a) Ich übergehe hier jene merkwürdigen Verände- rungen der Knochenabnahme bey Greisen, von von denen ich in meiner Osteologie gehandelt habe.
§. 654.
Und so sind wir nun bis an das Ende der Physiologie vorgerückt, nämlich, bis an den na- türlichen Tod, der ohne eine vorhergehende Krankheit erfolgt a). Diese Todesart ist das Ziel und der Hauptendzweck der ganzen Arzney- kunst; die Ursachen des Todes sind aus dem, was bisher gesagt worden, leicht zu begreifen b).
a) G. Gottl. Richterde morte sine morbo. Götting. 1736. 4.
b) Jo. Oosterdyk Schachtoratio, qua senile fatum inevitabili necessitate humani corporis mecha- nismo sequi demonstratur. Ultraject. 1729. 4.
Math. vanGeunsde morte corporea et causis mo- riendi. L. B. 1761. 4. recus. inSandifortithe- saur. Vol. III.
§. 655.
Die Erscheinungen, welche man an Ster- benden beobachtet a), sind, Kälte der äußern Gliedmassen, erlöschender Glanz der Augen, ein kleiner, langsamer, aussetzender Puls, endlich mattes Athemholen, welches sich zuletzt durch ein heftiges Ausathmen endiget.
Bey Saugthieren, die lebendig geöffnet wer- den, kann man deutlich beobachten, wie die rech- te Herzkammer, und das rechte Herzohr etwas län-
a) Ich übergehe hier jene merkwürdigen Verände- rungen der Knochenabnahme bey Greisen, von von denen ich in meiner Osteologie gehandelt habe.
§. 654.
Und so sind wir nun bis an das Ende der Physiologie vorgerückt, nämlich, bis an den na- türlichen Tod, der ohne eine vorhergehende Krankheit erfolgt a). Diese Todesart ist das Ziel und der Hauptendzweck der ganzen Arzney- kunst; die Ursachen des Todes sind aus dem, was bisher gesagt worden, leicht zu begreifen b).
a) G. Gottl. Richterde morte sine morbo. Götting. 1736. 4.
b) Jo. Oosterdyk Schachtoratio, qua senile fatum inevitabili necessitate humani corporis mecha- nismo sequi demonstratur. Ultraject. 1729. 4.
Math. vanGeunsde morte corporea et causis mo- riendi. L. B. 1761. 4. recus. inSandifortithe- saur. Vol. III.
§. 655.
Die Erscheinungen, welche man an Ster- benden beobachtet a), sind, Kälte der äußern Gliedmassen, erlöschender Glanz der Augen, ein kleiner, langsamer, aussetzender Puls, endlich mattes Athemholen, welches sich zuletzt durch ein heftiges Ausathmen endiget.
Bey Saugthieren, die lebendig geöffnet wer- den, kann man deutlich beobachten, wie die rech- te Herzkammer, und das rechte Herzohr etwas län-
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von denen ich in meiner Osteologie gehandelt
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Und so sind wir nun bis an das Ende der
Physiologie vorgerückt, nämlich, bis an den na-
türlichen Tod, der ohne eine vorhergehende
Krankheit erfolgt a). Diese Todesart ist das
Ziel und der Hauptendzweck der ganzen Arzney-
kunst; die Ursachen des Todes sind aus dem,
was bisher gesagt worden, leicht zu begreifen b).
a) G. Gottl. Richter de morte sine morbo. Götting.
1736. 4.
b) Jo. Oosterdyk Schacht oratio, qua senile fatum
inevitabili necessitate humani corporis mecha-
nismo sequi demonstratur. Ultraject. 1729. 4.
Math. van Geuns de morte corporea et causis mo-
riendi. L. B. 1761. 4. recus. in Sandiforti the-
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Die Erscheinungen, welche man an Ster-
benden beobachtet a), sind, Kälte der äußern
Gliedmassen, erlöschender Glanz der Augen, ein
kleiner, langsamer, aussetzender Puls, endlich
mattes Athemholen, welches sich zuletzt durch ein
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/407>, abgerufen am 21.11.2024.
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