Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias Mayers a) Versuchen wenigstens vier und dreyßig Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deutlich empfindbares Bild des Gegenstandes im Auge dar- stellen soll. Diese Einrichtung ist in der That das optische Meisterstück des menschlichen Auges, in- dem auf diese Weise sowohl im hohen Mittagslich- te, als bey dem matten Scheine einer Lampe der Sehewinkel fast einerley Grösse behält, und das Gesicht auch bey einem so grossen Abstande vom Licht, wenig oder nichts an Deutlichkeit verliert.
a) Tob. Mayerexperimenta circa visus aciem. in Comment. Soc. scient. Götting. T. IV.
§. 279.
Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil- der schließen, welche von den äußern Gegenständen auf die Markhaut hingeworfen werden, a) aber dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie unter ge- wissen Umständen, wenn die Gegenstände nicht mehr vor Augen stehen, Eindrücke zurücklassen. b)
a) de la HireAccidens de la vue. p. 375.
b) GassendiVita Peireskii. p. 175. Ed. Hagens. 1655. 4.
Franklin'slettres on philos. subjects am Ende der Exper. on electricity. Lond. 1769. 4. p. 469. seq.
§. 278.
Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias Mayers a) Versuchen wenigstens vier und dreyßig Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deutlich empfindbares Bild des Gegenstandes im Auge dar- stellen soll. Diese Einrichtung ist in der That das optische Meisterstück des menschlichen Auges, in- dem auf diese Weise sowohl im hohen Mittagslich- te, als bey dem matten Scheine einer Lampe der Sehewinkel fast einerley Grösse behält, und das Gesicht auch bey einem so grossen Abstande vom Licht, wenig oder nichts an Deutlichkeit verliert.
a) Tob. Mayerexperimenta circa visus aciem. in Comment. Soc. scient. Götting. T. IV.
§. 279.
Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil- der schließen, welche von den äußern Gegenständen auf die Markhaut hingeworfen werden, a) aber dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie unter ge- wissen Umständen, wenn die Gegenstände nicht mehr vor Augen stehen, Eindrücke zurücklassen. b)
a) de la HireAccidens de la vue. p. 375.
b) GassendiVita Peireskii. p. 175. Ed. Hagens. 1655. 4.
Franklin'slettres on philos. subjects am Ende der Exper. on electricity. Lond. 1769. 4. p. 469. seq.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000072"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0193"xml:id="pb177_0001"n="177"/><headrendition="#c">§. 278.</head><lb/><p>Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias<lb/>
Mayers <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>) Versuchen wenigstens vier und dreyßig<lb/>
Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deutlich<lb/>
empfindbares Bild des Gegenstandes im Auge dar-<lb/>
stellen soll. Diese Einrichtung ist in der That das<lb/>
optische Meisterstück des menschlichen Auges, in-<lb/>
dem auf diese Weise sowohl im hohen Mittagslich-<lb/>
te, als bey dem matten Scheine einer Lampe der<lb/>
Sehewinkel fast einerley Grösse behält, und das<lb/>
Gesicht auch bey einem so grossen Abstande vom<lb/>
Licht, wenig oder nichts an Deutlichkeit verliert.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Tob. Mayer</hi></hi><hirendition="#aq">experimenta circa visus aciem. in<lb/>
Comment. Soc. scient. Götting. T.</hi> IV.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 279.</head><lb/><p>Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil-<lb/>
der schließen, welche von den äußern Gegenständen<lb/>
auf die Markhaut hingeworfen werden, <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>) aber<lb/>
dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie unter ge-<lb/>
wissen Umständen, wenn die Gegenstände nicht mehr<lb/>
vor Augen stehen, Eindrücke zurücklassen. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">b</hi></hi>)</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) de la Hire</hi></hi><hirendition="#aq">Accidens de la vue. p</hi>. 375.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">b) Gassendi</hi></hi><hirendition="#aq">Vita Peireskii. p</hi>. 175. <hirendition="#aq">Ed. Hagens</hi>.<lb/>
1655. 4.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Franklin's</hi></hi><hirendition="#aq">lettres on philos. subjects</hi> am Ende der<lb/><hirendition="#aq">Exper. on electricity. Lond</hi>. 1769. 4. <hirendition="#aq">p</hi>.<lb/>
469. <hirendition="#aq">seq</hi>.</p></div></div></body></text></TEI>
[177/0193]
§. 278.
Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias
Mayers a) Versuchen wenigstens vier und dreyßig
Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deutlich
empfindbares Bild des Gegenstandes im Auge dar-
stellen soll. Diese Einrichtung ist in der That das
optische Meisterstück des menschlichen Auges, in-
dem auf diese Weise sowohl im hohen Mittagslich-
te, als bey dem matten Scheine einer Lampe der
Sehewinkel fast einerley Grösse behält, und das
Gesicht auch bey einem so grossen Abstande vom
Licht, wenig oder nichts an Deutlichkeit verliert.
a) Tob. Mayer experimenta circa visus aciem. in
Comment. Soc. scient. Götting. T. IV.
§. 279.
Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil-
der schließen, welche von den äußern Gegenständen
auf die Markhaut hingeworfen werden, a) aber
dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie unter ge-
wissen Umständen, wenn die Gegenstände nicht mehr
vor Augen stehen, Eindrücke zurücklassen. b)
a) de la Hire Accidens de la vue. p. 375.
b) Gassendi Vita Peireskii. p. 175. Ed. Hagens.
1655. 4.
Franklin's lettres on philos. subjects am Ende der
Exper. on electricity. Lond. 1769. 4. p.
469. seq.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/193>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.