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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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einem jeden schärfern Reitz leicht wieder erweckt
wird.

§. 45.

Die dritte Art ist die Empfindlichkeit, die
auch, weil sie ein Vorrecht des mit dem Gehirn
verbundenen Nervenmarkes ist, die Nervenkraft
heißt, von der es herrührt, daß die empfindli-
chen Theile, wenn sie auf irgend eine Weise ge-
reitzt werden, die Empfindung dem Gehirn mit-
theilen.

§. 46.

Diese drey Arten könnte man die gemein-
schaftlichen Lebenskräfte nennen, da sie in allen
gleichartigen Theilen unseres Körpers, sich mehr
oder weniger äußern.

§. 47.

Aber außer diesen kommt noch eine vierte
Lebenskraft in Betrachtung, nämlich das beson-
dere Leben, worunter ich diejenigen Kräfte befas-
se, die man an einzelnen, zu einzelnen Verrich-
tungen bestimmten Organen wahrnimmt, und
nicht wohl unter die vorhergehenden Klassen ge-
bracht werden können.

Daß Theile, welche an Bau, und Verrich-
tungen von den übrigen Theilen sich unterscheiden,
auch mit besondern Kräften dazu ausgerüstet seyn
können, ist an sich keine so ungereimte Vorstellung.

Aber auch aus der Erfahrung, aus einer
genauen Beobachtung der Natur, können wir uns
überzeugen, daß einige Theile, besonders Einge-
weide, so sonderbare Bewegungen hervorbringen,
die sich unmöglich aus einer der vorerwähnten Le-
benskräfte erklären lassen, sondern ein gewisses
eigenes Leben vorauszusetzen scheinen.

einem jeden schärfern Reitz leicht wieder erweckt
wird.

§. 45.

Die dritte Art ist die Empfindlichkeit, die
auch, weil sie ein Vorrecht des mit dem Gehirn
verbundenen Nervenmarkes ist, die Nervenkraft
heißt, von der es herrührt, daß die empfindli-
chen Theile, wenn sie auf irgend eine Weise ge-
reitzt werden, die Empfindung dem Gehirn mit-
theilen.

§. 46.

Diese drey Arten könnte man die gemein-
schaftlichen Lebenskräfte nennen, da sie in allen
gleichartigen Theilen unseres Körpers, sich mehr
oder weniger äußern.

§. 47.

Aber außer diesen kommt noch eine vierte
Lebenskraft in Betrachtung, nämlich das beson-
dere Leben, worunter ich diejenigen Kräfte befas-
se, die man an einzelnen, zu einzelnen Verrich-
tungen bestimmten Organen wahrnimmt, und
nicht wohl unter die vorhergehenden Klassen ge-
bracht werden können.

Daß Theile, welche an Bau, und Verrich-
tungen von den übrigen Theilen sich unterscheiden,
auch mit besondern Kräften dazu ausgerüstet seyn
können, ist an sich keine so ungereimte Vorstellung.

Aber auch aus der Erfahrung, aus einer
genauen Beobachtung der Natur, können wir uns
überzeugen, daß einige Theile, besonders Einge-
weide, so sonderbare Bewegungen hervorbringen,
die sich unmöglich aus einer der vorerwähnten Le-
benskräfte erklären lassen, sondern ein gewisses
eigenes Leben vorauszusetzen scheinen.

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[28/0048] einem jeden schärfern Reitz leicht wieder erweckt wird. §. 45. Die dritte Art ist die Empfindlichkeit, die auch, weil sie ein Vorrecht des mit dem Gehirn verbundenen Nervenmarkes ist, die Nervenkraft heißt, von der es herrührt, daß die empfindli- chen Theile, wenn sie auf irgend eine Weise ge- reitzt werden, die Empfindung dem Gehirn mit- theilen. §. 46. Diese drey Arten könnte man die gemein- schaftlichen Lebenskräfte nennen, da sie in allen gleichartigen Theilen unseres Körpers, sich mehr oder weniger äußern. §. 47. Aber außer diesen kommt noch eine vierte Lebenskraft in Betrachtung, nämlich das beson- dere Leben, worunter ich diejenigen Kräfte befas- se, die man an einzelnen, zu einzelnen Verrich- tungen bestimmten Organen wahrnimmt, und nicht wohl unter die vorhergehenden Klassen ge- bracht werden können. Daß Theile, welche an Bau, und Verrich- tungen von den übrigen Theilen sich unterscheiden, auch mit besondern Kräften dazu ausgerüstet seyn können, ist an sich keine so ungereimte Vorstellung. Aber auch aus der Erfahrung, aus einer genauen Beobachtung der Natur, können wir uns überzeugen, daß einige Theile, besonders Einge- weide, so sonderbare Bewegungen hervorbringen, die sich unmöglich aus einer der vorerwähnten Le- benskräfte erklären lassen, sondern ein gewisses eigenes Leben vorauszusetzen scheinen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/48>, abgerufen am 21.11.2024.