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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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Ein weitläufiges Geschlecht von animalibus nocturnis,
dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welttheile verbrei-
tet sind.

a) Dentibus primoribus 4. utrinque.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso in-
fundibiliformi lanceolato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31.

In Südamerica; der Körper von der Größe des Eich-
hörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur ande-
ren größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pferden etc.,
sondern auch schlafenden Menschen, bei welchen er sich vor-
züglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn
auch den Namen des Vampyrs (Blutsaugers) erhalten hat.

2. Caninus. der fliegende Hund. (Linne's vampy-
rus
, Büffon's roussette). V. ecaudatus, naso sim-
plici, membrana inter femora divisa.

Schreber. tab. 44.

Weit größer als der Vampyr, so daß er mit ausgespann-
ten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll, lebt aber bloß
von Baumfrüchten und kann also schlechterdings nicht Vam-
pyr genannt werden: findet sich scharenweise in Hindustan
und auf den ostindischen und Austral-Inseln; in größter
Menge aber auf Neu-Holland. Ist auf den Pelew-Inseln
das allereinzige Säugethier.

b) Dentibus primoribus supra 4. infra 6.

3. +. Auritus. (Büffon's oreillard). V. caudatus, au-
riculis maximis.

So wie die folgende in den mildern Gegenden der alten
Welt. Ihre Ohren, die man insgemein, aber irrig, dop-
pelt
nennt, sind einfach, nur alle Theile auffallend groß.

4. +. Murinus. die gemeine Fledermaus, Speck-
maus
. (Engl. the rearmouse). V. caudatus, auri-
culis capite minoribus.

Hängt sich so wie auch die vorige Gattung zu ihrem Win-
terschlaf in Höhlen an den Hinterfüßen auf. Vermehrt sich
zuweilen in manchen Gegenden binnen kurzer Zeit in Unzahl.

c) Dentibus primoribus superioribus nullis.

5. +. Ferrum equinum. die Hufeisennase. V. naso
foliato ferri equini aemulo.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 42.

Im Mittlern und südlichen Europa.



Ein weitläufiges Geschlecht von animalibus nocturnis,
dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welttheile verbrei-
tet sind.

a) Dentibus primoribus 4. utrinque.

1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso in-
fundibiliformi lanceolato.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31.

In Südamerica; der Körper von der Größe des Eich-
hörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur ande-
ren größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pferden ꝛc.,
sondern auch schlafenden Menschen, bei welchen er sich vor-
züglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn
auch den Namen des Vampyrs (Blutsaugers) erhalten hat.

2. Caninus. der fliegende Hund. (Linné's vampy-
rus
, Büffon's roussette). V. ecaudatus, naso sim-
plici, membrana inter femora divisa.

Schreber. tab. 44.

Weit größer als der Vampyr, so daß er mit ausgespann-
ten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll, lebt aber bloß
von Baumfrüchten und kann also schlechterdings nicht Vam-
pyr genannt werden: findet sich scharenweise in Hindustan
und auf den ostindischen und Austral-Inseln; in größter
Menge aber auf Neu-Holland. Ist auf den Pelew-Inseln
das allereinzige Säugethier.

b) Dentibus primoribus supra 4. infra 6.

3. †. Auritus. (Büffon's oreillard). V. caudatus, au-
riculis maximis.

So wie die folgende in den mildern Gegenden der alten
Welt. Ihre Ohren, die man insgemein, aber irrig, dop-
pelt
nennt, sind einfach, nur alle Theile auffallend groß.

4. †. Murinus. die gemeine Fledermaus, Speck-
maus
. (Engl. the rearmouse). V. caudatus, auri-
culis capite minoribus.

Hängt sich so wie auch die vorige Gattung zu ihrem Win-
terschlaf in Höhlen an den Hinterfüßen auf. Vermehrt sich
zuweilen in manchen Gegenden binnen kurzer Zeit in Unzahl.

c) Dentibus primoribus superioribus nullis.

5. †. Ferrum equinum. die Hufeisennase. V. naso
foliato ferri equini aemulo.

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Im Mittlern und südlichen Europa.



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[48/0058] Ein weitläufiges Geschlecht von animalibus nocturnis, dessen verschiedene Gattungen in alle fünf Welttheile verbrei- tet sind. a) Dentibus primoribus 4. utrinque. 1. Spectrum. der Vampyr. V. ecaudatus, naso in- fundibiliformi lanceolato. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 31. In Südamerica; der Körper von der Größe des Eich- hörnchen. Wird dadurch sehr lästig, daß er nicht nur ande- ren größeren Säugethieren, dem Rindvieh, Pferden ꝛc., sondern auch schlafenden Menschen, bei welchen er sich vor- züglich an die Fußzehen setzt, Blut aussaugt, woher er denn auch den Namen des Vampyrs (Blutsaugers) erhalten hat. 2. Caninus. der fliegende Hund. (Linné's vampy- rus, Büffon's roussette). V. ecaudatus, naso sim- plici, membrana inter femora divisa. Schreber. tab. 44. Weit größer als der Vampyr, so daß er mit ausgespann- ten Flatterhäuten gegen 6 Fuß messen soll, lebt aber bloß von Baumfrüchten und kann also schlechterdings nicht Vam- pyr genannt werden: findet sich scharenweise in Hindustan und auf den ostindischen und Austral-Inseln; in größter Menge aber auf Neu-Holland. Ist auf den Pelew-Inseln das allereinzige Säugethier. b) Dentibus primoribus supra 4. infra 6. 3. †. Auritus. (Büffon's oreillard). V. caudatus, au- riculis maximis. So wie die folgende in den mildern Gegenden der alten Welt. Ihre Ohren, die man insgemein, aber irrig, dop- pelt nennt, sind einfach, nur alle Theile auffallend groß. 4. †. Murinus. die gemeine Fledermaus, Speck- maus. (Engl. the rearmouse). V. caudatus, auri- culis capite minoribus. Hängt sich so wie auch die vorige Gattung zu ihrem Win- terschlaf in Höhlen an den Hinterfüßen auf. Vermehrt sich zuweilen in manchen Gegenden binnen kurzer Zeit in Unzahl. c) Dentibus primoribus superioribus nullis. 5. †. Ferrum equinum. die Hufeisennase. V. naso foliato ferri equini aemulo. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 42. Im Mittlern und südlichen Europa.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/58>, abgerufen am 03.12.2024.