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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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*). Fundort zumal in der größten
Menge und Feinheit bei Keswick in Cumberland*).
Gebrauch des feinern, festen vorzüglich zu Bleistiften
(auch zur Spitze auf die Stangen der Gewitterableiter),
des gemeinsten aber zu Ipser Schmelztiegeln, Ofen-
schwärze etc. Auch zum Einschmieren holzerner Schrau-
ben und Räderwerks.



IV. Demantgeschlecht.

1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl.
Diamond).

Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten, wun-
derbarsten - so wie der kostbarste Körper in der Na-
tur. - Eigentlich farbenlos und mit der äußersten
Klarheit wasserhell, wie ein Thautropfen; doch theils
blaß tingirt, und das fast in allen Farben; von einem
eigenen dem Metallischen sich nähernden Glanze; ur-
sprünglich immer krystallisirt; und zwar eigentlich als
doppelt vierseitige Pyramide (- tab. II. fig. 5. -),
deren Flächen aber mehrentheils gewölbt und theils gar
in der Mitte so stark zugespitzt sind, daß dadurch der
octoedrische Krystall in das Dodecaeder mit rautenför-
migen Flächen (- tab. II. fig. 13. -) umgewandelt
wird. Sein Gefüge ist blätterig, und der Durchgang
der Blätter richtet sich allemal und einzig nach den
acht Seiten der octoedrischen Grundkrystallisation; da-
her sich auch der Demant bloß nach diesen Richtungen
spalten oder kloven läßt**)

*) Graphit denselben eben so gut als Metalle oder Holzkohle erregt,
er mag nun zur Belegung der entblößten Nerven, oder als Con-
ductor gebraucht werden.
*) Doch besitze ich auch vom sel. Baron von Asch, als
eine erotische Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom äußer-
sten Ende des nordöstlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen
sich die Tschuktschen und andere benachbarte Polarmenschen,
auch auf der gegenüberliegenden Küste des nordwestlichen America,
zur Schminke und statt Farbe an ihren Geräthen und Kleidungs-
stücken bedienen.
**) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den beider-
lei Krystallisationen dieses Edelsteins, der octoedrischen und dode-
caedrischen, ergibt sich deutlich in einer Folge von Demanten in

*). Fundort zumal in der größten
Menge und Feinheit bei Keswick in Cumberland*).
Gebrauch des feinern, festen vorzüglich zu Bleistiften
(auch zur Spitze auf die Stangen der Gewitterableiter),
des gemeinsten aber zu Ipser Schmelztiegeln, Ofen-
schwärze ꝛc. Auch zum Einschmieren holzerner Schrau-
ben und Räderwerks.



IV. Demantgeschlecht.

1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl.
Diamond).

Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten, wun-
derbarsten – so wie der kostbarste Körper in der Na-
tur. – Eigentlich farbenlos und mit der äußersten
Klarheit wasserhell, wie ein Thautropfen; doch theils
blaß tingirt, und das fast in allen Farben; von einem
eigenen dem Metallischen sich nähernden Glanze; ur-
sprünglich immer krystallisirt; und zwar eigentlich als
doppelt vierseitige Pyramide (– tab. II. fig. 5. –),
deren Flächen aber mehrentheils gewölbt und theils gar
in der Mitte so stark zugespitzt sind, daß dadurch der
octoëdrische Krystall in das Dodecaëder mit rautenför-
migen Flächen (– tab. II. fig. 13. –) umgewandelt
wird. Sein Gefüge ist blätterig, und der Durchgang
der Blätter richtet sich allemal und einzig nach den
acht Seiten der octoëdrischen Grundkrystallisation; da-
her sich auch der Demant bloß nach diesen Richtungen
spalten oder kloven läßt**)

*) Graphit denselben eben so gut als Metalle oder Holzkohle erregt,
er mag nun zur Belegung der entblößten Nerven, oder als Con-
ductor gebraucht werden.
*) Doch besitze ich auch vom sel. Baron von Asch, als
eine erotische Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom äußer-
sten Ende des nordöstlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen
sich die Tschuktschen und andere benachbarte Polarmenschen,
auch auf der gegenüberliegenden Küste des nordwestlichen America,
zur Schminke und statt Farbe an ihren Geräthen und Kleidungs-
stücken bedienen.
**) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den beider-
lei Krystallisationen dieses Edelsteins, der octoëdrischen und dode-
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[563/0581] *). Fundort zumal in der größten Menge und Feinheit bei Keswick in Cumberland *). Gebrauch des feinern, festen vorzüglich zu Bleistiften (auch zur Spitze auf die Stangen der Gewitterableiter), des gemeinsten aber zu Ipser Schmelztiegeln, Ofen- schwärze ꝛc. Auch zum Einschmieren holzerner Schrau- ben und Räderwerks. IV. Demantgeschlecht. 1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl. Diamond). Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten, wun- derbarsten – so wie der kostbarste Körper in der Na- tur. – Eigentlich farbenlos und mit der äußersten Klarheit wasserhell, wie ein Thautropfen; doch theils blaß tingirt, und das fast in allen Farben; von einem eigenen dem Metallischen sich nähernden Glanze; ur- sprünglich immer krystallisirt; und zwar eigentlich als doppelt vierseitige Pyramide (– tab. II. fig. 5. –), deren Flächen aber mehrentheils gewölbt und theils gar in der Mitte so stark zugespitzt sind, daß dadurch der octoëdrische Krystall in das Dodecaëder mit rautenför- migen Flächen (– tab. II. fig. 13. –) umgewandelt wird. Sein Gefüge ist blätterig, und der Durchgang der Blätter richtet sich allemal und einzig nach den acht Seiten der octoëdrischen Grundkrystallisation; da- her sich auch der Demant bloß nach diesen Richtungen spalten oder kloven läßt **) *) Graphit denselben eben so gut als Metalle oder Holzkohle erregt, er mag nun zur Belegung der entblößten Nerven, oder als Con- ductor gebraucht werden. *) Doch besitze ich auch vom sel. Baron von Asch, als eine erotische Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom äußer- sten Ende des nordöstlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen sich die Tschuktschen und andere benachbarte Polarmenschen, auch auf der gegenüberliegenden Küste des nordwestlichen America, zur Schminke und statt Farbe an ihren Geräthen und Kleidungs- stücken bedienen. **) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den beider- lei Krystallisationen dieses Edelsteins, der octoëdrischen und dode- caëdrischen, ergibt sich deutlich in einer Folge von Demanten in

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  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/581>, abgerufen am 21.12.2024.