Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

Kanten aufsitzenden Flächen zugespitzt sind (- tab. II.
fig. 20. -). Gewicht = 3687. Gehalt (nach Klap-
roth
) = 70 Zirconerde, 25 Kieselerde. Fundort vor-
züglich Ceilon*).



III. Gadolingeschlecht.

Die nach ihrem Entdecker Profess. Gadolin
benannte Erde unterscheidet sich von der Glücin-
und Thonerde, mit welchen sie sonst in manchen
Eigenschaften überein kommt, unter andern durch
ihre Unauflösbarkeit in den ätzenden festen Laugen-
salzen, und daß ihre salzsaure Auflösung sowohl durch
blausaure Neutralsalze als auch durch Gerbestoff ge-
fällt wird.

1. Gadolinit, Ytterit.

Schwarz; undurchsichtig; glänzend; kleinmuscheliger
Bruch; halbhart; wirkt lebhaft auf den Magnet. Ge-
halt (nach Ekeberg) = 55,5 Gadolinerde, 13 Kiesel-
erde, 4,5 Glücinerde, 16,5 Eisenoxyd. Fundort Falun,
und Ytterby in Roslagen in Schweden.



IV. Glücingeschlecht.

Die von Vauquelin entdeckte Glücin-
erde
(Süßerde) unterscheidet sich von der Thon-
erde, mit welcher sie manche Eigenschaften gemein
hat, schon dadurch, daß sie mit der Schwefelsäure
nicht wie diese Alaun macht; und hat ihren Namen

*) Aus Africa ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich
so genannten Edelsteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet
Banks einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W.
Braß am Cave Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich be-
sonders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkom-
men gleichen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell
ähnelnde Gerölle.

Kanten aufsitzenden Flächen zugespitzt sind (– tab. II.
fig. 20. –). Gewicht = 3687. Gehalt (nach Klap-
roth
) = 70 Zirconerde, 25 Kieselerde. Fundort vor-
züglich Ceilon*).



III. Gadolingeschlecht.

Die nach ihrem Entdecker Profess. Gadolin
benannte Erde unterscheidet sich von der Glücin-
und Thonerde, mit welchen sie sonst in manchen
Eigenschaften überein kommt, unter andern durch
ihre Unauflösbarkeit in den ätzenden festen Laugen-
salzen, und daß ihre salzsaure Auflösung sowohl durch
blausaure Neutralsalze als auch durch Gerbestoff ge-
fällt wird.

1. Gadolinit, Ytterit.

Schwarz; undurchsichtig; glänzend; kleinmuscheliger
Bruch; halbhart; wirkt lebhaft auf den Magnet. Ge-
halt (nach Ekeberg) = 55,5 Gadolinerde, 13 Kiesel-
erde, 4,5 Glücinerde, 16,5 Eisenoxyd. Fundort Falun,
und Ytterby in Roslagen in Schweden.



IV. Glücingeschlecht.

Die von Vauquelin entdeckte Glücin-
erde
(Süßerde) unterscheidet sich von der Thon-
erde, mit welcher sie manche Eigenschaften gemein
hat, schon dadurch, daß sie mit der Schwefelsäure
nicht wie diese Alaun macht; und hat ihren Namen

