Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.gibt coschenillrothen Strich; ist weich; dem Ge- 5. Quecksilber-Horn-Erz, natürliches Rauchgrau, gelblichgrau etc.; durchscheinend; V. Kupfergeschlecht. Das Kupfer ist sehr hart und elastisch, *) Zu den sonderbaren mineralogischen Irrthümern,
die aus Vernachlässigung des solidern Petrefacten- Studiums entstanden sind, gehört unter andern, daß manche der neuesten und übrigens sehr ver- dienstvollen Mineralogen diese concentrischen Ab- losungen des schaligen Quecksiber-Leber-Erzes, oder fälschlich so genannten Corallen-Erzes, für wirkliche Versteinerungen gehalten haben. gibt coschenillrothen Strich; ist weich; dem Ge- 5. Quecksilber-Horn-Erz, natürliches Rauchgrau, gelblichgrau ꝛc.; durchscheinend; V. Kupfergeschlecht. Das Kupfer ist sehr hart und elastisch, *) Zu den sonderbaren mineralogischen Irrthümern,
die aus Vernachlässigung des solidern Petrefacten- Studiums entstanden sind, gehört unter andern, daß manche der neuesten und übrigens sehr ver- dienstvollen Mineralogen diese concentrischen Ab- losungen des schaligen Quecksiber-Leber-Erzes, oder fälschlich so genannten Corallen-Erzes, für wirkliche Versteinerungen gehalten haben. <TEI> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000032"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0719" xml:id="pb697_0001" n="697"/> gibt coschenillrothen Strich; ist weich; dem Ge-<lb/> füge nach von zwey Hauptarten: nähmlich <hi rendition="#aq">a</hi>) dicht,<lb/> und <hi rendition="#aq">b</hi>) schalig, mit concentrischen Ablosungen,<lb/> wie mancher Glaskopf<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Zu den sonderbaren mineralogischen Irrthümern,<lb/> die aus Vernachlässigung des solidern Petrefacten-<lb/> Studiums entstanden sind, gehört unter andern,<lb/> daß manche der neuesten und übrigens sehr ver-<lb/> dienstvollen Mineralogen diese concentrischen Ab-<lb/> losungen des schaligen Quecksiber-Leber-Erzes,<lb/> oder fälschlich so genannten Corallen-Erzes, für<lb/> wirkliche Versteinerungen gehalten haben.</p></note>. Gewicht = 7937.<lb/> Hält bis 70 <hi rendition="#aq">p. C.</hi> Quecksilber. Fundort zu-<lb/> mahl bey Idria, wo es das gewöhnlichste Queck-<lb/> silbererz ausmacht.</p> <p rendition="#indent-1">5. Quecksilber-Horn-Erz, natürliches<lb/> Turpeth, natürlicher Sublimat. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mer-<lb/> cure muriaté</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Rauchgrau, gelblichgrau ꝛc.; durchscheinend;<lb/> von fast metallischem Glanze; meist als Drusen-<lb/> häutchen in Klüften anderer Quecksilbererze;<lb/> theils in sehr kleinen cubischen oder säulenförmi-<lb/> gen Krystallen; weich. Hält (nach Kirwan) =<lb/> 70 <hi rendition="#aq">p. C.</hi> Quecksilber durch Salzsäure und<lb/> Schwefelsäure verkalkt. Fundort zumahl im<lb/> Zweybrückischen.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">V. <hi rendition="#g">Kupfergeschlecht</hi>.</head><lb/> <p>Das Kupfer ist sehr hart und elastisch,<lb/> und hat unter allen Metallen den stärsten Klang.<lb/> Gewicht = 7788. Wird von allen Säuren auf-<lb/> gelöst; brennt mit grüner und blauer Flamme:<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [697/0719]
gibt coschenillrothen Strich; ist weich; dem Ge-
füge nach von zwey Hauptarten: nähmlich a) dicht,
und b) schalig, mit concentrischen Ablosungen,
wie mancher Glaskopf *). Gewicht = 7937.
Hält bis 70 p. C. Quecksilber. Fundort zu-
mahl bey Idria, wo es das gewöhnlichste Queck-
silbererz ausmacht.
5. Quecksilber-Horn-Erz, natürliches
Turpeth, natürlicher Sublimat. Mer-
cure muriaté.
Rauchgrau, gelblichgrau ꝛc.; durchscheinend;
von fast metallischem Glanze; meist als Drusen-
häutchen in Klüften anderer Quecksilbererze;
theils in sehr kleinen cubischen oder säulenförmi-
gen Krystallen; weich. Hält (nach Kirwan) =
70 p. C. Quecksilber durch Salzsäure und
Schwefelsäure verkalkt. Fundort zumahl im
Zweybrückischen.
V. Kupfergeschlecht.
Das Kupfer ist sehr hart und elastisch,
und hat unter allen Metallen den stärsten Klang.
Gewicht = 7788. Wird von allen Säuren auf-
gelöst; brennt mit grüner und blauer Flamme:
*) Zu den sonderbaren mineralogischen Irrthümern,
die aus Vernachlässigung des solidern Petrefacten-
Studiums entstanden sind, gehört unter andern,
daß manche der neuesten und übrigens sehr ver-
dienstvollen Mineralogen diese concentrischen Ab-
losungen des schaligen Quecksiber-Leber-Erzes,
oder fälschlich so genannten Corallen-Erzes, für
wirkliche Versteinerungen gehalten haben.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 697. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/719>, abgerufen am 22.02.2025. |