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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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§. 243.

Gegenwärtig kennt man neun primitive oder Grund-Er-
den, wornach die sämmtlichen Mineralien dieser Classe unter
folgende, davon benannte Geschlechter geordnet worden:

I. Kieselgeschlecht.

II. Zircongeschlecht.

III. Gadolingeschlecht.

IV. Glücingeschlecht.

V. Thongeschlecht.

VI. Talkgeschlecht.

VII. Kalkgeschlecht.

VII. Strontiangeschlecht und

IX. Barytgeschlecht.



I. Kieselgeschlecht.

Die Kiesel-Erde (terra silicea) wovon dieses Ge-
schlecht den Namen hat, ist für sich im Feuer nicht schmelzbar,
und bleibt auch an der Luft und im Wasser unveränderlich: auch
wird sie von keiner andern als der Spathsäure angegriffen:
schmilzt aber mit beiderlei feuerfestem Laugensalz (der Natron
und Kali) zu Glas, daher sie auch glasartige oder vi-
trescible
Erde genannt wird.

1. Quarz.

Der krystallisirte, eigentlich als doppelt sechsseitige Pyra-
mide, mit längerer oder kürzerer Zwischensäule, deren Flä-
chen meist in die Quere feingestreift sind. (- tab. II. fig.
19. -). Er ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht,
wenn man zwey Stücke im Finstern an einander reibt.

Er begreift zwey Hauptarten; nämlich 1) den edlen und
2) den gemeinen Quarz.

1) Edler Quarz, Bergkrystall. (Fr. crystal de
roche
).

Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glasglanz; flach-
muscheligem Bruche; die Krystallen meist mit dem einen En-
de im Mutter-Quarz festgewachsen; und dann theils in cent-
nerschweren Krystallen (so zumal in der Schweiz und auf Ma-
dagascar); oft aber auch lose, und rein auskrystallisirt, d. h.
mit den beiderseitigen Endspitzen; darunter besonders die klei-
nen, aber ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel-
säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der marmaroscher

§. 243.

Gegenwärtig kennt man neun primitive oder Grund-Er-
den, wornach die sämmtlichen Mineralien dieser Classe unter
folgende, davon benannte Geschlechter geordnet worden:

I. Kieselgeschlecht.

II. Zircongeschlecht.

III. Gadolingeschlecht.

IV. Glücingeschlecht.

V. Thongeschlecht.

VI. Talkgeschlecht.

VII. Kalkgeschlecht.

VII. Strontiangeschlecht und

IX. Barytgeschlecht.



I. Kieselgeschlecht.

Die Kiesel-Erde (terra silicea) wovon dieses Ge-
schlecht den Namen hat, ist für sich im Feuer nicht schmelzbar,
und bleibt auch an der Luft und im Wasser unveränderlich: auch
wird sie von keiner andern als der Spathsäure angegriffen:
schmilzt aber mit beiderlei feuerfestem Laugensalz (der Natron
und Kali) zu Glas, daher sie auch glasartige oder vi-
trescible
Erde genannt wird.

1. Quarz.

Der krystallisirte, eigentlich als doppelt sechsseitige Pyra-
mide, mit längerer oder kürzerer Zwischensäule, deren Flä-
chen meist in die Quere feingestreift sind. (– tab. II. fig.
19. –). Er ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht,
wenn man zwey Stücke im Finstern an einander reibt.

Er begreift zwey Hauptarten; nämlich 1) den edlen und
2) den gemeinen Quarz.

1) Edler Quarz, Bergkrystall. (Fr. crystal de
roche
).

Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glasglanz; flach-
muscheligem Bruche; die Krystallen meist mit dem einen En-
de im Mutter-Quarz festgewachsen; und dann theils in cent-
nerschweren Krystallen (so zumal in der Schweiz und auf Ma-
dagascar); oft aber auch lose, und rein auskrystallisirt, d. h.
mit den beiderseitigen Endspitzen; darunter besonders die klei-
nen, aber ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel-
säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der marmaroscher

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[367/0377] §. 243. Gegenwärtig kennt man neun primitive oder Grund-Er- den, wornach die sämmtlichen Mineralien dieser Classe unter folgende, davon benannte Geschlechter geordnet worden: I. Kieselgeschlecht. II. Zircongeschlecht. III. Gadolingeschlecht. IV. Glücingeschlecht. V. Thongeschlecht. VI. Talkgeschlecht. VII. Kalkgeschlecht. VII. Strontiangeschlecht und IX. Barytgeschlecht. I. Kieselgeschlecht. Die Kiesel-Erde (terra silicea) wovon dieses Ge- schlecht den Namen hat, ist für sich im Feuer nicht schmelzbar, und bleibt auch an der Luft und im Wasser unveränderlich: auch wird sie von keiner andern als der Spathsäure angegriffen: schmilzt aber mit beiderlei feuerfestem Laugensalz (der Natron und Kali) zu Glas, daher sie auch glasartige oder vi- trescible Erde genannt wird. 1. Quarz. Der krystallisirte, eigentlich als doppelt sechsseitige Pyra- mide, mit längerer oder kürzerer Zwischensäule, deren Flä- chen meist in die Quere feingestreift sind. (– tab. II. fig. 19. –). Er ist hart, und gibt meist ein phosphorisches Licht, wenn man zwey Stücke im Finstern an einander reibt. Er begreift zwey Hauptarten; nämlich 1) den edlen und 2) den gemeinen Quarz. 1) Edler Quarz, Bergkrystall. (Fr. crystal de roche). Eigentlich farbenlos und wasserhell; von Glasglanz; flach- muscheligem Bruche; die Krystallen meist mit dem einen En- de im Mutter-Quarz festgewachsen; und dann theils in cent- nerschweren Krystallen (so zumal in der Schweiz und auf Ma- dagascar); oft aber auch lose, und rein auskrystallisirt, d. h. mit den beiderseitigen Endspitzen; darunter besonders die klei- nen, aber ausnehmend wasserhellen mit sehr kurzer Mittel- säule zu merken (z. B. die ungarschen aus der marmaroscher

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/377>, abgerufen am 30.12.2024.