gyrini, cordyli, Fr. tetards, Engl. toadpoles) haben anfangs noch keine Füße, sondern dafür einen langen Ruder- schwanz: auch, so wie die jungen Salamander*), eine Art von Fischkiefern (branchiae oder Swammerdam'sappen- dices fimbriatae) zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dergl. m. Lauter Theile, die nur für den Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife desselben allgemach schwinden.
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachsthum; so daß z. B. unsere hierländischen Frösche meist erst im vierten Jahr mannbar werden: und doch erreichen diese nur ein, nach Ver- hältniß dieser späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt haben, so daß, hiernach zu schließen, die Crocodile und großen Schlangen etc. wohl zu einem noch höhern Alter gelangen können.
§. 96.
Die Benutzung der Amphibien für's Menschengeschlecht ist ziemlich einfach; aber für manche Gegenden theils äußerst beträchtlich. Zumal der Genuß der Schildkröten und ihrer Eier, so wie auch verschiedener Frösche und Eidechsen etc. - auch von Schildkröten Thran; Schildpatt zu Kunstarbeiten; gegerbte Alligatorshäute zu schönen Sätteln etc. -
§. 97.
Schädlich werden manche ungeheuere Thiere dieser Clas- se, die Crocodile, Wasserschlangen etc. durch ihre Größe, und andere, zumal unter den Schlangen, durch ihr Gift, das in keiner andern Thierclasse von einer so gefahrvollen Hef- tigkeit ist.
§. 98.
Die ganze Classe zerfällt bloß in zwey Haupt-Ordnungen:
I. Reptiles. Die Amphibien mit vier Füßen. (Die qua- drupeda ovipara der ältern Naturforscher) - Schild- kröten, Frösche, Eidechsen. Und
II. Serpentes. Die Schlangen, ohne alle äußere Bewe- gungswerkzeuge (§. 84.).
*) s. C. Th. E. de Sieboldobservat. de Salamandris. Berol. 1828. 4. fig. 1. 2.
gyrini, cordyli, Fr. tétards, Engl. toadpoles) haben anfangs noch keine Füße, sondern dafür einen langen Ruder- schwanz: auch, so wie die jungen Salamander*), eine Art von Fischkiefern (branchiae oder Swammerdam'sappen- dices fimbriatae) zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dergl. m. Lauter Theile, die nur für den Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife desselben allgemach schwinden.
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachsthum; so daß z. B. unsere hierländischen Frösche meist erst im vierten Jahr mannbar werden: und doch erreichen diese nur ein, nach Ver- hältniß dieser späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt haben, so daß, hiernach zu schließen, die Crocodile und großen Schlangen ꝛc. wohl zu einem noch höhern Alter gelangen können.
§. 96.
Die Benutzung der Amphibien für's Menschengeschlecht ist ziemlich einfach; aber für manche Gegenden theils äußerst beträchtlich. Zumal der Genuß der Schildkröten und ihrer Eier, so wie auch verschiedener Frösche und Eidechsen ꝛc. – auch von Schildkröten Thran; Schildpatt zu Kunstarbeiten; gegerbte Alligatorshäute zu schönen Sätteln ꝛc. –
§. 97.
Schädlich werden manche ungeheuere Thiere dieser Clas- se, die Crocodile, Wasserschlangen ꝛc. durch ihre Größe, und andere, zumal unter den Schlangen, durch ihr Gift, das in keiner andern Thierclasse von einer so gefahrvollen Hef- tigkeit ist.
§. 98.
Die ganze Classe zerfällt bloß in zwey Haupt-Ordnungen:
I. Reptiles. Die Amphibien mit vier Füßen. (Die qua- drupeda ovipara der ältern Naturforscher) – Schild- kröten, Frösche, Eidechsen. Und
II. Serpentes. Die Schlangen, ohne alle äußere Bewe- gungswerkzeuge (§. 84.).
*) s. C. Th. E. de Sieboldobservat. de Salamandris. Berol. 1828. 4. fig. 1. 2.
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Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dergl. m.
Lauter Theile, die nur für den Larvenstand des zarten jungen
Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife desselben
allgemach schwinden.
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachsthum; so
daß z. B. unsere hierländischen Frösche meist erst im vierten Jahr
mannbar werden: und doch erreichen diese nur ein, nach Ver-
hältniß dieser späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12
bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schildkröten selbst
in der Gefangenschaft über 100 Jahre gelebt haben, so daß,
hiernach zu schließen, die Crocodile und großen Schlangen ꝛc.
wohl zu einem noch höhern Alter gelangen können.
§. 96.
Die Benutzung der Amphibien für's Menschengeschlecht
ist ziemlich einfach; aber für manche Gegenden theils äußerst
beträchtlich. Zumal der Genuß der Schildkröten und ihrer
Eier, so wie auch verschiedener Frösche und Eidechsen ꝛc. – auch
von Schildkröten Thran; Schildpatt zu Kunstarbeiten;
gegerbte Alligatorshäute zu schönen Sätteln ꝛc. –
§. 97.
Schädlich werden manche ungeheuere Thiere dieser Clas-
se, die Crocodile, Wasserschlangen ꝛc. durch ihre Größe,
und andere, zumal unter den Schlangen, durch ihr Gift,
das in keiner andern Thierclasse von einer so gefahrvollen Hef-
tigkeit ist.
§. 98.
Die ganze Classe zerfällt bloß in zwey Haupt-Ordnungen:
I. Reptiles. Die Amphibien mit vier Füßen. (Die qua-
drupeda ovipara der ältern Naturforscher) – Schild-
kröten, Frösche, Eidechsen. Und
II. Serpentes. Die Schlangen, ohne alle äußere Bewe-
gungswerkzeuge (§. 84.).
*) s. C. Th. E. de Siebold observat. de Salamandris. Berol.
1828. 4. fig. 1. 2.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/166>, abgerufen am 21.11.2024.
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