Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.66. Asterias*). See-Stern. Corpus depressum, cru- Die Bewegungswerkzeuge der See-Sterne sind denen der 1. Rubens. A. stellata, radiis lanceolatis gibbis, un- Link tab. 4. fig. 5. et al. Vorzüglich bei dieser Gattung ist die ausnehmende Repro- 2. Glacialis. A. stellata, radiis angulatis, angulis ver- Link tab. 38. 39. 3. Ophiura. A. radiata radiis 5 simplicibus, stella Link tab. 37. fig. 65. et al. 4. Caput Medusae. (Gorgono-cephalus). A. radiata, Link tab. 18. fig. 28. et al. In vielen Meeren der alten Welt, auch im Caspischen. - *) J. H. Linkius de stellis marinis. Lips. 1733. Fol. **) Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses
Medusenhaupt das Junge des famosen Kraken sey, wovon Pon- toppidan in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuerliches er- zählt hat. - Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nämlich in der Tie- fe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor steigen, zur großen Ge- fährde der Schiffe, die sich dann etwa gerade über ihm befänden; da dann auch sein über der Meeresfläche herausragender Rücken für eine schwimmende Insel angesehen worden sey u. s. w. Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden, kri- tisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zugleich sehr mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben haben mögen. 66. Asterias*). See-Stern. Corpus depressum, cru- Die Bewegungswerkzeuge der See-Sterne sind denen der 1. Rubens. A. stellata, radiis lanceolatis gibbis, un- Link tab. 4. fig. 5. et al. Vorzüglich bei dieser Gattung ist die ausnehmende Repro- 2. Glacialis. A. stellata, radiis angulatis, angulis ver- Link tab. 38. 39. 3. Ophiura. A. radiata radiis 5 simplicibus, stella Link tab. 37. fig. 65. et al. 4. Caput Medusae. (Gorgono-cephalus). A. radiata, Link tab. 18. fig. 28. et al. In vielen Meeren der alten Welt, auch im Caspischen. – *) J. H. Linkius de stellis marinis. Lips. 1733. Fol. **) Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses
Medusenhaupt das Junge des famosen Kraken sey, wovon Pon- toppidan in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuerliches er- zählt hat. – Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nämlich in der Tie- fe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor steigen, zur großen Ge- fährde der Schiffe, die sich dann etwa gerade über ihm befänden; da dann auch sein über der Meeresfläche herausragender Rücken für eine schwimmende Insel angesehen worden sey u. s. w. Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden, kri- tisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zugleich sehr mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben haben mögen. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0331" xml:id="pb321_0001" n="321"/> <p rendition="#indent-1">66. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Asterias</hi></hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq">J. H. <hi rendition="#k">Linkius</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de stellis marinis.</hi></hi><hi rendition="#aq">Lips</hi>. 1733. <hi rendition="#aq">Fol.</hi></p></note>. <hi rendition="#g">See-Stern</hi>. <hi rendition="#aq">Corpus depressum, cru-<lb/> sta subcoriacea, tentaculis muricata. Os centrale,<lb/> quinquevalve.</hi></p> <p rendition="#l1em">Die Bewegungswerkzeuge der See-Sterne sind denen der<lb/> See-Igel ähnlich. Doch können sie nicht so schnell wie diese,<lb/> sondern nur langsam wie die Schnecken fortkommen. Manche<lb/> Gattungen thun den Dorschen u. a. Fischen, andere den Au-<lb/> stern Schaden.</p> <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rubens.</hi></hi> <hi rendition="#aq">A. stellata, radiis lanceolatis gibbis, un-<lb/> dique aculeata.</hi></p> <p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Link</hi></hi><hi rendition="#aq">tab.</hi> 4. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 5. <hi rendition="#aq">et al</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Vorzüglich bei dieser Gattung ist die ausnehmende Repro-<lb/> ductionskraft dieser Thiere auffallend. Unter einer ganzen<lb/> Folge solcher in der Reproduction stehenden See-Sterne<lb/> dieser Gattung besitze ich einen, der von seinen fünf Strah-<lb/> len viere völlig verloren hatte, und die alle viere schon wie-<lb/> der ergänzt zu werden anfingen.</p> <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Glacialis.