziehbarkeit un- terschieden habe, (§. 44.) aber nun etwas genauer untersuchen will. a) Ich nenne sie die Hallerische Reizbarkeit, nicht als ob sie vor Hallern der allen seinen Vor- gängern von Glisson bis auf seine Zeitgenossen alle Gerechtigkeit widerfahren ließ, unbekannt gewesen, sondern weil Haller diese Kraft zuerst in ihrem ganzen Umfange untersuchte, durch unzählige Versuche an lebendigen Thieren erläu- terte, und den wichtigen Einfluß dieser Lehre auf die ganze Physiologie in das helleste Licht setzte. Uebrigens ist die Hallerische Reizbarkeit von der Reizbarkeit des Gaubs verschieden, der mit die- sem Worte die krankhafte Empfindlichkeit des belebten körperlichen Stoffes bezeichnet. §. 305. Diese Reizbarkeit, öder Muskelkraft, oder angebohrne Kraft ist zwar allen muskelartigen Thei- len eigen, jedoch nicht in gleichem Grade, indem einige vor andern Theilen vorzüglich reizbar sind a). a) Haller de partibus c. h. irritabilibus in comment. soc. scient. Götting. T. II. – in Nov. Commentar. Götting. T. IV. Zimmermann de irritabilitate. Götting. 1751. 4. Oeder de irritabilitate. Hafn. 1752. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/207>, abgerufen am 21.11.2024.