Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

ekelhafter Kupfergeschmack. Fundort z. E. bei Herren-
grund in Ungarn etc.

2) Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer-
wasser, schwefelsaures Eisen
. Fer sulfate.
(couperose verte).

Meist spangrün etc. verwittert aber ochergelb; theils
auch als weißer Beschlag auf Schwefelkies etc.; meist
durchscheinend; herber zusammenziehender Tintengeschmack.
Fundort z. B. im Rammelsberge bei Goslar, aber
auch bei Vulkanen, Steinkohlen etc.*).

3) Zinkvitriol, weißer Vitriol, schwefel-
saurer Zink
. Zinc sulfate. (couperose blanche).

Gelblich weiß; schimmernd; meist faseriger Bruch;
theils als mehlicher Beschlag; theils haarförmig (als
mancher so genannte Feder-Alaun); theils stalacti-
tisch etc. Fundort z. B. ebenfalls im Rammelsberge.

4) Kobaltvitriol, schwefelsaurer Kobalt. Co-
balt sulfate
.

Blaß rosenroth; glasglänzend, durchscheinend stalacti-
tisch. Fundort bei Herrengrund in Ungarn, und zu
Bieber bei Hanau. Gehalt des letztern (nach Kopp)
= 38,71 Kobaltoxyd, 19,74 Schwefelsäure, 41,55
Wasser.



*) Der so genannte Atramentstein oder Kupferrauch
ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen leerer Räume in den
Gruben gebrauchten, zusammengebackenes Gestein, so mit Vitriol-
wasser durchzogen worden, und woraus dann (z. B. in Goslar)
der mehrste Vitriol gesotten wird.Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das alumen der Alten
sey, zeigt Beckmann in den Beiträgen zur Geschichte der Er-
findungen, II. Th. S. 92.

ekelhafter Kupfergeschmack. Fundort z. E. bei Herren-
grund in Ungarn ꝛc.

2) Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer-
wasser, schwefelsaures Eisen
. Fer sulfaté.
(couperose verte).

Meist spangrün ꝛc. verwittert aber ochergelb; theils
auch als weißer Beschlag auf Schwefelkies ꝛc.; meist
durchscheinend; herber zusammenziehender Tintengeschmack.
Fundort z. B. im Rammelsberge bei Goslar, aber
auch bei Vulkanen, Steinkohlen ꝛc.*).

3) Zinkvitriol, weißer Vitriol, schwefel-
saurer Zink
. Zinc sulfaté. (couperose blanche).

Gelblich weiß; schimmernd; meist faseriger Bruch;
theils als mehlicher Beschlag; theils haarförmig (als
mancher so genannte Feder-Alaun); theils stalacti-
tisch ꝛc. Fundort z. B. ebenfalls im Rammelsberge.

4) Kobaltvitriol, schwefelsaurer Kobalt. Co-
balt sulfaté
.

Blaß rosenroth; glasglänzend, durchscheinend stalacti-
tisch. Fundort bei Herrengrund in Ungarn, und zu
Bieber bei Hanau. Gehalt des letztern (nach Kopp)
= 38,71 Kobaltoxyd, 19,74 Schwefelsäure, 41,55
Wasser.



