Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.1. Wasserblei; Molybdänkies. Molybdene Dieses sonst oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist blei- XVII. Scheelgeschlecht. Das Scheel- oder Wolfram-Metall (Fr. 1. Tungstein, Schwerstein, irrig so genannte Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend; 2. Wolfram. Spuma lupi. Scheelin ferrugine. Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän- 1. Wasserblei; Molybdänkies. Molybdène Dieses sonst oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist blei- XVII. Scheelgeschlecht. Das Scheel- oder Wolfram-Metall (Fr. 1. Tungstein, Schwerstein, irrig so genannte Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend; 2. Wolfram. Spuma lupi. Schéelin ferruginé. Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000034"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0621" xml:id="pb603_0001" n="603"/> <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Wasserblei; Molybdänkies</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Molybdène<lb/> sulfuré</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Dieses sonst oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist blei-<lb/> grau; von metallischem Glanze; und meist krummblätte-<lb/> rigem Gefüge; fettig anzufühlen; weich; abfärbend; in<lb/> dünnen Blättchen biegsam. Gewicht = 4738. Gehalt<lb/> (nach <hi rendition="#g">Klaproth</hi>) = 60 Moylybdänsäure, 40 Schwe-<lb/> fel. Findet sich an nicht vielen Orten; aber einzeln in<lb/> verschiedenen Weltgegenden. Zumal bei Altenberg im<lb/> Erzgebirge und bei Kolywan in Sibirien.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">XVII. <hi rendition="#g">Scheelgeschlecht</hi>.</head><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Scheel</hi>- oder <hi rendition="#g">Wolfram-Metall</hi> (<hi rendition="#g">Fr</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tungstène</hi></hi>), ist erst neuerlich aus seinen Erzen als<lb/> König reducirt worden; dessen Farbe aber sowohl<lb/> als sein Gewicht sehr verschieden angegeben werden.<lb/> Ist sehr strengflüssig; sein Kalk enthält eine eigene<lb/> Säure und bildet mit Ammoniac ein eigenes Mit-<lb/> telsalz.</p> <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Tungstein, Schwerstein</hi>, irrig so genannte<lb/> weiße <hi rendition="#g">Zinngraupen</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Schéelin calcaire</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend;<lb/> fettglänzend; fast muscheliger Bruch; ungeformt; oder<lb/> in doppelt vierseitigen Pyramiden krystallisirt. Gewicht<lb/> = 6066. Gehalt des Schlackenwalder (nach <hi rendition="#g">Klaproth</hi>)<lb/> = 77,75 Scheelsäure, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde.<lb/> Fundort vorzüglich an gedachtem Orte in Böhmen.</p> <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Wolfram</hi>. <hi rendition="#aq">Spuma lupi</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Schéelin ferruginé</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän-<lb/> zend; blätteriger Bruch; meist schalig; ungeformt; oder<lb/> krystallisirt, zumal in platten sechsseitigen Säulen und<lb/> vierseitigen Tafeln. Gewicht = 7130. Gehalt =<lb/> Scheelsäure mit Eisen und etwas Mangan. Fundort<lb/> zumal im Erzgebirge und in größter Menge auf Dol-<lb/> coath in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der Tung-<lb/> stein) meist bei Zinnstein.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="3"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [603/0621]
1. Wasserblei; Molybdänkies. Molybdène
sulfuré.
Dieses sonst oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist blei-
grau; von metallischem Glanze; und meist krummblätte-
rigem Gefüge; fettig anzufühlen; weich; abfärbend; in
dünnen Blättchen biegsam. Gewicht = 4738. Gehalt
(nach Klaproth) = 60 Moylybdänsäure, 40 Schwe-
fel. Findet sich an nicht vielen Orten; aber einzeln in
verschiedenen Weltgegenden. Zumal bei Altenberg im
Erzgebirge und bei Kolywan in Sibirien.
XVII. Scheelgeschlecht.
Das Scheel- oder Wolfram-Metall (Fr.
Tungstène), ist erst neuerlich aus seinen Erzen als
König reducirt worden; dessen Farbe aber sowohl
als sein Gewicht sehr verschieden angegeben werden.
Ist sehr strengflüssig; sein Kalk enthält eine eigene
Säure und bildet mit Ammoniac ein eigenes Mit-
telsalz.
1. Tungstein, Schwerstein, irrig so genannte
weiße Zinngraupen. Schéelin calcaire.
Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend;
fettglänzend; fast muscheliger Bruch; ungeformt; oder
in doppelt vierseitigen Pyramiden krystallisirt. Gewicht
= 6066. Gehalt des Schlackenwalder (nach Klaproth)
= 77,75 Scheelsäure, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde.
Fundort vorzüglich an gedachtem Orte in Böhmen.
2. Wolfram. Spuma lupi. Schéelin ferruginé.
Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän-
zend; blätteriger Bruch; meist schalig; ungeformt; oder
krystallisirt, zumal in platten sechsseitigen Säulen und
vierseitigen Tafeln. Gewicht = 7130. Gehalt =
Scheelsäure mit Eisen und etwas Mangan. Fundort
zumal im Erzgebirge und in größter Menge auf Dol-
coath in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der Tung-
stein) meist bei Zinnstein.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 603. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/621>, abgerufen am 22.02.2025. |