b) Daher die so gefährliche, aber auch fast unwi- derstehlige Neigung zum Schlaf in dem höch- sten Grade der Kälte. Ueberbleibsel dieser sanf- ten Todesart habe ich in Menge auf den Glet- schern in St. Gotthard angetroffen.
Aehnliche Gefahren, welche Bank's und Solander mit ihren Reifegefährten in tierra del fuego ausgestanden haben, findet man in der erstern Weltumseglung des Rooks beschrieben bey Haw- kesworth. B. II. S. 47.
§. 327.
Die Betrachtung der entfernten Ursachen führet uns auf die nächste Ursache des Schlafes, welche, wenn wir alles genau erwägen, in einem verminderten Antrieb des Blutes nach dem Ko- pfe zu bestehen scheint.
Mit dieser Ursache stimmt die Erscheinung über- ein, die ich an einem lebenden Menschen, dessen Geschichte (§. 201.) stehet, wahrgenommen ha- be, bey dem das Gehirn währendem Schlafe ein- gesunken war, im wachenden Zustande hingegen von Blut strotzte.
Diese Meinung wird noch wahrscheinlicher durch die Schlaflosigkeit, welche auf einen starken Antrieb des Blutes nach dem Kopf zu erfolgen pflegt.
§. 328.
Das Maaß des Schlafes richtet sich nach der Verschiedenheit des Alters, der Leibesbeschaf- fenheit, des Temperaments u. s. w. Soviel ist aber ausgemacht, daß ein längerer Schlaf entwe- der ein Gefährte der Schwäche ist, wie wir an
b) Daher die so gefährliche, aber auch fast unwi- derstehlige Neigung zum Schlaf in dem höch- sten Grade der Kälte. Ueberbleibsel dieser sanf- ten Todesart habe ich in Menge auf den Glet- schern in St. Gotthard angetroffen.
Aehnliche Gefahren, welche Bank's und Solander mit ihren Reifegefährten in tierra del fuego ausgestanden haben, findet man in der erstern Weltumseglung des Rooks beschrieben bey Haw- kesworth. B. II. S. 47.
§. 327.
Die Betrachtung der entfernten Ursachen führet uns auf die nächste Ursache des Schlafes, welche, wenn wir alles genau erwägen, in einem verminderten Antrieb des Blutes nach dem Ko- pfe zu bestehen scheint.
Mit dieser Ursache stimmt die Erscheinung über- ein, die ich an einem lebenden Menschen, dessen Geschichte (§. 201.) stehet, wahrgenommen ha- be, bey dem das Gehirn währendem Schlafe ein- gesunken war, im wachenden Zustande hingegen von Blut strotzte.
Diese Meinung wird noch wahrscheinlicher durch die Schlaflosigkeit, welche auf einen starken Antrieb des Blutes nach dem Kopf zu erfolgen pflegt.
§. 328.
Das Maaß des Schlafes richtet sich nach der Verschiedenheit des Alters, der Leibesbeschaf- fenheit, des Temperaments u. s. w. Soviel ist aber ausgemacht, daß ein längerer Schlaf entwe- der ein Gefährte der Schwäche ist, wie wir an
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[203/0221]
b) Daher die so gefährliche, aber auch fast unwi-
derstehlige Neigung zum Schlaf in dem höch-
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ten Todesart habe ich in Menge auf den Glet-
schern in St. Gotthard angetroffen.
Aehnliche Gefahren, welche Bank's und Solander
mit ihren Reifegefährten in tierra del fuego
ausgestanden haben, findet man in der erstern
Weltumseglung des Rooks beschrieben bey Haw-
kesworth. B. II. S. 47.
§. 327.
Die Betrachtung der entfernten Ursachen
führet uns auf die nächste Ursache des Schlafes,
welche, wenn wir alles genau erwägen, in einem
verminderten Antrieb des Blutes nach dem Ko-
pfe zu bestehen scheint.
Mit dieser Ursache stimmt die Erscheinung über-
ein, die ich an einem lebenden Menschen, dessen
Geschichte (§. 201.) stehet, wahrgenommen ha-
be, bey dem das Gehirn währendem Schlafe ein-
gesunken war, im wachenden Zustande hingegen
von Blut strotzte.
Diese Meinung wird noch wahrscheinlicher
durch die Schlaflosigkeit, welche auf einen starken
Antrieb des Blutes nach dem Kopf zu erfolgen
pflegt.
§. 328.
Das Maaß des Schlafes richtet sich nach
der Verschiedenheit des Alters, der Leibesbeschaf-
fenheit, des Temperaments u. s. w. Soviel ist
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der ein Gefährte der Schwäche ist, wie wir an
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/221>, abgerufen am 03.12.2024.
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