*) Der so genannte Atramentstein oder Kupferrauch
ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen leerer Räume in den
Gruben gebrauchten, zusammengebackenes Gestein, so mit Vitriol-
wasser durchzogen worden, und woraus dann (z. B. in Goslar)
der mehrste Vitriol gesotten wird.Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das alumen der Alten
sey, zeigt Beckmann in den Beiträgen zur Geschichte der Er-
findungen, II. Th. S. 92.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0570" xml:id="pb552_0001" n="552"/>
ekelhafter Kupfergeschmack. Fundort z. E. bei Herren-<lb/>
grund in Ungarn &#xA75B;c.</p>
              <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer-<lb/>
wasser, schwefelsaures Eisen</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fer sulfaté</hi></hi>.<lb/>
(<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">couperose verte</hi></hi>).</p>
              <p rendition="#l1em">Meist spangrün &#xA75B;c. verwittert aber ochergelb; theils<lb/>
auch als weißer Beschlag auf Schwefelkies &#xA75B;c.; meist<lb/>
durchscheinend; herber zusammenziehender Tintengeschmack.<lb/>
Fundort z. B. im Rammelsberge bei Goslar, aber<lb/>
auch bei Vulkanen, Steinkohlen &#xA75B;c.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Der so genannte <hi rendition="#g">Atramentstein</hi> oder <hi rendition="#g">Kupferrauch</hi><lb/>
ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen leerer Räume in den<lb/>
Gruben gebrauchten, zusammengebackenes Gestein, so mit Vitriol-<lb/>
wasser durchzogen worden, und woraus dann (z. B. in Goslar)<lb/>
der mehrste Vitriol gesotten wird.</p><p>Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das <hi rendition="#aq">alumen</hi> der Alten<lb/>
sey, zeigt <hi rendition="#g">Beckmann</hi> in den Beiträgen zur Geschichte der Er-<lb/>
findungen, II. Th. S. 92.</p></note>.</p>
              <p rendition="#indent-2">3) <hi rendition="#g">Zinkvitriol, weißer Vitriol, schwefel-<lb/>
saurer Zink</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Zinc sulfaté</hi></hi>. (<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">couperose blanche</hi></hi>).</p>
              <p rendition="#l1em">Gelblich weiß; schimmernd; meist faseriger Bruch;<lb/>
theils als mehlicher Beschlag; theils haarförmig (als<lb/>
mancher so genannte <hi rendition="#g">Feder-Alaun</hi>); theils stalacti-<lb/>
tisch &#xA75B;c. Fundort z. B. ebenfalls im Rammelsberge.</p>
              <p rendition="#indent-2">4) <hi rendition="#g">Kobaltvitriol, schwefelsaurer Kobalt</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Co-<lb/>
balt sulfaté</hi></hi>.</p>
              <p rendition="#l1em">Blaß rosenroth; glasglänzend, durchscheinend stalacti-<lb/>
tisch. Fundort bei Herrengrund in Ungarn, und zu<lb/>
Bieber bei Hanau. Gehalt des letztern (nach <hi rendition="#g">Kopp</hi>)<lb/>
= 38,71 Kobaltoxyd, 19,74 Schwefelsäure, 41,55<lb/>
Wasser.</p>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </div>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[552/0570] ekelhafter Kupfergeschmack. Fundort z. E. bei Herren- grund in Ungarn ꝛc. 2) Eisenvitriol, grüner Vitriol, Kupfer- wasser, schwefelsaures Eisen. Fer sulfaté. (couperose verte). Meist spangrün ꝛc. verwittert aber ochergelb; theils auch als weißer Beschlag auf Schwefelkies ꝛc.; meist durchscheinend; herber zusammenziehender Tintengeschmack. Fundort z. B. im Rammelsberge bei Goslar, aber auch bei Vulkanen, Steinkohlen ꝛc. *). 3) Zinkvitriol, weißer Vitriol, schwefel- saurer Zink. Zinc sulfaté. (couperose blanche). Gelblich weiß; schimmernd; meist faseriger Bruch; theils als mehlicher Beschlag; theils haarförmig (als mancher so genannte Feder-Alaun); theils stalacti- tisch ꝛc. Fundort z. B. ebenfalls im Rammelsberge. 4) Kobaltvitriol, schwefelsaurer Kobalt. Co- balt sulfaté. Blaß rosenroth; glasglänzend, durchscheinend stalacti- tisch. Fundort bei Herrengrund in Ungarn, und zu Bieber bei Hanau. Gehalt des letztern (nach Kopp) = 38,71 Kobaltoxyd, 19,74 Schwefelsäure, 41,55 Wasser. *) Der so genannte Atramentstein oder Kupferrauch ist ein aus fremdartigem, zum Ausfüllen leerer Räume in den Gruben gebrauchten, zusammengebackenes Gestein, so mit Vitriol- wasser durchzogen worden, und woraus dann (z. B. in Goslar) der mehrste Vitriol gesotten wird. Daß dieser Atramentstein wahrscheinlich das alumen der Alten sey, zeigt Beckmann in den Beiträgen zur Geschichte der Er- findungen, II. Th. S. 92.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/570
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/570>, abgerufen am 21.11.2024.