a) Zinnde motu uveae. 1757. in comment so- ciet. scient. Götting. T. I.
Fel. Fontanadei moti dell' iride. 1765. 8.
Die Physiologen haben diese Beweglichkeit der Blen- dung auf verschiedene Weise zu erklären gesucht; einige leiten diese Bewegung von dem Andrang des Blutes in die Gefäße der Blendung her; an- dere haben sich Muskelfasern erdichtet; mir scheint aber keine dieser Ursachen gegründet zu seyn. Es ist mir daher wahrscheinlicher, wie ich auch unlängst in einer eigenen Abhandlung gezeigt ha- be, daß die nächste Ursache dieser Beweglich- keit von der eigenthümlichen Belebung der Blen- dung (vita propria §. 75), die entfernte Ursa- che aber von der Zurückwirkung des Sensoriums (§. 255.) hergeleitet werden muß.
§. 271.
Daß aber das schwarze Pigment (§. 255. 258. 260.) zum Einsaugen der überflüßigen Licht- stralen bestimmt sey, erhellet, außer andern Gründen, am deutlichsten an den Augen eini- ger Thiere, und besonders an den Augen der Ka- kerlacken, die ein äußerst schwaches Gesicht ha- ben, und kein starkes Licht ertragen können a).
a) Ich habe von dieser Materie weitläuftiger ge- handelt, sowohl in meiner Abhandlung de gene- ris humani varietate nativa. ed. 2. p. 106- 122. als auch in der Abhandlung de oculis leu- caethiopum.
a) Zinnde motu uveae. 1757. in comment so- ciet. scient. Götting. T. I.
Fel. Fontanadei moti dell' iride. 1765. 8.
Die Physiologen haben diese Beweglichkeit der Blen- dung auf verschiedene Weise zu erklären gesucht; einige leiten diese Bewegung von dem Andrang des Blutes in die Gefäße der Blendung her; an- dere haben sich Muskelfasern erdichtet; mir scheint aber keine dieser Ursachen gegründet zu seyn. Es ist mir daher wahrscheinlicher, wie ich auch unlängst in einer eigenen Abhandlung gezeigt ha- be, daß die nächste Ursache dieser Beweglich- keit von der eigenthümlichen Belebung der Blen- dung (vita propria §. 75), die entfernte Ursa- che aber von der Zurückwirkung des Sensoriums (§. 255.) hergeleitet werden muß.
§. 271.
Daß aber das schwarze Pigment (§. 255. 258. 260.) zum Einsaugen der überflüßigen Licht- stralen bestimmt sey, erhellet, außer andern Gründen, am deutlichsten an den Augen eini- ger Thiere, und besonders an den Augen der Ka- kerlacken, die ein äußerst schwaches Gesicht ha- ben, und kein starkes Licht ertragen können a).
a) Ich habe von dieser Materie weitläuftiger ge- handelt, sowohl in meiner Abhandlung de gene- ris humani varietate nativa. ed. 2. p. 106– 122. als auch in der Abhandlung de oculis leu- caethiopum.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0191"xml:id="pb173_0001"n="173"/><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Zinn</hi></hi><hirendition="#aq">de motu uveae</hi>. 1757. <hirendition="#aq">in comment so-<lb/>
ciet. scient. Götting. T</hi>. I.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Fel. Fontana</hi></hi><hirendition="#aq">dei moti dell' iride</hi>. 1765. 8.</p><prendition="#indent-2">Die Physiologen haben diese Beweglichkeit der Blen-<lb/>
dung auf verschiedene Weise zu erklären gesucht;<lb/>
einige leiten diese Bewegung von dem Andrang<lb/>
des Blutes in die Gefäße der Blendung her; an-<lb/>
dere haben sich Muskelfasern erdichtet; mir scheint<lb/>
aber keine dieser Ursachen gegründet zu seyn.<lb/>
Es ist mir daher wahrscheinlicher, wie ich auch<lb/>
unlängst in einer eigenen Abhandlung gezeigt ha-<lb/><choice><corrtype="misprint">be</corr><sic>habe</sic></choice>, daß die nächste Ursache dieser Beweglich-<lb/>
keit von der eigenthümlichen Belebung der Blen-<lb/>
dung (<hirendition="#aq">vita propria</hi> §. 75), die entfernte Ursa-<lb/>
che aber von der Zurückwirkung des Sensoriums<lb/>
(§. 255.) hergeleitet werden muß.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 271.</head><lb/><p>Daß aber das schwarze Pigment (§. 255.<lb/>
258. 260.) zum Einsaugen der überflüßigen Licht-<lb/>
stralen bestimmt sey, erhellet, außer andern<lb/>
Gründen, am deutlichsten an den Augen eini-<lb/>
ger Thiere, und besonders an den Augen der Ka-<lb/>
kerlacken, die ein äußerst schwaches Gesicht ha-<lb/>
ben, und kein starkes Licht ertragen können <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>).</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>) Ich habe von dieser Materie weitläuftiger ge-<lb/>
handelt, sowohl in meiner Abhandlung <hirendition="#aq">de gene-<lb/>
ris humani varietate nativa. ed.</hi> 2. <hirendition="#aq">p</hi>. 106–<lb/>
122. als auch in der Abhandlung <hirendition="#aq">de oculis leu-<lb/>
caethiopum</hi>.</p></div><divn="2"></div></div></body></text></TEI>
[173/0191]
a) Zinn de motu uveae. 1757. in comment so-
ciet. scient. Götting. T. I.
Fel. Fontana dei moti dell' iride. 1765. 8.
Die Physiologen haben diese Beweglichkeit der Blen-
dung auf verschiedene Weise zu erklären gesucht;
einige leiten diese Bewegung von dem Andrang
des Blutes in die Gefäße der Blendung her; an-
dere haben sich Muskelfasern erdichtet; mir scheint
aber keine dieser Ursachen gegründet zu seyn.
Es ist mir daher wahrscheinlicher, wie ich auch
unlängst in einer eigenen Abhandlung gezeigt ha-
be, daß die nächste Ursache dieser Beweglich-
keit von der eigenthümlichen Belebung der Blen-
dung (vita propria §. 75), die entfernte Ursa-
che aber von der Zurückwirkung des Sensoriums
(§. 255.) hergeleitet werden muß.
§. 271.
Daß aber das schwarze Pigment (§. 255.
258. 260.) zum Einsaugen der überflüßigen Licht-
stralen bestimmt sey, erhellet, außer andern
Gründen, am deutlichsten an den Augen eini-
ger Thiere, und besonders an den Augen der Ka-
kerlacken, die ein äußerst schwaches Gesicht ha-
ben, und kein starkes Licht ertragen können a).
a) Ich habe von dieser Materie weitläuftiger ge-
handelt, sowohl in meiner Abhandlung de gene-
ris humani varietate nativa. ed. 2. p. 106–
122. als auch in der Abhandlung de oculis leu-
caethiopum.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/191>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.