Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.schaligen Ablosungen; besonders in Baiern und am Altai, b. Prasem. Hat den Namen von seiner lauchgrünen Farbe. Meist un- 2. Kieselsinter, Quarzsinter, Kieseltuff. (Engl. Kiesel-Erde in heißen Quellen, durch die erhöhte Tem- 3. Gummistein, Hyalit, Glasopal, müllerisches Weißlich, in mancherlei Abstufungen: mehr oder weni- 4. Chalcedon. Mit Inbegriff des Onyx, des Carneols, Heliotrops, Chry- *) So wie unten der Aerolithen gedacht wird, so können
auch hier die Fulguriten oder Blitzröhren eine Stelle finden, die neuerlich nach Einschlagen des Blitzes als röhrenförmige Quarz- schmelzungen (einer derselben im K. Naturalien-Cabinet zu Dresden 16 F. lang) zu Tage gefördert worden. schaligen Ablosungen; besonders in Baiern und am Altai, b. Prasem. Hat den Namen von seiner lauchgrünen Farbe. Meist un- 2. Kieselsinter, Quarzsinter, Kieseltuff. (Engl. Kiesel-Erde in heißen Quellen, durch die erhöhte Tem- 3. Gummistein, Hyalit, Glasopal, müllerisches Weißlich, in mancherlei Abstufungen: mehr oder weni- 4. Chalcedon. Mit Inbegriff des Onyx, des Carneols, Heliotrops, Chry- *) So wie unten der Aërolithen gedacht wird, so können
auch hier die Fulguriten oder Blitzröhren eine Stelle finden, die neuerlich nach Einschlagen des Blitzes als röhrenförmige Quarz- schmelzungen (einer derselben im K. Naturalien-Cabinet zu Dresden 16 F. lang) zu Tage gefördert worden. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0379" xml:id="pb369_0001" n="369"/> schaligen Ablosungen; besonders in Baiern und am Altai,<lb/> in starken Lagern.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Prasem</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Hat den Namen von seiner lauchgrünen Farbe. Meist un-<lb/> geformt. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Buchholz</hi>) = 98,5 Kieselerde,<lb/> 0,5 Alaunerde, 1 Eisenoxyd mit etwas Manganoxyd. Bricht<lb/> besonders bei Breitenbrunn im Erzgebirge.</p> <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Kieselsinter, Quarzsinter, Kieseltuff. (Engl</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">stalagmitical quartz</hi></hi>). <hi rendition="#aq">Tofus siliceus thermalis</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Kiesel-Erde in heißen Quellen, durch die erhöhte Tem-<lb/> peratur und vermuthlich auch durch die Verbindung mit Na-<lb/> tron aufgelöst [§. 242. <hi rendition="#aq">not</hi>.*)] und dann als Sinter absetzt.<lb/> Er ist weiß, theils ins Milchblaue, theils ins Wachsgelbe ꝛc.<lb/> Wenig durchscheinend. Wie der Kalksinter von mancherlei<lb/> besonderer Gestalt und Bruch; theils wie über einander ge-<lb/> tropft oder geflossen; traubig ꝛc. Meist von lockerem Gefü-<lb/> ge, theils blätterig ꝛc. Gewicht = 1917. Gehalt eines is-<lb/> ländischen (nach <hi rendition="#g">Klaproth</hi>) = 98 Kieselerde. 1,50 Alaun-<lb/> erde, 0,50 Eisenoxyd. In vorzüglicher Menge und Man-<lb/> nigfaltigkeit an den heißen Quellen in Island und Kamt-<lb/> schatka, und der <hi rendition="#g">Perlsinter</hi> oder <hi rendition="#g">Fiorit</hi> zu St. Fiora<lb/> im Florentinischen<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So wie unten der <hi rendition="#g">Aërolithen</hi> gedacht wird, so können<lb/> auch hier die <hi rendition="#g">Fulguriten</hi> oder <hi rendition="#g">Blitzröhren</hi> eine Stelle finden,<lb/> die neuerlich nach Einschlagen des Blitzes als röhrenförmige Quarz-<lb/> schmelzungen (einer derselben im K. Naturalien-Cabinet zu Dresden<lb/> 16 F. lang) zu Tage gefördert worden.