*) Aus Africa ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich
so genannten Edelsteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet
Banks einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W.
Braß am Cave Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich be-
sonders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkom-
men gleichen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell
ähnelnde Gerölle.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000034">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0507" xml:id="pb489_0001" n="489"/>
Kanten aufsitzenden Flächen zugespitzt sind (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 20. &#x2013;). Gewicht = 3687. Gehalt (nach <hi rendition="#g">Klap-<lb/>
roth</hi>) = 70 Zirconerde, 25 Kieselerde. Fundort vor-<lb/>
züglich Ceilon<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Aus <hi rendition="#g">Africa</hi> ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich<lb/>
so genannten <hi rendition="#g">Edelsteinen</hi> bekannt, doch habe ich vom Baronet<lb/><hi rendition="#g">Banks</hi> einen grobkörnigen <hi rendition="#g">Sand</hi> erhalten, den der Botaniker W.<lb/><hi rendition="#g">Braß</hi> am Cave Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich be-<lb/>
sonders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkom-<lb/>
men gleichen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell<lb/>
ähnelnde Gerölle.</p></note>.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">III. <hi rendition="#g">Gadolingeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Die nach ihrem Entdecker Profess. <hi rendition="#g">Gadolin</hi><lb/>
benannte <hi rendition="#g">Erde</hi> unterscheidet sich von der Glücin-<lb/>
und Thonerde, mit welchen sie sonst in manchen<lb/>
Eigenschaften überein kommt, unter andern durch<lb/>
ihre Unauflösbarkeit in den ätzenden festen Laugen-<lb/>
salzen, und daß ihre salzsaure Auflösung sowohl durch<lb/>
blausaure Neutralsalze als auch durch Gerbestoff ge-<lb/>
fällt wird.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Gadolinit, Ytterit</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Schwarz; undurchsichtig; glänzend; kleinmuscheliger<lb/>
Bruch; halbhart; wirkt lebhaft auf den Magnet. Ge-<lb/>
halt (nach <hi rendition="#g">Ekeberg</hi>) = 55,5 Gadolinerde, 13 Kiesel-<lb/>
erde, 4,5 Glücinerde, 16,5 Eisenoxyd. Fundort Falun,<lb/>
und Ytterby in Roslagen in Schweden.</p>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">IV. <hi rendition="#g">Glücingeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Die von <hi rendition="#g">Vauquelin</hi> entdeckte <hi rendition="#g">Glücin-<lb/>
erde</hi> (<hi rendition="#g">Süßerde</hi>) unterscheidet sich von der Thon-<lb/>
erde, mit welcher sie manche Eigenschaften gemein<lb/>
hat, schon dadurch, daß sie mit der Schwefelsäure<lb/>
nicht wie diese Alaun macht; und hat ihren Namen<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[489/0507] Kanten aufsitzenden Flächen zugespitzt sind (– tab. II. fig. 20. –). Gewicht = 3687. Gehalt (nach Klap- roth) = 70 Zirconerde, 25 Kieselerde. Fundort vor- züglich Ceilon *). III. Gadolingeschlecht. Die nach ihrem Entdecker Profess. Gadolin benannte Erde unterscheidet sich von der Glücin- und Thonerde, mit welchen sie sonst in manchen Eigenschaften überein kommt, unter andern durch ihre Unauflösbarkeit in den ätzenden festen Laugen- salzen, und daß ihre salzsaure Auflösung sowohl durch blausaure Neutralsalze als auch durch Gerbestoff ge- fällt wird. 1. Gadolinit, Ytterit. Schwarz; undurchsichtig; glänzend; kleinmuscheliger Bruch; halbhart; wirkt lebhaft auf den Magnet. Ge- halt (nach Ekeberg) = 55,5 Gadolinerde, 13 Kiesel- erde, 4,5 Glücinerde, 16,5 Eisenoxyd. Fundort Falun, und Ytterby in Roslagen in Schweden. IV. Glücingeschlecht. Die von Vauquelin entdeckte Glücin- erde (Süßerde) unterscheidet sich von der Thon- erde, mit welcher sie manche Eigenschaften gemein hat, schon dadurch, daß sie mit der Schwefelsäure nicht wie diese Alaun macht; und hat ihren Namen *) Aus Africa ist bis jetzt überhaupt wenig von eigentlich so genannten Edelsteinen bekannt, doch habe ich vom Baronet Banks einen grobkörnigen Sand erhalten, den der Botaniker W. Braß am Cave Coast auf Guinea gesammelt, und worin sich be- sonders eine Menge Körner finden, die dem Hyacinth vollkom- men gleichen. Außerdem auch unter andern kleine dem Spinell ähnelnde Gerölle.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/507
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 489. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/507>, abgerufen am 21.12.2024.