Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
Dreyzehnter Abschnitt.
Von den mineralischen Salzen.


§. 248.

Die in der Mineralogie aufzuführenden Salze unterschei-
den sich von andern Körpern vorzüglich durch ihre leichte Auf-
lösbarkeit im Wasser, und durch ihren specifiken Geschmack.

§. 249.

Alle diese hieher gehörigen Salze (die sich nämlich von Na-
tur fossil finden), gehören zu den so genannten Neutral- oder
zu den Mittel- oder zu den Metall-Salzen; die nämlich aus
einer Säure bestehn, verbunden, entweder A) mit einem Lau-
gensalze, oder B) mit einer so genannten Erde, oder C) mit
den Oxyden (sonst so genannten Kalken) einiger Metalle.

Anm. Im Grunde gehören also auch der Gyps u. a. aus einer
Erde mit einer Säure verbundene Fossilien in diese Classe; sie
werden aber wegen ihrer Geschmacklosigkeit und mindern Auflös-
barkeit, hier in der Mineralogie, füglich wie oben geschehen, den
Erden und Steinen beigezählt.

§. 250.

Die mineralischen Salze werden am natürlichsten nach den
verschiedenen Säuren, die sie enthalten, unter folgende fünf
Geschlechter gebracht:

I. Salzsaure Mittel-Salze.

II. Schwefelsaure Mittel-Salze.

III. Salpetersaures Mittel-Salz.

IV. Boraxsaures Mittel-Salz; und

V. Kohlensaures Mittel-Salz.



I. Salzsaures Geschlecht.

1. Steinsalz, natürliche salzsaure Natron.
Sal gemmae, muria montana. Sal ammoniacum vet.
Soude muriatee.

Theils farbenlos und wasserhell; häufiger aber graulich;
selten ziegelroth, oder saphirblau etc.; meist mehr oder weni-

Dreyzehnter Abschnitt.
Von den mineralischen Salzen.


§. 248.

Die in der Mineralogie aufzuführenden Salze unterschei-
den sich von andern Körpern vorzüglich durch ihre leichte Auf-
lösbarkeit im Wasser, und durch ihren specifiken Geschmack.

§. 249.

Alle diese hieher gehörigen Salze (die sich nämlich von Na-
tur fossil finden), gehören zu den so genannten Neutral- oder
zu den Mittel- oder zu den Metall-Salzen; die nämlich aus
einer Säure bestehn, verbunden, entweder A) mit einem Lau-
gensalze, oder B) mit einer so genannten Erde, oder C) mit
den Oxyden (sonst so genannten Kalken) einiger Metalle.

Anm. Im Grunde gehören also auch der Gyps u. a. aus einer
Erde mit einer Säure verbundene Fossilien in diese Classe; sie
werden aber wegen ihrer Geschmacklosigkeit und mindern Auflös-
barkeit, hier in der Mineralogie, füglich wie oben geschehen, den
Erden und Steinen beigezählt.

§. 250.

Die mineralischen Salze werden am natürlichsten nach den
verschiedenen Säuren, die sie enthalten, unter folgende fünf
Geschlechter gebracht:

I. Salzsaure Mittel-Salze.

II. Schwefelsaure Mittel-Salze.

III. Salpetersaures Mittel-Salz.

IV. Boraxsaures Mittel-Salz; und

V. Kohlensaures Mittel-Salz.



I. Salzsaures Geschlecht.

1. Steinsalz, natürliche salzsaure Natron.
Sal gemmae, muria montana. Sal ammoniacum vet.
Soude muriatée.

Theils farbenlos und wasserhell; häufiger aber graulich;
selten ziegelroth, oder saphirblau ꝛc.; meist mehr oder weni-