</p></note>.</p> <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#g">Gummistein, Hyalit</hi>, <hi rendition="#g">Glasopal, müllerisches<lb/> Glas</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Weißlich, in mancherlei Abstufungen: mehr oder weni-<lb/> ger durchscheinend; glasglänzend; theils wie getropft oder<lb/> geflossen, kleintraubig ꝛc. An Farbe und Form zuweilen ei-<lb/> nem Baumharz oder Gummi ähnelnd; meist als Ueberzug<lb/> auf Tuffwacke. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Buchholz</hi>) = 92 Kieselerde,<lb/> 6,33 Wasser, mit einer Spur von Thon. Fundort zumal<lb/> bei Frankfurt am Mayn.</p> <p rendition="#indent-1">4. <hi rendition="#g">Chalcedon</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Mit Inbegriff des Onyx, des Carneols, Heliotrops, Chry-<lb/> sopras's und des Achats. Denn die ersten beiden differiren<lb/> fast bloß in der Farbe vom gemeinen Chalcedon, und Achat<lb/> ist nur aus mehreren von diesen und einigen andern Stein-<lb/> arten zusammengemengt oder gemischt.</p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [369/0379]
schaligen Ablosungen; besonders in Baiern und am Altai,
in starken Lagern.
b. Prasem.
Hat den Namen von seiner lauchgrünen Farbe. Meist un-
geformt. Gehalt (nach Buchholz) = 98,5 Kieselerde,
0,5 Alaunerde, 1 Eisenoxyd mit etwas Manganoxyd. Bricht
besonders bei Breitenbrunn im Erzgebirge.
2. Kieselsinter, Quarzsinter, Kieseltuff. (Engl.
stalagmitical quartz). Tofus siliceus thermalis.
Kiesel-Erde in heißen Quellen, durch die erhöhte Tem-
peratur und vermuthlich auch durch die Verbindung mit Na-
tron aufgelöst [§. 242. not.*)] und dann als Sinter absetzt.
Er ist weiß, theils ins Milchblaue, theils ins Wachsgelbe ꝛc.
Wenig durchscheinend. Wie der Kalksinter von mancherlei
besonderer Gestalt und Bruch; theils wie über einander ge-
tropft oder geflossen; traubig ꝛc. Meist von lockerem Gefü-
ge, theils blätterig ꝛc. Gewicht = 1917. Gehalt eines is-
ländischen (nach Klaproth) = 98 Kieselerde. 1,50 Alaun-
erde, 0,50 Eisenoxyd. In vorzüglicher Menge und Man-
nigfaltigkeit an den heißen Quellen in Island und Kamt-
schatka, und der Perlsinter oder Fiorit zu St. Fiora
im Florentinischen *).
3. Gummistein, Hyalit, Glasopal, müllerisches
Glas.
Weißlich, in mancherlei Abstufungen: mehr oder weni-
ger durchscheinend; glasglänzend; theils wie getropft oder
geflossen, kleintraubig ꝛc. An Farbe und Form zuweilen ei-
nem Baumharz oder Gummi ähnelnd; meist als Ueberzug
auf Tuffwacke. Gehalt (nach Buchholz) = 92 Kieselerde,
6,33 Wasser, mit einer Spur von Thon. Fundort zumal
bei Frankfurt am Mayn.
4. Chalcedon.
Mit Inbegriff des Onyx, des Carneols, Heliotrops, Chry-
sopras's und des Achats. Denn die ersten beiden differiren
fast bloß in der Farbe vom gemeinen Chalcedon, und Achat
ist nur aus mehreren von diesen und einigen andern Stein-
arten zusammengemengt oder gemischt.
*) So wie unten der Aërolithen gedacht wird, so können
auch hier die Fulguriten oder Blitzröhren eine Stelle finden,
die neuerlich nach Einschlagen des Blitzes als röhrenförmige Quarz-
schmelzungen (einer derselben im K. Naturalien-Cabinet zu Dresden
16 F. lang) zu Tage gefördert worden.
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