Die letztere Meinung ist, außer andern Gründen, auch darum wahrscheinlich, weil man zuweilen das Fett auf eine widernatürliche Weise, auch an solchen Stellen, wo gewöhnlich keines enthal- ten ist, angetroffen hat: eine Erscheinung, die sich viel leichter aus einer fehlerhaften Beschaf- fenheit der fettabfetzenden Gefäße, als aus widerna- türlich entstandenen neuen Drüsen erklären läßt; so hat man z. B. in dem Augapfel selbst Fett gefunden und eine ähnliche schmierige Substanz pflegt den leeren Raum eines ausgerotteten Ho- den einzunehmen, und es ist beinahe keine Höhle in dem menschlichen Körper, worinnen man nicht zuweilen Speckgeschwülste angetroffen hat.
Ueberhaupt gehören die fettabsetzenden Drü- sen unter die Geschöpfe der anatomischen Einbil- dungskraft.
Soviel ist indessen gewis, daß sowohl die Absonderung, als Einsaugung des Fettes schleunig von statten gehet.
§. 40.
Der Nutzen des Fettes ist mannigfaltig. Es macht die festen Theile schlüpfrig, und befördert die Muskelbewegung. Es vermindert die allzu- große Empfindlichkeit; schützt vor Kälte; dehnt die Haut in gleiche Verhältniße aus, und trägt nicht wenig zur Schönheit des Körpers bei.
Ich übergehe hier den örtlichen Nutzen des Fettes an einigen Theilen, z. B. das Knochen- mark.
Zur Ernährung des menschlichen Körpers scheint mir das Fett nicht das geringste beizutra- gen. a)
Die letztere Meinung ist, außer andern Gründen, auch darum wahrscheinlich, weil man zuweilen das Fett auf eine widernatürliche Weise, auch an solchen Stellen, wo gewöhnlich keines enthal- ten ist, angetroffen hat: eine Erscheinung, die sich viel leichter aus einer fehlerhaften Beschaf- fenheit der fettabfetzenden Gefäße, als aus widerna- türlich entstandenen neuen Drüsen erklären läßt; so hat man z. B. in dem Augapfel selbst Fett gefunden und eine ähnliche schmierige Substanz pflegt den leeren Raum eines ausgerotteten Ho- den einzunehmen, und es ist beinahe keine Höhle in dem menschlichen Körper, worinnen man nicht zuweilen Speckgeschwülste angetroffen hat.
Ueberhaupt gehören die fettabsetzenden Drü- sen unter die Geschöpfe der anatomischen Einbil- dungskraft.
Soviel ist indessen gewis, daß sowohl die Absonderung, als Einsaugung des Fettes schleunig von statten gehet.
§. 40.
Der Nutzen des Fettes ist mannigfaltig. Es macht die festen Theile schlüpfrig, und befördert die Muskelbewegung. Es vermindert die allzu- große Empfindlichkeit; schützt vor Kälte; dehnt die Haut in gleiche Verhältniße aus, und trägt nicht wenig zur Schönheit des Körpers bei.
Ich übergehe hier den örtlichen Nutzen des Fettes an einigen Theilen, z. B. das Knochen- mark.
Zur Ernährung des menschlichen Körpers scheint mir das Fett nicht das geringste beizutra- gen. a)
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[24/0044]
Die letztere Meinung ist, außer andern Gründen,
auch darum wahrscheinlich, weil man zuweilen
das Fett auf eine widernatürliche Weise, auch
an solchen Stellen, wo gewöhnlich keines enthal-
ten ist, angetroffen hat: eine Erscheinung, die
sich viel leichter aus einer fehlerhaften Beschaf-
fenheit der fettabfetzenden Gefäße, als aus widerna-
türlich entstandenen neuen Drüsen erklären läßt;
so hat man z. B. in dem Augapfel selbst Fett
gefunden und eine ähnliche schmierige Substanz
pflegt den leeren Raum eines ausgerotteten Ho-
den einzunehmen, und es ist beinahe keine Höhle
in dem menschlichen Körper, worinnen man nicht
zuweilen Speckgeschwülste angetroffen hat.
Ueberhaupt gehören die fettabsetzenden Drü-
sen unter die Geschöpfe der anatomischen Einbil-
dungskraft.
Soviel ist indessen gewis, daß sowohl die
Absonderung, als Einsaugung des Fettes schleunig
von statten gehet.
§. 40.
Der Nutzen des Fettes ist mannigfaltig. Es
macht die festen Theile schlüpfrig, und befördert
die Muskelbewegung. Es vermindert die allzu-
große Empfindlichkeit; schützt vor Kälte; dehnt
die Haut in gleiche Verhältniße aus, und trägt
nicht wenig zur Schönheit des Körpers bei.
Ich übergehe hier den örtlichen Nutzen des
Fettes an einigen Theilen, z. B. das Knochen-
mark.
Zur Ernährung des menschlichen Körpers
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/44>, abgerufen am 23.11.2024.
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