<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042">
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0443" xml:id="pb433_0001" n="433"/>
        <head rendition="#c"><hi rendition="#g">Dreyzehnter Abschnitt</hi>.<lb/>
Von den mineralischen Salzen.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 248.</head><lb/>
          <p>Die in der Mineralogie aufzuführenden Salze unterschei-<lb/>
den sich von andern Körpern vorzüglich durch ihre leichte Auf-<lb/>
lösbarkeit im Wasser, und durch ihren specifiken Geschmack.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 249.</head><lb/>
          <p>Alle diese hieher gehörigen Salze (die sich nämlich von Na-<lb/>
tur fossil finden), gehören zu den so genannten Neutral- oder<lb/>
zu den Mittel- oder zu den Metall-Salzen; die nämlich aus<lb/>
einer Säure bestehn, verbunden, entweder <hi rendition="#aq">A</hi>) mit einem Lau-<lb/>
gensalze, oder <hi rendition="#aq">B</hi>) mit einer so genannten Erde, oder <hi rendition="#aq">C</hi>) mit<lb/>
den Oxyden (sonst so genannten Kalken) einiger Metalle.</p>
          <p rendition="#indent-1 #small"><hi rendition="#g">Anm</hi>. Im Grunde gehören also auch der Gyps u. a. aus einer<lb/>
Erde mit einer Säure verbundene Fossilien in diese Classe; sie<lb/>
werden aber wegen ihrer Geschmacklosigkeit und mindern Auflös-<lb/>
barkeit, hier in der Mineralogie, füglich wie oben geschehen, den<lb/>
Erden und Steinen beigezählt.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 250.</head><lb/>
          <p>Die mineralischen Salze werden am natürlichsten nach den<lb/>
verschiedenen Säuren, die sie enthalten, unter folgende fünf<lb/>
Geschlechter gebracht:</p>
          <p>I. <hi rendition="#g">Salzsaure Mittel-Salze</hi>.</p>
          <p>II. <hi rendition="#g">Schwefelsaure Mittel-Salze</hi>.</p>
          <p>III. <hi rendition="#g">Salpetersaures Mittel-Salz</hi>.</p>
          <p>IV. <hi rendition="#g">Boraxsaures Mittel-Salz</hi>; und</p>
          <p>V. <hi rendition="#g">Kohlensaures Mittel-Salz</hi>.</p>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">I. <hi rendition="#g">Salzsaures Geschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Steinsalz, natürliche salzsaure Natron</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">Sal gemmae, muria montana. Sal ammoniacum vet</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Soude muriatée</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Theils farbenlos und wasserhell; häufiger aber graulich;<lb/>
selten ziegelroth, oder saphirblau &#xA75B;c.; meist mehr oder weni-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[433/0443] Dreyzehnter Abschnitt. Von den mineralischen Salzen. §. 248. Die in der Mineralogie aufzuführenden Salze unterschei- den sich von andern Körpern vorzüglich durch ihre leichte Auf- lösbarkeit im Wasser, und durch ihren specifiken Geschmack. §. 249. Alle diese hieher gehörigen Salze (die sich nämlich von Na- tur fossil finden), gehören zu den so genannten Neutral- oder zu den Mittel- oder zu den Metall-Salzen; die nämlich aus einer Säure bestehn, verbunden, entweder A) mit einem Lau- gensalze, oder B) mit einer so genannten Erde, oder C) mit den Oxyden (sonst so genannten Kalken) einiger Metalle. Anm. Im Grunde gehören also auch der Gyps u. a. aus einer Erde mit einer Säure verbundene Fossilien in diese Classe; sie werden aber wegen ihrer Geschmacklosigkeit und mindern Auflös- barkeit, hier in der Mineralogie, füglich wie oben geschehen, den Erden und Steinen beigezählt. §. 250. Die mineralischen Salze werden am natürlichsten nach den verschiedenen Säuren, die sie enthalten, unter folgende fünf Geschlechter gebracht: I. Salzsaure Mittel-Salze. II. Schwefelsaure Mittel-Salze. III. Salpetersaures Mittel-Salz. IV. Boraxsaures Mittel-Salz; und V. Kohlensaures Mittel-Salz. I. Salzsaures Geschlecht. 1. Steinsalz, natürliche salzsaure Natron. Sal gemmae, muria montana. Sal ammoniacum vet. Soude muriatée. Theils farbenlos und wasserhell; häufiger aber graulich; selten ziegelroth, oder saphirblau ꝛc.; meist mehr oder weni-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/443
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/443>, abgerufen am 21.12.2024.