die nervichte umfaßt, gebildet ist, und nach vor- ne zu aus knorplichten Ringen von unbestimmter Zahl bestehet.
§. 132.
Diese Luftröhre theilt sich nun bey ihrem Ein- tritt in die Brust in zwey Hauptäste (bronchia), die, nachdem sie tiefer in die Lappen und Läpp- chen der Lungen eindringen, immer in kleinere Aeste und Zweige abgetheilt werden, bis sie end- lich, indem sowohl die knorplichten Ringe, als die muskulöse Membram allmählig verschwinden, mit ihren äußersten Endungen in Bläschen sich verlieren, welche beynahe den vornehmsten Theil der Lungen bilden, und womit wir die Luft ein- und ausathmen.
§. 133.
Sowohl die Gestalt, als die Größe dieser Lungenbläschen sind unbestimmt a). Jene ist vielseitig; diese aber in Rücksicht ihres Flächen- inhalts schlechterdings nicht zu bestimmen b), ihr innerer Raum hingegen, mag bey dem tiefen Ein- athmen eines erwachsenen Menschen ungefähr 60 Kubiklinien betragen; denn der große Raum, in den sich die Lungen nach dem Tode, wenn die Brusthöhle geöffnet wird, aufblasen lassen, ge- hört nicht hieher.
a) Keil gibt in seiner iakromathematischen Schwär- merey 1744000000 solche Luftbläschen in bey- den Lungen an.
b) Lieberkühn schätzt die Oberfläche aller Luft- bläschen eben so übertrieben auf 1500 Quadrat- fuß.
die nervichte umfaßt, gebildet ist, und nach vor- ne zu aus knorplichten Ringen von unbestimmter Zahl bestehet.
§. 132.
Diese Luftröhre theilt sich nun bey ihrem Ein- tritt in die Brust in zwey Hauptäste (bronchia), die, nachdem sie tiefer in die Lappen und Läpp- chen der Lungen eindringen, immer in kleinere Aeste und Zweige abgetheilt werden, bis sie end- lich, indem sowohl die knorplichten Ringe, als die muskulöse Membram allmählig verschwinden, mit ihren äußersten Endungen in Bläschen sich verlieren, welche beynahe den vornehmsten Theil der Lungen bilden, und womit wir die Luft ein- und ausathmen.
§. 133.
Sowohl die Gestalt, als die Größe dieser Lungenbläschen sind unbestimmt a). Jene ist vielseitig; diese aber in Rücksicht ihres Flächen- inhalts schlechterdings nicht zu bestimmen b), ihr innerer Raum hingegen, mag bey dem tiefen Ein- athmen eines erwachsenen Menschen ungefähr 60 Kubiklinien betragen; denn der große Raum, in den sich die Lungen nach dem Tode, wenn die Brusthöhle geöffnet wird, aufblasen lassen, ge- hört nicht hieher.
a) Keil gibt in seiner iakromathematischen Schwär- merey 1744000000 solche Luftbläschen in bey- den Lungen an.
b) Lieberkühn schätzt die Oberfläche aller Luft- bläschen eben so übertrieben auf 1500 Quadrat- fuß.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0101"xml:id="pb081_0001"n="81"/>
die nervichte umfaßt, gebildet ist, und nach vor-<lb/>
ne zu aus knorplichten Ringen von unbestimmter<lb/>
Zahl bestehet.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 132.</head><lb/><p>Diese Luftröhre theilt sich nun bey ihrem Ein-<lb/>
tritt in die Brust in zwey Hauptäste (<hirendition="#aq">bronchia</hi>),<lb/>
die, nachdem sie tiefer in die Lappen und Läpp-<lb/>
chen der Lungen eindringen, immer in kleinere<lb/>
Aeste und Zweige abgetheilt werden, bis sie end-<lb/>
lich, indem sowohl die knorplichten Ringe, als<lb/>
die muskulöse Membram allmählig verschwinden,<lb/>
mit ihren äußersten Endungen in Bläschen sich<lb/>
verlieren, welche beynahe den vornehmsten Theil<lb/>
der Lungen bilden, und womit wir die Luft ein-<lb/>
und ausathmen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 133.</head><lb/><p>Sowohl die Gestalt, als die Größe dieser<lb/>
Lungenbläschen sind unbestimmt <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>). Jene ist<lb/>
vielseitig; diese aber in Rücksicht ihres Flächen-<lb/>
inhalts schlechterdings nicht zu bestimmen <hirendition="#i"><hirendition="#aq">b),</hi></hi> ihr<lb/>
innerer Raum hingegen, mag bey dem tiefen Ein-<lb/>
athmen eines erwachsenen Menschen ungefähr 60<lb/>
Kubiklinien betragen; denn der große Raum, in<lb/>
den sich die Lungen nach dem Tode, wenn die<lb/>
Brusthöhle geöffnet wird, aufblasen lassen, ge-<lb/>
hört nicht hieher.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>) Keil gibt in seiner iakromathematischen Schwär-<lb/>
merey 1744000000 solche Luftbläschen in bey-<lb/>
den Lungen an.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">b</hi></hi>) Lieberkühn schätzt die Oberfläche aller Luft-<lb/>
bläschen eben so übertrieben auf 1500 Quadrat-<lb/>
fuß.</p></div><divn="2"></div></div></body></text></TEI>
[81/0101]
die nervichte umfaßt, gebildet ist, und nach vor-
ne zu aus knorplichten Ringen von unbestimmter
Zahl bestehet.
§. 132.
Diese Luftröhre theilt sich nun bey ihrem Ein-
tritt in die Brust in zwey Hauptäste (bronchia),
die, nachdem sie tiefer in die Lappen und Läpp-
chen der Lungen eindringen, immer in kleinere
Aeste und Zweige abgetheilt werden, bis sie end-
lich, indem sowohl die knorplichten Ringe, als
die muskulöse Membram allmählig verschwinden,
mit ihren äußersten Endungen in Bläschen sich
verlieren, welche beynahe den vornehmsten Theil
der Lungen bilden, und womit wir die Luft ein-
und ausathmen.
§. 133.
Sowohl die Gestalt, als die Größe dieser
Lungenbläschen sind unbestimmt a). Jene ist
vielseitig; diese aber in Rücksicht ihres Flächen-
inhalts schlechterdings nicht zu bestimmen b), ihr
innerer Raum hingegen, mag bey dem tiefen Ein-
athmen eines erwachsenen Menschen ungefähr 60
Kubiklinien betragen; denn der große Raum, in
den sich die Lungen nach dem Tode, wenn die
Brusthöhle geöffnet wird, aufblasen lassen, ge-
hört nicht hieher.
a) Keil gibt in seiner iakromathematischen Schwär-
merey 1744000000 solche Luftbläschen in bey-
den Lungen an.
b) Lieberkühn schätzt die Oberfläche aller Luft-
bläschen eben so übertrieben auf 1500 Quadrat-
fuß.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/101>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.