Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend, theils schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder wollicht; theils stalactitisch. Gewicht = 1920. Geschmack bitter- lich und kältend. In Feuer schmilzt er und auf glü- henden Kohlen verpufft er; mehrentheils ist er mit Kalkerde gemischt (als so genannte Salpetererde). Fundort vorzüglichst in Ludamar (im Innern von Africa), in Hindustan, außerdem auch hin und wieder in Europa, z. B. in Ungarn, Apulien etc., bey Homburg im Würz- burgischen, und auch bey Göttingen am Reinhauser Sandstein etc.*). Hauptgebrauch bekanntlich zu Schieß- pulver, zu Scheidewasser etc.
Meist grünlichgrau; durchscheinend; wachsglänzend; krummblätteriger Bruch; krystallisirt in sechsseitigen plat- ten Säulen mit schräg zugeschärften Enden. Geschmack anfangs süßlich, hintennach brennend; schmilzt leicht im Feuer. Gehalt (nach Klaproth) = 14,5 Natron, 37 Boraxsäure, 47 Wasser. Fundort an einigen alpini- schen Seen in den Schneegebirgen von Tibet und Nepal. Gebrauch besonders zum Löthen etc.
2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.
In gelblich weißen fast silberglänzenden schuppigen oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt (nach Klap-
*) s. C. F. Becker's Anleitung zur künstlichen Erzeugung des Salpeters. Braunschw. 1814. 8. S. 8.
Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend, theils schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder wollicht; theils stalactitisch. Gewicht = 1920. Geschmack bitter- lich und kältend. In Feuer schmilzt er und auf glü- henden Kohlen verpufft er; mehrentheils ist er mit Kalkerde gemischt (als so genannte Salpetererde). Fundort vorzüglichst in Ludamar (im Innern von Africa), in Hindustan, außerdem auch hin und wieder in Europa, z. B. in Ungarn, Apulien ꝛc., bey Homburg im Würz- burgischen, und auch bey Göttingen am Reinhauser Sandstein ꝛc.*). Hauptgebrauch bekanntlich zu Schieß- pulver, zu Scheidewasser ꝛc.
Meist grünlichgrau; durchscheinend; wachsglänzend; krummblätteriger Bruch; krystallisirt in sechsseitigen plat- ten Säulen mit schräg zugeschärften Enden. Geschmack anfangs süßlich, hintennach brennend; schmilzt leicht im Feuer. Gehalt (nach Klaproth) = 14,5 Natron, 37 Boraxsäure, 47 Wasser. Fundort an einigen alpini- schen Seen in den Schneegebirgen von Tibet und Nepal. Gebrauch besonders zum Löthen ꝛc.
2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.
In gelblich weißen fast silberglänzenden schuppigen oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt (nach Klap-
*) s. C. F. Becker's Anleitung zur künstlichen Erzeugung des Salpeters. Braunschw. 1814. 8. S. 8.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0575"xml:id="pb553_0001"n="553"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div><divn="3"><headrendition="#c">III. <hirendition="#g">Salpetersaures Geschlecht</hi>.</head><lb/><prendition="#indent-1">1. <hirendition="#g">Natürlicher Salpeter, salpetersaure<lb/>
Pottasche</hi>. <hirendition="#aq">Nitrum prismaticum. <hirendition="#i">Potasse<lb/>
nitratée</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend, theils<lb/>
schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder wollicht;<lb/>
theils stalactitisch. Gewicht = 1920. Geschmack bitter-<lb/>
lich und kältend. In Feuer schmilzt er und auf glü-<lb/>
henden Kohlen verpufft er; mehrentheils ist er mit<lb/>
Kalkerde gemischt (als so genannte Salpetererde).<lb/>
Fundort vorzüglichst in Ludamar (im Innern von Africa),<lb/>
in Hindustan, außerdem auch hin und wieder in Europa,<lb/>
z. B. in Ungarn, Apulien ꝛc., bey Homburg im Würz-<lb/>
burgischen, und auch bey Göttingen am Reinhauser<lb/>
Sandstein ꝛc.<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>s. C. F. <hirendition="#g">Becker</hi>'s Anleitung zur künstlichen Erzeugung<lb/>
des Salpeters. Braunschw. 1814. 8. S. 8.</p></note>. Hauptgebrauch bekanntlich zu Schieß-<lb/>
pulver, zu Scheidewasser ꝛc.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div><divn="3"><headrendition="#c">IV. <hirendition="#g">Boraxsaures Geschlecht</hi>.</head><lb/><prendition="#indent-1">1. <hirendition="#g">Tinkal, roher Borax, boraxsaure Soda</hi>.<lb/><hirendition="#g">Swaga</hi> der Tibbetaner. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Soude boratée</hi></hi>.</p><prendition="#l1em">Meist grünlichgrau; durchscheinend; wachsglänzend;<lb/>
krummblätteriger Bruch; krystallisirt in sechsseitigen plat-<lb/>
ten Säulen mit schräg zugeschärften Enden. Geschmack<lb/>
anfangs süßlich, hintennach brennend; schmilzt leicht im<lb/>
Feuer. Gehalt (nach Klaproth) = 14,5 Natron, 37<lb/>
Boraxsäure, 47 Wasser. Fundort an einigen alpini-<lb/>
schen Seen in den Schneegebirgen von Tibet und<lb/>
Nepal. Gebrauch besonders zum Löthen ꝛc.</p><prendition="#indent-1">2. <hirendition="#g">Sassolin, natürliches Sedativsalz</hi>.</p><prendition="#l1em">In gelblich weißen fast silberglänzenden schuppigen<lb/>
oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt (nach Klap-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[553/0575]
III. Salpetersaures Geschlecht.
1. Natürlicher Salpeter, salpetersaure
Pottasche. Nitrum prismaticum. Potasse
nitratée.
Weißlich; meist durchsichtig; theils glänzend, theils
schimmernd; meist in zarten Nadeln, oder wollicht;
theils stalactitisch. Gewicht = 1920. Geschmack bitter-
lich und kältend. In Feuer schmilzt er und auf glü-
henden Kohlen verpufft er; mehrentheils ist er mit
Kalkerde gemischt (als so genannte Salpetererde).
Fundort vorzüglichst in Ludamar (im Innern von Africa),
in Hindustan, außerdem auch hin und wieder in Europa,
z. B. in Ungarn, Apulien ꝛc., bey Homburg im Würz-
burgischen, und auch bey Göttingen am Reinhauser
Sandstein ꝛc. *). Hauptgebrauch bekanntlich zu Schieß-
pulver, zu Scheidewasser ꝛc.
IV. Boraxsaures Geschlecht.
1. Tinkal, roher Borax, boraxsaure Soda.
Swaga der Tibbetaner. Soude boratée.
Meist grünlichgrau; durchscheinend; wachsglänzend;
krummblätteriger Bruch; krystallisirt in sechsseitigen plat-
ten Säulen mit schräg zugeschärften Enden. Geschmack
anfangs süßlich, hintennach brennend; schmilzt leicht im
Feuer. Gehalt (nach Klaproth) = 14,5 Natron, 37
Boraxsäure, 47 Wasser. Fundort an einigen alpini-
schen Seen in den Schneegebirgen von Tibet und
Nepal. Gebrauch besonders zum Löthen ꝛc.
2. Sassolin, natürliches Sedativsalz.
In gelblich weißen fast silberglänzenden schuppigen
oder glimmerähnlichen Blättchen. Gehalt (nach Klap-
*) s. C. F. Becker's Anleitung zur künstlichen Erzeugung
des Salpeters. Braunschw. 1814. 8. S. 8.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/575>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.