Grad der Gewißheit gedeihen, z. B. unsere Vor- stellungen von der Figur, Entfernung der Kör- per u. s. w.
§. 227.
Auch ist das Gefühl nicht so vielen Täu- schungen unterworfen, als die übrigen Sinne: es kann durch Uebung und Fleiß so sehr verfeinert werden, daß es den Mangel anderer Sinne, be- sonders des Gesichts einigermassen ersetzen kann a).
a) Rol. Martin. in Schwed. Abhandl. Vol. XXXIX.
§. 228.
Das Organ dieses Sinnes ist die Haut a), deren Struktur ich oben beschrieben ha- be; der eigentliche Sitz des Gefühls ist eigent- lich in den Hautwärzchen, die an verschiedenen Theilen des Körpers eine verschiedene Gestalt ha- ben, aber doch meistens walzenförmig a), pil- senförmig b), an einigen Stellen aber fadenar- tig c) sind u. s. w. In diese kleine Erhaben- heiten der Haut endigen sich die letzten markigten Endungen der Nerven in Gestalt kleiner Bündel.
a) Corn. de Courcellesicones musculorum capitis. T. I. f. 2. 3.
b) B. S. AlbiniAnnotat. academ. L. III. T. IV. f. 1. 2.
c) RuyschThesaur. anat. III. Tab. IV. f. 5. Th. VII. Tab. II. f. 5.
B. S. Albinil. c. L. VI. Tab. II. f. 3. 4.
§. 229.
Die Hauptwerkzeuge des Gefühls sind die Hände, deren Haut besondere Eigenschaften hat.
Grad der Gewißheit gedeihen, z. B. unsere Vor- stellungen von der Figur, Entfernung der Kör- per u. s. w.
§. 227.
Auch ist das Gefühl nicht so vielen Täu- schungen unterworfen, als die übrigen Sinne: es kann durch Uebung und Fleiß so sehr verfeinert werden, daß es den Mangel anderer Sinne, be- sonders des Gesichts einigermassen ersetzen kann a).
a) Rol. Martin. in Schwed. Abhandl. Vol. XXXIX.
§. 228.
Das Organ dieses Sinnes ist die Haut a), deren Struktur ich oben beschrieben ha- be; der eigentliche Sitz des Gefühls ist eigent- lich in den Hautwärzchen, die an verschiedenen Theilen des Körpers eine verschiedene Gestalt ha- ben, aber doch meistens walzenförmig a), pil- senförmig b), an einigen Stellen aber fadenar- tig c) sind u. s. w. In diese kleine Erhaben- heiten der Haut endigen sich die letzten markigten Endungen der Nerven in Gestalt kleiner Bündel.
a) Corn. de Courcellesicones musculorum capitis. T. I. f. 2. 3.
b) B. S. AlbiniAnnotat. academ. L. III. T. IV. f. 1. 2.
c) RuyschThesaur. anat. III. Tab. IV. f. 5. Th. VII. Tab. II. f. 5.
B. S. Albinil. c. L. VI. Tab. II. f. 3. 4.
§. 229.
Die Hauptwerkzeuge des Gefühls sind die Hände, deren Haut besondere Eigenschaften hat.
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Grad der Gewißheit gedeihen, z. B. unsere Vor-
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per u. s. w.
§. 227.
Auch ist das Gefühl nicht so vielen Täu-
schungen unterworfen, als die übrigen Sinne: es
kann durch Uebung und Fleiß so sehr verfeinert
werden, daß es den Mangel anderer Sinne, be-
sonders des Gesichts einigermassen ersetzen kann a).
a) Rol. Martin. in Schwed. Abhandl. Vol. XXXIX.
§. 228.
Das Organ dieses Sinnes ist die Haut
a), deren Struktur ich oben beschrieben ha-
be; der eigentliche Sitz des Gefühls ist eigent-
lich in den Hautwärzchen, die an verschiedenen
Theilen des Körpers eine verschiedene Gestalt ha-
ben, aber doch meistens walzenförmig a), pil-
senförmig b), an einigen Stellen aber fadenar-
tig c) sind u. s. w. In diese kleine Erhaben-
heiten der Haut endigen sich die letzten markigten
Endungen der Nerven in Gestalt kleiner Bündel.
a) Corn. de Courcelles icones musculorum capitis.
T. I. f. 2. 3.
b) B. S. Albini Annotat. academ. L. III. T. IV. f. 1. 2.
c) Ruysch Thesaur. anat. III. Tab. IV. f. 5. Th.
VII. Tab. II. f. 5.
B. S. Albini l. c. L. VI. Tab. II. f. 3. 4.
§. 229.
Die Hauptwerkzeuge des Gefühls sind die
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/164>, abgerufen am 22.02.2025.
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