monströsen ersten Anlage eines einzelnen Keimes ihren Grund haben sollen) welche unter gewissen Hausthieren (besonders den Schweinen) so ge- mein, und doch unter den wilden Thieren dersel- ben Art fast unerhört sind.
§. 598.
Ferner die Erfahrung, daß nicht nur ange- bohrne Mißgestalten, sondern auch nach der Ge- burt entstandene zufällige Verstümmlungen, oder andere an dem Körper durch Zufall oder vorsetz- lich hervorgebrachte Verunstaltungen zuweilen erblich werden, so daß dasjenige, was vorher ein Werk der Kunst war, nun allmälig gleichsam in eine andre Natur übergeht a).
a) Mehrere dergleichen Beyspiele habe ich in der angeführten Schrift gesammelt.
§. 599.
Auch die Erscheinungen der Reproduktion überhaupt lassen sich weit natürlicher aus der Ten- denz des Bildungstriebes, als aus präformirten einzelnen Keimen herleiten; einige dieser Erschei- nungen sind sogar (z. B. daß bey Menschen die Nägel der Finger, wenn auch selbst die vordern Gelenke von diesen amputirt worden, nichts de- stoweniger sich an den verstümmelten Enden der hintern Glieder wieder erzeugt haben), nicht wohl auf eine andre Weise erklärbar.
a) Tulpiiobservat. med. L. IV. c. 55.
monströsen ersten Anlage eines einzelnen Keimes ihren Grund haben sollen) welche unter gewissen Hausthieren (besonders den Schweinen) so ge- mein, und doch unter den wilden Thieren dersel- ben Art fast unerhört sind.
§. 598.
Ferner die Erfahrung, daß nicht nur ange- bohrne Mißgestalten, sondern auch nach der Ge- burt entstandene zufällige Verstümmlungen, oder andere an dem Körper durch Zufall oder vorsetz- lich hervorgebrachte Verunstaltungen zuweilen erblich werden, so daß dasjenige, was vorher ein Werk der Kunst war, nun allmälig gleichsam in eine andre Natur übergeht a).
a) Mehrere dergleichen Beyspiele habe ich in der angeführten Schrift gesammelt.
§. 599.
Auch die Erscheinungen der Reproduktion überhaupt lassen sich weit natürlicher aus der Ten- denz des Bildungstriebes, als aus präformirten einzelnen Keimen herleiten; einige dieser Erschei- nungen sind sogar (z. B. daß bey Menschen die Nägel der Finger, wenn auch selbst die vordern Gelenke von diesen amputirt worden, nichts de- stoweniger sich an den verstümmelten Enden der hintern Glieder wieder erzeugt haben), nicht wohl auf eine andre Weise erklärbar.
a) Tulpiiobservat. med. L. IV. c. 55.
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[363/0381]
monströsen ersten Anlage eines einzelnen Keimes
ihren Grund haben sollen) welche unter gewissen
Hausthieren (besonders den Schweinen) so ge-
mein, und doch unter den wilden Thieren dersel-
ben Art fast unerhört sind.
§. 598.
Ferner die Erfahrung, daß nicht nur ange-
bohrne Mißgestalten, sondern auch nach der Ge-
burt entstandene zufällige Verstümmlungen, oder
andere an dem Körper durch Zufall oder vorsetz-
lich hervorgebrachte Verunstaltungen zuweilen
erblich werden, so daß dasjenige, was vorher
ein Werk der Kunst war, nun allmälig gleichsam
in eine andre Natur übergeht a).
a) Mehrere dergleichen Beyspiele habe ich in der
angeführten Schrift gesammelt.
§. 599.
Auch die Erscheinungen der Reproduktion
überhaupt lassen sich weit natürlicher aus der Ten-
denz des Bildungstriebes, als aus präformirten
einzelnen Keimen herleiten; einige dieser Erschei-
nungen sind sogar (z. B. daß bey Menschen die
Nägel der Finger, wenn auch selbst die vordern
Gelenke von diesen amputirt worden, nichts de-
stoweniger sich an den verstümmelten Enden der
hintern Glieder wieder erzeugt haben), nicht wohl
auf eine andre Weise erklärbar.
a) Tulpii observat. med. L. IV. c. 55.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/381>, abgerufen am 30.12.2024.
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