Larven einiger Dermestes-Gattungen und die Holzraupen den Holzungen; die Ameisen, Grasraupen etc. den Wiesen; die Brod-Schaben den Victualien; die weißen Ameisen etc. dem Hausgeräthe etc.; die Kleidermotten der Wolle, dem Pelz- werk u. s. w. Die Larven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Naturaliensammlungen. Endlich werden auch ei- nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Menschen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hühnern und andern Hausthie- ren, ja sogar verschiednen nutzbaren Insecten, den Bienen, Seidenwürmern etc. auf unmittelbare Weise lästig; und andere, wie manche Skorpione etc. durch ihr Gift, furchtbar.
§. 145.
In der systematischen Anordnung folge ich auch hier überhaupt dem Linneischen Systeme, doch daß in der letzten Ordnung, nach dem Vorgange von De Lamarck u. a. neuen französischen Entomologen die Spinnen, Skorpione, Krebse etc. (die Arachniden und Crustaceen) von den eigentlichen Insecten ganz abgesondert, den Beschluß machen.
I. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meist mit hornartigem Körper. Die Flügel falten sich in der Ruhe zusammen, und sind mit zwey hornartigen Decken oder Scheiden belegt, die sich in der Mitte in gerader Linie an einander schließen.
II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zusammen ge- legten oder gerade ausgestreckten, meist zur Hälfte harten, fast pergamentähnlichen Flügeln etc. Theils haben sie Freß- zangen, theils einen spitzigen Bohr-Rüssel.
III. Lepidoptera. Schmetterlinge. Mit weichem be- haartem Körper, und vier ausgespannten Flügeln, die mit bunten Schuppen bedeckt sind.
IV. Neuroptera. Mit vier durchsichtigen netzförmigen oder gegitterten Flügeln.
V. Hymenoptera. Mit vier durchsichtigen geaderten Flügeln.
VI. Diptera. Die Insecten mit zwey (unbedeckten) Flü- geln.
Larven einiger Dermestes-Gattungen und die Holzraupen den Holzungen; die Ameisen, Grasraupen ꝛc. den Wiesen; die Brod-Schaben den Victualien; die weißen Ameisen ꝛc. dem Hausgeräthe ꝛc.; die Kleidermotten der Wolle, dem Pelz- werk u. s. w. Die Larven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Naturaliensammlungen. Endlich werden auch ei- nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Menschen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hühnern und andern Hausthie- ren, ja sogar verschiednen nutzbaren Insecten, den Bienen, Seidenwürmern ꝛc. auf unmittelbare Weise lästig; und andere, wie manche Skorpione ꝛc. durch ihr Gift, furchtbar.
§. 145.
In der systematischen Anordnung folge ich auch hier überhaupt dem Linnéischen Systeme, doch daß in der letzten Ordnung, nach dem Vorgange von De Lamarck u. a. neuen französischen Entomologen die Spinnen, Skorpione, Krebse ꝛc. (die Arachniden und Crustaceen) von den eigentlichen Insecten ganz abgesondert, den Beschluß machen.
I. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meist mit hornartigem Körper. Die Flügel falten sich in der Ruhe zusammen, und sind mit zwey hornartigen Decken oder Scheiden belegt, die sich in der Mitte in gerader Linie an einander schließen.
II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zusammen ge- legten oder gerade ausgestreckten, meist zur Hälfte harten, fast pergamentähnlichen Flügeln ꝛc. Theils haben sie Freß- zangen, theils einen spitzigen Bohr-Rüssel.
III. Lepidoptera. Schmetterlinge. Mit weichem be- haartem Körper, und vier ausgespannten Flügeln, die mit bunten Schuppen bedeckt sind.
IV. Neuroptera. Mit vier durchsichtigen netzförmigen oder gegitterten Flügeln.
V. Hymenoptera. Mit vier durchsichtigen geaderten Flügeln.
VI. Diptera. Die Insecten mit zwey (unbedeckten) Flü- geln.
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Larven einiger Dermestes-Gattungen und die Holzraupen den
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Brod-Schaben den Victualien; die weißen Ameisen ꝛc. dem
Hausgeräthe ꝛc.; die Kleidermotten der Wolle, dem Pelz-
werk u. s. w. Die Larven vieler kleiner Käferchen den Büchern
und Naturaliensammlungen. Endlich werden auch ei-
nige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Menschen selbst,
so wie den Pferden, Schafen, Hühnern und andern Hausthie-
ren, ja sogar verschiednen nutzbaren Insecten, den Bienen,
Seidenwürmern ꝛc. auf unmittelbare Weise lästig; und andere,
wie manche Skorpione ꝛc. durch ihr Gift, furchtbar.
§. 145.
In der systematischen Anordnung folge ich auch
hier überhaupt dem Linnéischen Systeme, doch daß in der letzten
Ordnung, nach dem Vorgange von De Lamarck u. a. neuen
französischen Entomologen die Spinnen, Skorpione, Krebse ꝛc.
(die Arachniden und Crustaceen) von den eigentlichen Insecten
ganz abgesondert, den Beschluß machen.
I. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meist mit hornartigem
Körper. Die Flügel falten sich in der Ruhe zusammen,
und sind mit zwey hornartigen Decken oder Scheiden
belegt, die sich in der Mitte in gerader Linie an einander
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II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zusammen ge-
legten oder gerade ausgestreckten, meist zur Hälfte harten,
fast pergamentähnlichen Flügeln ꝛc. Theils haben sie Freß-
zangen, theils einen spitzigen Bohr-Rüssel.
III. Lepidoptera. Schmetterlinge. Mit weichem be-
haartem Körper, und vier ausgespannten Flügeln, die mit
bunten Schuppen bedeckt sind.
IV. Neuroptera. Mit vier durchsichtigen netzförmigen oder
gegitterten Flügeln.
V. Hymenoptera. Mit vier durchsichtigen geaderten
Flügeln.
VI. Diptera. Die Insecten mit zwey (unbedeckten) Flü-
geln.
VII. Aptera. Die völlig ungeflügelten.
Zur N. G. der Insecten. Nur wenige von vielen.
Th. Mouffet theatrum insectorum. Lond. 1634. Fol. Jo. Raii historia insectorum. Lond. 1710. 4.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/220>, abgerufen am 22.02.2025.
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