</hi></hi> <hi rendition="#aq">A. stellata, radiis angulatis, angulis ver-<lb/> rucoso-aculeatis.</hi></p> <p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Link</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 38. 39.</p> <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Ophiura</hi></hi>. <hi rendition="#aq">A. radiata radiis</hi> 5 <hi rendition="#aq">simplicibus, stella<lb/> orbiculata quinqueloba.</hi></p> <p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Link</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 37. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 65. <hi rendition="#aq">et al.</hi></p> <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Caput Medusae</hi></hi>. (<hi rendition="#aq">Gorgono-cephalus</hi>). <hi rendition="#aq">A. radiata,<lb/> radiis dichotomis.</hi></p> <p rendition="#l2em"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Link</hi></hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 18. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 28. <hi rendition="#aq">et al</hi>.</p> <p rendition="#l1em">In vielen Meeren der alten Welt, auch im Caspischen. –<lb/> Doch scheint das im nordischen Ocean von dem Südindi-<lb/> schen ꝛc. specifisch verschieden zu seyn. Ein überaus träges<lb/> und sonderbar gebildetes Thier, an dessen Umfange man auf<lb/> 82000 Endzweige gezählt hat<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses<lb/> Medusenhaupt das Junge des famosen <hi rendition="#g">Kraken</hi> sey, wovon <hi rendition="#g">Pon-<lb/> toppidan</hi> in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuerliches er-<lb/> zählt hat. – Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nämlich in der Tie-<lb/> fe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor steigen, zur großen Ge-<lb/> fährde der Schiffe, die sich dann etwa gerade über ihm befänden;<lb/> da dann auch sein über der Meeresfläche herausragender Rücken für<lb/> eine schwimmende Insel angesehen worden sey u. s. w.</p><p>Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden, kri-<lb/> tisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zugleich sehr<lb/> mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben haben mögen.</p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [321/0331]
66. Asterias *). See-Stern. Corpus depressum, cru-
sta subcoriacea, tentaculis muricata. Os centrale,
quinquevalve.
Die Bewegungswerkzeuge der See-Sterne sind denen der
See-Igel ähnlich. Doch können sie nicht so schnell wie diese,
sondern nur langsam wie die Schnecken fortkommen. Manche
Gattungen thun den Dorschen u. a. Fischen, andere den Au-
stern Schaden.
1. Rubens. A. stellata, radiis lanceolatis gibbis, un-
dique aculeata.
Link tab. 4. fig. 5. et al.
Vorzüglich bei dieser Gattung ist die ausnehmende Repro-
ductionskraft dieser Thiere auffallend. Unter einer ganzen
Folge solcher in der Reproduction stehenden See-Sterne
dieser Gattung besitze ich einen, der von seinen fünf Strah-
len viere völlig verloren hatte, und die alle viere schon wie-
der ergänzt zu werden anfingen.
2. Glacialis. A. stellata, radiis angulatis, angulis ver-
rucoso-aculeatis.
Link tab. 38. 39.
3. Ophiura. A. radiata radiis 5 simplicibus, stella
orbiculata quinqueloba.
Link tab. 37. fig. 65. et al.
4. Caput Medusae. (Gorgono-cephalus). A. radiata,
radiis dichotomis.
Link tab. 18. fig. 28. et al.
In vielen Meeren der alten Welt, auch im Caspischen. –
Doch scheint das im nordischen Ocean von dem Südindi-
schen ꝛc. specifisch verschieden zu seyn. Ein überaus träges
und sonderbar gebildetes Thier, an dessen Umfange man auf
82000 Endzweige gezählt hat **)
*) J. H. Linkius de stellis marinis. Lips. 1733. Fol.
**) Unter den Normännern geht eine Volkssage, als ob dieses
Medusenhaupt das Junge des famosen Kraken sey, wovon Pon-
toppidan in s. N. G. von Norwegen so viel Abenteuerliches er-
zählt hat. – Dieses vermeinte Seeungeheuer soll nämlich in der Tie-
fe des Meeres hausen, aber zu Zeiten empor steigen, zur großen Ge-
fährde der Schiffe, die sich dann etwa gerade über ihm befänden;
da dann auch sein über der Meeresfläche herausragender Rücken für
eine schwimmende Insel angesehen worden sey u. s. w.
Wenn man alles, was von diesem Dinge gesagt worden, kri-
tisch vergleicht, so zeigt sich, daß sehr verschiedene und zugleich sehr
mißverstandene Erscheinungen dazu Anlaß gegeben haben mögen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/331 |
Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/331>, abgerufen am 03.03.2025. |