glaubt haben) habe ich ausführlich erwiesen in Prolusion. de sinubus frontalibus. Götting. 1779. 4.
§. 240.
Der schwammigte Theil der Schleimhaut, der das Hauptwerkzeug des Geruchs ist, wird nicht nur von unzähligen Blutgefäßen durchdrun- gen, (welches schon aus dem so häufigen Nasen- bluten erhellet) sondern ist auch mit Nerven ver- sehen, die zwar vorzüglich von dem ersten Ner- venpaare a), aber auch von zweyen Zweigen des fünften Paares entspringen; doch scheint das er- ste Nervenpaar den größten Antheil an dem Ge- ruche zu haben b), die übrigen Nerven scheinen vielmehr zur gemeinschaftlichen Empfindung dieser Theile, z. B. zu derjenigen, welche das Niesen erregt, bestimmt zu seyn.
a) Metzgernervorum primi paris historia. Ar- gentor. 1766. 4. recus. in Sandiforti Thesau- ro. Vol. III.
Monroon the nervous system. Tab. XXIV.
b) Loderobservatio tumoris scirrhosi in basi cra- nii reperti. Tem. 1779. 4. - Diese Schrift ent- hält die Geschichte einer Geruchlosigkeit, welche von dem Drucke des ersten Nervenpaares her- rührte. Mann könnte zwar dieser Beobachtung eine andere Wahrnehmung des Mery entgegen- setzen, der diese Nerven verletzt sah, aber ohne Verlust des Geruches. Demohnerachtet nehme ich keinen Anstand dem ersten Nervenpaare den größten Einfluß auf den Geruch zuzuschreiben,
glaubt haben) habe ich ausführlich erwiesen in Prolusion. de sinubus frontalibus. Götting. 1779. 4.
§. 240.
Der schwammigte Theil der Schleimhaut, der das Hauptwerkzeug des Geruchs ist, wird nicht nur von unzähligen Blutgefäßen durchdrun- gen, (welches schon aus dem so häufigen Nasen- bluten erhellet) sondern ist auch mit Nerven ver- sehen, die zwar vorzüglich von dem ersten Ner- venpaare a), aber auch von zweyen Zweigen des fünften Paares entspringen; doch scheint das er- ste Nervenpaar den größten Antheil an dem Ge- ruche zu haben b), die übrigen Nerven scheinen vielmehr zur gemeinschaftlichen Empfindung dieser Theile, z. B. zu derjenigen, welche das Niesen erregt, bestimmt zu seyn.
a) Metzgernervorum primi paris historia. Ar- gentor. 1766. 4. recus. in Sandiforti Thesau- ro. Vol. III.
Monroon the nervous system. Tab. XXIV.
b) Loderobservatio tumoris scirrhosi in basi cra- nii reperti. Tem. 1779. 4. – Diese Schrift ent- hält die Geschichte einer Geruchlosigkeit, welche von dem Drucke des ersten Nervenpaares her- rührte. Mann könnte zwar dieser Beobachtung eine andere Wahrnehmung des Mery entgegen- setzen, der diese Nerven verletzt sah, aber ohne Verlust des Geruches. Demohnerachtet nehme ich keinen Anstand dem ersten Nervenpaare den größten Einfluß auf den Geruch zuzuschreiben,
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><prendition="#indent-2"><pbfacs="#f0173"xml:id="pb155_0001"n="155"/>
glaubt haben) habe ich ausführlich erwiesen in<lb/><hirendition="#aq">Prolusion. de sinubus frontalibus. Götting.</hi><lb/>
1779. 4.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 240.</head><lb/><p>Der schwammigte Theil der Schleimhaut,<lb/>
der das Hauptwerkzeug des Geruchs ist, wird<lb/>
nicht nur von unzähligen Blutgefäßen durchdrun-<lb/>
gen, (welches schon aus dem so häufigen Nasen-<lb/>
bluten erhellet) sondern ist auch mit Nerven ver-<lb/>
sehen, die zwar vorzüglich von dem ersten Ner-<lb/>
venpaare <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>), aber auch von zweyen Zweigen des<lb/>
fünften Paares entspringen; doch scheint das er-<lb/>
ste Nervenpaar den größten Antheil an dem Ge-<lb/>
ruche zu haben <hirendition="#i"><hirendition="#aq">b</hi></hi>), die übrigen Nerven scheinen<lb/>
vielmehr zur gemeinschaftlichen Empfindung dieser<lb/>
Theile, z. B. zu derjenigen, welche das Niesen<lb/>
erregt, bestimmt zu seyn.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Metzger</hi></hi><hirendition="#aq">nervorum primi paris historia. Ar-<lb/>
gentor.</hi> 1766. 4. <hirendition="#aq">recus. in Sandiforti Thesau-<lb/>
ro. Vol</hi>. III.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Monro</hi></hi><hirendition="#aq">on the nervous system. Tab.</hi> XXIV.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">b) Loder</hi></hi><hirendition="#aq">observatio tumoris scirrhosi in basi cra-<lb/>
nii reperti. Tem.</hi> 1779. 4. – Diese Schrift ent-<lb/>
hält die Geschichte einer Geruchlosigkeit, welche<lb/>
von dem Drucke des ersten Nervenpaares her-<lb/>
rührte. Mann könnte zwar dieser Beobachtung<lb/>
eine andere Wahrnehmung des Mery entgegen-<lb/>
setzen, der diese Nerven verletzt sah, aber ohne<lb/>
Verlust des Geruches. Demohnerachtet nehme<lb/>
ich keinen Anstand dem ersten Nervenpaare den<lb/>
größten Einfluß auf den Geruch zuzuschreiben,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[155/0173]
glaubt haben) habe ich ausführlich erwiesen in
Prolusion. de sinubus frontalibus. Götting.
1779. 4.
§. 240.
Der schwammigte Theil der Schleimhaut,
der das Hauptwerkzeug des Geruchs ist, wird
nicht nur von unzähligen Blutgefäßen durchdrun-
gen, (welches schon aus dem so häufigen Nasen-
bluten erhellet) sondern ist auch mit Nerven ver-
sehen, die zwar vorzüglich von dem ersten Ner-
venpaare a), aber auch von zweyen Zweigen des
fünften Paares entspringen; doch scheint das er-
ste Nervenpaar den größten Antheil an dem Ge-
ruche zu haben b), die übrigen Nerven scheinen
vielmehr zur gemeinschaftlichen Empfindung dieser
Theile, z. B. zu derjenigen, welche das Niesen
erregt, bestimmt zu seyn.
a) Metzger nervorum primi paris historia. Ar-
gentor. 1766. 4. recus. in Sandiforti Thesau-
ro. Vol. III.
Monro on the nervous system. Tab. XXIV.
b) Loder observatio tumoris scirrhosi in basi cra-
nii reperti. Tem. 1779. 4. – Diese Schrift ent-
hält die Geschichte einer Geruchlosigkeit, welche
von dem Drucke des ersten Nervenpaares her-
rührte. Mann könnte zwar dieser Beobachtung
eine andere Wahrnehmung des Mery entgegen-
setzen, der diese Nerven verletzt sah, aber ohne
Verlust des Geruches. Demohnerachtet nehme
ich keinen Anstand dem ersten Nervenpaare den
größten Einfluß auf den Geruch zuzuschreiben,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/173>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.