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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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§. 340.

Allein bey einer genauern Untersuchung er-
hellet, daß der Mensch weder zu einer vegetabi-
lischen, noch zu einer thierischen Lebensweise aus-
schließungsweise bestimmt ist, sondern vielmehr
seine Nahrungsmittel aus beyden Naturreichen
entlehnen muß; indem sowohl die Backenzähne,
als auch der Bau des Darmkanals gleich eine Mit-
telgattung zwischen pflanzen- und grasfressenden
Thieren ausmachen; vorzüglich aber sieht man
dieß aus der besondern Einlenkung des Kieferbei-
nes mit dem Schlafbeine.

§. 341.

Zu diesen Gründen kömmt noch das hinzu,
daß der Mensch, der, wie wir gesehen haben,
in allen Himmelsstrichen ausdauert, bey einer
ausschließenden, entweder vegetabilischen oder thie-
rischen Nahrungsweise, keinesweges leben könnte.

§. 342.

Der Mensch genießt also unter allen andern
Thieren die mannigfaltigsten Speisen, und er kann
sowohl bey einer schwelgerischen, aus beyden Na-
turreichen zusammengeraften Tafel, als bey der
einfachsten Mahlzeit gesund und ungeschwächt
leben.

So leben unzählige Menschen von bloßen
Pflanzenspeisen, z. B. Erdäpfeln, Kastanien,
Datteln u. s. w, welches die Nahrung der ersten
Stammvölker war, die blos von Früchten, Wur-
zeln, Getraidarten, und Hülsenfrüchten sich er-
nährten a).

Die herumziehenden Horden der Nomaden
leben blos vom Senegalischen Gummi b).

§. 340.

Allein bey einer genauern Untersuchung er-
hellet, daß der Mensch weder zu einer vegetabi-
lischen, noch zu einer thierischen Lebensweise aus-
schließungsweise bestimmt ist, sondern vielmehr
seine Nahrungsmittel aus beyden Naturreichen
entlehnen muß; indem sowohl die Backenzähne,
als auch der Bau des Darmkanals gleich eine Mit-
telgattung zwischen pflanzen- und grasfressenden
Thieren ausmachen; vorzüglich aber sieht man
dieß aus der besondern Einlenkung des Kieferbei-
nes mit dem Schlafbeine.

§. 341.

Zu diesen Gründen kömmt noch das hinzu,
daß der Mensch, der, wie wir gesehen haben,
in allen Himmelsstrichen ausdauert, bey einer
ausschließenden, entweder vegetabilischen oder thie-
rischen Nahrungsweise, keinesweges leben könnte.

§. 342.

Der Mensch genießt also unter allen andern
Thieren die mannigfaltigsten Speisen, und er kann
sowohl bey einer schwelgerischen, aus beyden Na-
turreichen zusammengeraften Tafel, als bey der
einfachsten Mahlzeit gesund und ungeschwächt
leben.

So leben unzählige Menschen von bloßen
Pflanzenspeisen, z. B. Erdäpfeln, Kastanien,
Datteln u. s. w, welches die Nahrung der ersten
Stammvölker war, die blos von Früchten, Wur-
zeln, Getraidarten, und Hülsenfrüchten sich er-
nährten a).

Die herumziehenden Horden der Nomaden
leben blos vom Senegalischen Gummi b).

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[210/0228] §. 340. Allein bey einer genauern Untersuchung er- hellet, daß der Mensch weder zu einer vegetabi- lischen, noch zu einer thierischen Lebensweise aus- schließungsweise bestimmt ist, sondern vielmehr seine Nahrungsmittel aus beyden Naturreichen entlehnen muß; indem sowohl die Backenzähne, als auch der Bau des Darmkanals gleich eine Mit- telgattung zwischen pflanzen- und grasfressenden Thieren ausmachen; vorzüglich aber sieht man dieß aus der besondern Einlenkung des Kieferbei- nes mit dem Schlafbeine. §. 341. Zu diesen Gründen kömmt noch das hinzu, daß der Mensch, der, wie wir gesehen haben, in allen Himmelsstrichen ausdauert, bey einer ausschließenden, entweder vegetabilischen oder thie- rischen Nahrungsweise, keinesweges leben könnte. §. 342. Der Mensch genießt also unter allen andern Thieren die mannigfaltigsten Speisen, und er kann sowohl bey einer schwelgerischen, aus beyden Na- turreichen zusammengeraften Tafel, als bey der einfachsten Mahlzeit gesund und ungeschwächt leben. So leben unzählige Menschen von bloßen Pflanzenspeisen, z. B. Erdäpfeln, Kastanien, Datteln u. s. w, welches die Nahrung der ersten Stammvölker war, die blos von Früchten, Wur- zeln, Getraidarten, und Hülsenfrüchten sich er- nährten a). Die herumziehenden Horden der Nomaden leben blos vom Senegalischen Gummi b).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/228>, abgerufen am 03.12.2024.