wärts beweglichen gezähnelten Kinnladen und Freß- zangen (maxillae); andere wie einem zugespitzten, hornartigen Bohrrüssel (rostrum); andere mit einem fleischigen Schlurfrüssel mit breiter Mündung (pro- boscis); manche mit einer spiralförmig aufgerollten (so genannten) Zunge etc. versehen sind.
§. 134.
Vor den Nachstellungen ihrer Feinde sind einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch daß sie einerley Farbe mit den Gewächsen haben, worauf sie leben*), folglich weniger darauf abstechen, und nicht so leicht bemerkt werden können; andere auch wohl durch den heftigen Geruch, den sie im Nothfall verbreiten können; andere durch die Macht des ge- sellschaftlichen Lebens; noch andere durch ihre be- wundernswürdige Stärke etc. gesichert. Und manche sind gar mit Waffen, z. B. mit Hörnern wie Kneipzangen, oder mit Stachel und Gift versehen.
§. 135.
Auch bey der Fortpflanzung der Insecten zeigen sich ungemein viele eigene Sonderbarkeiten. So z. B., daß oft in einer und eben derselben Gat- tung die beiden Geschlechter einander so äußerst un- ähnlich gebildet sind, daß man sie eher für ganz ver- schiedene Thierarten, als für zusammen gehörige Gat- ten halten sollte: oder daß unter den Bienen und andern ihnen verwandten Insecten immer die größte Anzahl gänzlich geschlechtlos ist; das heißt, daß sie gezeugt und gebohren werden, ohne doch nach dem ordentlichen Laufe selbst die Bestimmung zur Empfängniß oder zur Zeugung zu haben.
*) Einige auffallende Beyspiele davon s. in Abbot'slepi- dopterous insects of Georgia vol. I. tab. 5. und vol. II. tab. 99.
wärts beweglichen gezähnelten Kinnladen und Freß- zangen (maxillae); andere wie einem zugespitzten, hornartigen Bohrrüssel (rostrum); andere mit einem fleischigen Schlurfrüssel mit breiter Mündung (pro- boscis); manche mit einer spiralförmig aufgerollten (so genannten) Zunge ꝛc. versehen sind.
§. 134.
Vor den Nachstellungen ihrer Feinde sind einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch daß sie einerley Farbe mit den Gewächsen haben, worauf sie leben*), folglich weniger darauf abstechen, und nicht so leicht bemerkt werden können; andere auch wohl durch den heftigen Geruch, den sie im Nothfall verbreiten können; andere durch die Macht des ge- sellschaftlichen Lebens; noch andere durch ihre be- wundernswürdige Stärke ꝛc. gesichert. Und manche sind gar mit Waffen, z. B. mit Hörnern wie Kneipzangen, oder mit Stachel und Gift versehen.
§. 135.
Auch bey der Fortpflanzung der Insecten zeigen sich ungemein viele eigene Sonderbarkeiten. So z. B., daß oft in einer und eben derselben Gat- tung die beiden Geschlechter einander so äußerst un- ähnlich gebildet sind, daß man sie eher für ganz ver- schiedene Thierarten, als für zusammen gehörige Gat- ten halten sollte: oder daß unter den Bienen und andern ihnen verwandten Insecten immer die größte Anzahl gänzlich geschlechtlos ist; das heißt, daß sie gezeugt und gebohren werden, ohne doch nach dem ordentlichen Laufe selbst die Bestimmung zur Empfängniß oder zur Zeugung zu haben.
*) Einige auffallende Beyspiele davon s. in Abbot'slepi- dopterous insects of Georgia vol. I. tab. 5. und vol. II. tab. 99.
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wärts beweglichen gezähnelten Kinnladen und Freß-
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fleischigen Schlurfrüssel mit breiter Mündung (pro-
boscis); manche mit einer spiralförmig aufgerollten
(so genannten) Zunge ꝛc. versehen sind.
§. 134.
Vor den Nachstellungen ihrer Feinde
sind einige Insecten, wie z. B. die Spannraupen
durch ihre täuschende Gestalt; andere dadurch daß sie
einerley Farbe mit den Gewächsen haben, worauf sie
leben *), folglich weniger darauf abstechen, und
nicht so leicht bemerkt werden können; andere auch
wohl durch den heftigen Geruch, den sie im Nothfall
verbreiten können; andere durch die Macht des ge-
sellschaftlichen Lebens; noch andere durch ihre be-
wundernswürdige Stärke ꝛc. gesichert. Und manche
sind gar mit Waffen, z. B. mit Hörnern wie
Kneipzangen, oder mit Stachel und Gift versehen.
§. 135.
Auch bey der Fortpflanzung der Insecten
zeigen sich ungemein viele eigene Sonderbarkeiten.
So z. B., daß oft in einer und eben derselben Gat-
tung die beiden Geschlechter einander so äußerst un-
ähnlich gebildet sind, daß man sie eher für ganz ver-
schiedene Thierarten, als für zusammen gehörige Gat-
ten halten sollte: oder daß unter den Bienen und
andern ihnen verwandten Insecten immer die größte
Anzahl gänzlich geschlechtlos ist; das heißt, daß
sie gezeugt und gebohren werden, ohne doch nach
dem ordentlichen Laufe selbst die Bestimmung zur
Empfängniß oder zur Zeugung zu haben.
*) Einige auffallende Beyspiele davon s. in Abbot's lepi-
dopterous insects of Georgia vol. I. tab. 5. und vol. II. tab. 99.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/286>, abgerufen am 21.11.2024.
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