Die Gemüthsbewegungen z. B. wirken auf das Sensorium, dieses wirkt zurück auf die Herz- nerven, wodurch die Reizbarkeit des Herzens er- regt wird, und das Herzklopfen sowohl als ande- re unordentliche Bewegungen hervorgebracht wer- den.
Auch der Wille wirkt auf das Sensorium; dieses wirkt zurück auf die Armnerven, welche sodann auf die nämliche Weise als entfernte Ur- sachen die Muskelbewegung erregen, die aber un- mittelbar von der Reizbarkeit herrührt u. s. w.
§. 309.
Mit dieser Eintheilung der Ursachen, welche bey der Muskelbewegung zusammenwirken müssen, stimmen die so oft wiederholten Versuche vollkom- men überein, welche uns belehren, daß an dem- jenigen Muskel, dessen Nerven unterbunden, oder abgeschnitten werden, eine Lähmung erfolgt, ohn- erachtet seine Reizbarkeit noch lange fortdauert a).
a) Io. H. Brunnexperimenta circa ligaturas ner- vorum in vivis animalibus instituta, Götting. 1753. 4.
§. 310.
Was aber das Blut, von dem die Muskeln strotzen (§. 302.), zu ihrer Verrichtung beyträgt, ist noch nicht ausgemacht.
Aus dem Stenonianischen Versuche a) er- hellt, daß auf die Unterbindung der aorta abdo- minalis eine Lähmung der Schenkel erfolge b).
a) Stenoniselementorum myologiae specimen Florent. 1667. 4. p. 86.
Die Gemüthsbewegungen z. B. wirken auf das Sensorium, dieses wirkt zurück auf die Herz- nerven, wodurch die Reizbarkeit des Herzens er- regt wird, und das Herzklopfen sowohl als ande- re unordentliche Bewegungen hervorgebracht wer- den.
Auch der Wille wirkt auf das Sensorium; dieses wirkt zurück auf die Armnerven, welche sodann auf die nämliche Weise als entfernte Ur- sachen die Muskelbewegung erregen, die aber un- mittelbar von der Reizbarkeit herrührt u. s. w.
§. 309.
Mit dieser Eintheilung der Ursachen, welche bey der Muskelbewegung zusammenwirken müssen, stimmen die so oft wiederholten Versuche vollkom- men überein, welche uns belehren, daß an dem- jenigen Muskel, dessen Nerven unterbunden, oder abgeschnitten werden, eine Lähmung erfolgt, ohn- erachtet seine Reizbarkeit noch lange fortdauert a).
a) Io. H. Brunnexperimenta circa ligaturas ner- vorum in vivis animalibus instituta, Götting. 1753. 4.
§. 310.
Was aber das Blut, von dem die Muskeln strotzen (§. 302.), zu ihrer Verrichtung beyträgt, ist noch nicht ausgemacht.
Aus dem Stenonianischen Versuche a) er- hellt, daß auf die Unterbindung der aorta abdo- minalis eine Lähmung der Schenkel erfolge b).
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Die Gemüthsbewegungen z. B. wirken auf
das Sensorium, dieses wirkt zurück auf die Herz-
nerven, wodurch die Reizbarkeit des Herzens er-
regt wird, und das Herzklopfen sowohl als ande-
re unordentliche Bewegungen hervorgebracht wer-
den.
Auch der Wille wirkt auf das Sensorium;
dieses wirkt zurück auf die Armnerven, welche
sodann auf die nämliche Weise als entfernte Ur-
sachen die Muskelbewegung erregen, die aber un-
mittelbar von der Reizbarkeit herrührt u. s. w.
§. 309.
Mit dieser Eintheilung der Ursachen, welche
bey der Muskelbewegung zusammenwirken müssen,
stimmen die so oft wiederholten Versuche vollkom-
men überein, welche uns belehren, daß an dem-
jenigen Muskel, dessen Nerven unterbunden, oder
abgeschnitten werden, eine Lähmung erfolgt, ohn-
erachtet seine Reizbarkeit noch lange fortdauert a).
a) Io. H. Brunn experimenta circa ligaturas ner-
vorum in vivis animalibus instituta, Götting.
1753. 4.
§. 310.
Was aber das Blut, von dem die Muskeln
strotzen (§. 302.), zu ihrer Verrichtung beyträgt,
ist noch nicht ausgemacht.
Aus dem Stenonianischen Versuche a) er-
hellt, daß auf die Unterbindung der aorta abdo-
minalis eine Lähmung der Schenkel erfolge b).
a) Stenonis elementorum myologiae specimen
Florent. 1667. 4. p. 86.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/213>, abgerufen am 21.11.2024.
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