Hales berechnete, daß der Sprung des Blutes aus der Hauptschlagader eine Höhe von 7 1/2 Fuß er- reiche; der Flächeninhalt der linken Herzkammer 15 Quadratlinien austrage; folglich der Druck der ganzen Blutsäule auf die linke Herzkammer Lb 5. 1. betrage, und bey jeder Zusammenzie- hung des Herzens überwältigt werde. Statical Essays. Vol. II. p. 40. Ed. Lond. 1733. 8.
§. 118.
Anlangend die Quellen dieser ausnehmenden Kraft, und unausgesetzten Bewegung des Her- zens, so ist gewiß die Reitzbarkeit eine der vor- züglichsten (§. 44), denn diese Kraft äußert sich in dem Herzen weit länger, (§. 89.) als an an- deren muskelartigen Theilen des Körpers a).
Daß aber die innern Wände der Herzkam- mer von dem einströmenden Blut zur Zusammen- ziehung gereitzt werden, erhellet aus dem (§. 111. a) angeführten Hallerischen Versuch, wodurch er im Stande war, die Reitzbarkeit der linken oder rechten Herzkammer nach Willkühr länger zu er- halten, je nachdem er nämlich der linken oder rechten Herzkammer das Blut früher entzog b).
a) Fontana bemühte sich zwar diesen Vorzug des Herzens einzuschränken; allein H. v. Haller hat in den G. A. längst hierauf geantwortet.
b) Hallerde motu cordis a stimulo nato. In Comment. Societ. scient. Goetting. T. I.
§. 119.
Solange nun das Blut in gehöriger Menge vorhanden ist, und seine natürliche Mischung hat,
Hales berechnete, daß der Sprung des Blutes aus der Hauptschlagader eine Höhe von 7 1/2 Fuß er- reiche; der Flächeninhalt der linken Herzkammer 15 Quadratlinien austrage; folglich der Druck der ganzen Blutsäule auf die linke Herzkammer ℔ 5. 1. betrage, und bey jeder Zusammenzie- hung des Herzens überwältigt werde. Statical Essays. Vol. II. p. 40. Ed. Lond. 1733. 8.
§. 118.
Anlangend die Quellen dieser ausnehmenden Kraft, und unausgesetzten Bewegung des Her- zens, so ist gewiß die Reitzbarkeit eine der vor- züglichsten (§. 44), denn diese Kraft äußert sich in dem Herzen weit länger, (§. 89.) als an an- deren muskelartigen Theilen des Körpers a).
Daß aber die innern Wände der Herzkam- mer von dem einströmenden Blut zur Zusammen- ziehung gereitzt werden, erhellet aus dem (§. 111. a) angeführten Hallerischen Versuch, wodurch er im Stande war, die Reitzbarkeit der linken oder rechten Herzkammer nach Willkühr länger zu er- halten, je nachdem er nämlich der linken oder rechten Herzkammer das Blut früher entzog b).
a) Fontana bemühte sich zwar diesen Vorzug des Herzens einzuschränken; allein H. v. Haller hat in den G. A. längst hierauf geantwortet.
b) Hallerde motu cordis a stimulo nato. In Comment. Societ. scient. Goetting. T. I.
§. 119.
Solange nun das Blut in gehöriger Menge vorhanden ist, und seine natürliche Mischung hat,
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Hales berechnete, daß der Sprung des Blutes aus
der Hauptschlagader eine Höhe von 7 1/2 Fuß er-
reiche; der Flächeninhalt der linken Herzkammer
15 Quadratlinien austrage; folglich der Druck
der ganzen Blutsäule auf die linke Herzkammer
℔ 5. 1. betrage, und bey jeder Zusammenzie-
hung des Herzens überwältigt werde. Statical
Essays. Vol. II. p. 40. Ed. Lond. 1733. 8.
§. 118.
Anlangend die Quellen dieser ausnehmenden
Kraft, und unausgesetzten Bewegung des Her-
zens, so ist gewiß die Reitzbarkeit eine der vor-
züglichsten (§. 44), denn diese Kraft äußert sich
in dem Herzen weit länger, (§. 89.) als an an-
deren muskelartigen Theilen des Körpers a).
Daß aber die innern Wände der Herzkam-
mer von dem einströmenden Blut zur Zusammen-
ziehung gereitzt werden, erhellet aus dem (§. 111.
a) angeführten Hallerischen Versuch, wodurch er
im Stande war, die Reitzbarkeit der linken oder
rechten Herzkammer nach Willkühr länger zu er-
halten, je nachdem er nämlich der linken oder
rechten Herzkammer das Blut früher entzog b).
a) Fontana bemühte sich zwar diesen Vorzug des
Herzens einzuschränken; allein H. v. Haller hat
in den G. A. längst hierauf geantwortet.
b) Haller de motu cordis a stimulo nato. In
Comment. Societ. scient. Goetting. T. I.
§. 119.
Solange nun das Blut in gehöriger Menge
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/90>, abgerufen am 21.11.2024.
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