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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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und an specifischer Schwere die atmosphärische Luft
weit übertrifft a).

a) Um durch Versuche genau zu bestimmen, wie
lange ein Thier die nämliche Luftart einathmen
könne, ohne daran zu sterben, wählte ich drey
Hunde, die beynahe gleich groß und stark waren.
Dem ersten band ich eine Blase, die etwa 20
Kubikzoll dephlogistisirte Luft enthielt, mittelst
einem Röhrchen, an die abgeschnittene Luftröhre.
Dieser Hund starb nach 14 Minuten.

Bey dem zweyten ward die Blase mit atmosphäri-
scher Luft gefüllt; dieser war nach sechs Minu-
ten tod.

Dem dritten aber ward die Blase des zweyten Hun-
des, die von ausgeathmeter phlogistischer Lufe
strotzte, angebunden; daß Thier starb schon in
der vierten Minute.

Diese phlogistische Luft ward nachher in einem da-
zu bequemen Gefäß gesammelt, da man sodann
die vorerwähnten Erscheinungen beobachtete.

Die Geräthschaften, deren ich mich zu diesen Ver-
suchen bediente, stehen in meiner medicinischen
Bibliothek B. 1. beschrieben, und abgebildet.

§. 145.

Es ist höchst wahrscheinlich, daß bey dieser
Entmischung die losgebundenen Feuertheilchen der
dephlogistisirten Luft in das arteriöse Blut aufge-
nommen, und so in dem Körper herumbewegt
werden; die Grundlage der fixen Luft hingegen mit
dem Brennstoff in das venöse Blut übergehe, nach
der rechten Herzkammer zurückfließe, und so gleich-

und an specifischer Schwere die atmosphärische Luft
weit übertrifft a).

a) Um durch Versuche genau zu bestimmen, wie
lange ein Thier die nämliche Luftart einathmen
könne, ohne daran zu sterben, wählte ich drey
Hunde, die beynahe gleich groß und stark waren.
Dem ersten band ich eine Blase, die etwa 20
Kubikzoll dephlogistisirte Luft enthielt, mittelst
einem Röhrchen, an die abgeschnittene Luftröhre.
Dieser Hund starb nach 14 Minuten.

Bey dem zweyten ward die Blase mit atmosphäri-
scher Luft gefüllt; dieser war nach sechs Minu-
ten tod.

Dem dritten aber ward die Blase des zweyten Hun-
des, die von ausgeathmeter phlogistischer Lufe
strotzte, angebunden; daß Thier starb schon in
der vierten Minute.

Diese phlogistische Luft ward nachher in einem da-
zu bequemen Gefäß gesammelt, da man sodann
die vorerwähnten Erscheinungen beobachtete.

Die Geräthschaften, deren ich mich zu diesen Ver-
suchen bediente, stehen in meiner medicinischen
Bibliothek B. 1. beschrieben, und abgebildet.

§. 145.

Es ist höchst wahrscheinlich, daß bey dieser
Entmischung die losgebundenen Feuertheilchen der
dephlogistisirten Luft in das arteriöse Blut aufge-
nommen, und so in dem Körper herumbewegt
werden; die Grundlage der fixen Luft hingegen mit
dem Brennstoff in das venöse Blut übergehe, nach
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[89/0107] und an specifischer Schwere die atmosphärische Luft weit übertrifft a). a) Um durch Versuche genau zu bestimmen, wie lange ein Thier die nämliche Luftart einathmen könne, ohne daran zu sterben, wählte ich drey Hunde, die beynahe gleich groß und stark waren. Dem ersten band ich eine Blase, die etwa 20 Kubikzoll dephlogistisirte Luft enthielt, mittelst einem Röhrchen, an die abgeschnittene Luftröhre. Dieser Hund starb nach 14 Minuten. Bey dem zweyten ward die Blase mit atmosphäri- scher Luft gefüllt; dieser war nach sechs Minu- ten tod. Dem dritten aber ward die Blase des zweyten Hun- des, die von ausgeathmeter phlogistischer Lufe strotzte, angebunden; daß Thier starb schon in der vierten Minute. Diese phlogistische Luft ward nachher in einem da- zu bequemen Gefäß gesammelt, da man sodann die vorerwähnten Erscheinungen beobachtete. Die Geräthschaften, deren ich mich zu diesen Ver- suchen bediente, stehen in meiner medicinischen Bibliothek B. 1. beschrieben, und abgebildet. §. 145. Es ist höchst wahrscheinlich, daß bey dieser Entmischung die losgebundenen Feuertheilchen der dephlogistisirten Luft in das arteriöse Blut aufge- nommen, und so in dem Körper herumbewegt werden; die Grundlage der fixen Luft hingegen mit dem Brennstoff in das venöse Blut übergehe, nach der rechten Herzkammer zurückfließe, und so gleich-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/107>, abgerufen am 30.12.2024.