Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825.1. Wasserbley; Molybdänkies. Molybdene Dieses oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist bley- XVII. Scheelgeschlecht. Das Scheel- oder Wolfran-Metall (Fr. 1. Tungstein, Schwerstein, irrig so genannte Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend; 2. Wolfram. Spuma lupi. Scheelin ferrugine. Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän- 1. Wasserbley; Molybdänkies. Molybdène Dieses oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist bley- XVII. Scheelgeschlecht. Das Scheel- oder Wolfran-Metall (Fr. 1. Tungstein, Schwerstein, irrig so genannte Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend; 2. Wolfram. Spuma lupi. Schéelin ferruginé. Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0625" xml:id="pb603_0001" n="603"/> <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Wasserbley; Molybdänkies</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Molybdène<lb/> sulfuré</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Dieses oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist bley-<lb/> grau; von metallischem Glanze; und meist krummblätte-<lb/> rigem Gefüge; fertig anzufühlen; weich; abfärbend; in<lb/> dünnen Blättchen biegsam. Gewicht = 4738. Gehalt<lb/> (nach Klaproth) = 60 Molybdänsäure, 40 Schwefel.<lb/> Finder sich an wenigen Orten; aber einzeln in sehr<lb/> verschiedenen Weltgegenden. Zumahl bey Altenberg im<lb/> Erzgebirge und bey Kolywan in Sibirien.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">XVII. <hi rendition="#g">Scheelgeschlecht</hi>.</head><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">Scheel</hi>- oder <hi rendition="#g">Wolfran-Metall</hi> (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tungstène</hi></hi>), ist erst neuerlich aus seinen Erzen als<lb/> König reducirt worden; dessen Farbe aber sowohl<lb/> als sein Gewicht sehr verschieden angegeben werden.<lb/> Ist sehr strengflüssig; sein Kalk enthält eine eigene<lb/> Säure und bildet mit Ammoniac (dem flüchtigen<lb/> Alkali) ein eigenes Mittelsalz.</p> <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Tungstein, Schwerstein</hi>, irrig so genannte<lb/> weiße <hi rendition="#g">Zinngraupen</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Schéelin calcaire</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend;<lb/> fettglänzend; fast muscheliger Bruch; ungeformt; oder<lb/> in doppelt vierseitigen Pyramiden krystallisirt. Gewicht<lb/> = 6066. Gehalt des Schlackenwalder (nach Klaproth)<lb/> = 77,75 Scheelsäure, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde.<lb/> Fundort vorzüglich an gedachtem Orte in Böhmen.</p> <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Wolfram</hi>. <hi rendition="#aq">Spuma lupi. <hi rendition="#i">Schéelin ferruginé</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän-<lb/> zend; blätteriger Bruch; meist schalig; ungeformt; oder<lb/> krystallisirt, zumahl in platten sechsseitigen Säulen und<lb/> vierseitigen Tafeln. Gewicht = 7130. Gehalt =<lb/> Scheelsäure mit Eisen und etwas Mangan. Fundort<lb/> zumahl im Erzgebirge und in größter Menge auf Dol-<lb/> coath in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der Tung-<lb/> stein) meist bey Zinnstein.</p> </div> <div n="3"> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [603/0625]
1. Wasserbley; Molybdänkies. Molybdène
sulfuré.
Dieses oft mit dem Graphit verwechselte Erz ist bley-
grau; von metallischem Glanze; und meist krummblätte-
rigem Gefüge; fertig anzufühlen; weich; abfärbend; in
dünnen Blättchen biegsam. Gewicht = 4738. Gehalt
(nach Klaproth) = 60 Molybdänsäure, 40 Schwefel.
Finder sich an wenigen Orten; aber einzeln in sehr
verschiedenen Weltgegenden. Zumahl bey Altenberg im
Erzgebirge und bey Kolywan in Sibirien.
XVII. Scheelgeschlecht.
Das Scheel- oder Wolfran-Metall (Fr.
Tungstène), ist erst neuerlich aus seinen Erzen als
König reducirt worden; dessen Farbe aber sowohl
als sein Gewicht sehr verschieden angegeben werden.
Ist sehr strengflüssig; sein Kalk enthält eine eigene
Säure und bildet mit Ammoniac (dem flüchtigen
Alkali) ein eigenes Mittelsalz.
1. Tungstein, Schwerstein, irrig so genannte
weiße Zinngraupen. Schéelin calcaire.
Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchscheinend;
fettglänzend; fast muscheliger Bruch; ungeformt; oder
in doppelt vierseitigen Pyramiden krystallisirt. Gewicht
= 6066. Gehalt des Schlackenwalder (nach Klaproth)
= 77,75 Scheelsäure, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde.
Fundort vorzüglich an gedachtem Orte in Böhmen.
2. Wolfram. Spuma lupi. Schéelin ferruginé.
Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglän-
zend; blätteriger Bruch; meist schalig; ungeformt; oder
krystallisirt, zumahl in platten sechsseitigen Säulen und
vierseitigen Tafeln. Gewicht = 7130. Gehalt =
Scheelsäure mit Eisen und etwas Mangan. Fundort
zumahl im Erzgebirge und in größter Menge auf Dol-
coath in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der Tung-
stein) meist bey Zinnstein.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-08-26T09:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |