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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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oder die sich wie die Ameisenlöwen Fallgruben
graben, und wie die Spinnen Netze für ihren
Raub weben; oder die wie manche Wasser-
käfer und Spinnen, zur Sicherheit für ihre
Nachkommenschaft, Säcke oder Nester zube-
reiten, denen sie ihre Eyer anvertrauen können.
Manche von denen, die in gesellschaftlicher
Verbindung leben, bauen sich mit vereinten
Kräften, und nach den Gesetzen einer äußerst
regelmäßigen, ihnen angebornen Meßkunst,
gemeinschaftliche Wohnungen u. s. w.

§. 133.

Bey der Ernährungsart der Insecten
sieht man offenbar, daß dieselbe nicht, wie bey
den allermehrsten rothblütigen Thieren, bloß
auf ihre Selbsterhaltung, sondern hauptsäch-
lich darauf abzweckt, daß sie organisirte Ma-
terie consumiren sollen. Sie müssen essen,
nicht bloß um satt zu werden, sondern um
zugleich Aas zu verzehren, um selbst wieder
andere lebendige Insecten aufzureiben etc., um
Unkraut zu vertilgen etc. - eine große Be-
stimmung, zu deren Erfüllung außer der fast
zahllosen Menge der Gattungen überhaupt,
sehr vielen von diesen speciebus, theils ihre
äußerst starke Vermehrung, theils ihre bey-
spiellos heftige Freßgierde und schnelle Ver-
dauung bey einem sehr kurzen Darmcanal zu
Statten kommt. Man weiß z. B., daß eine

oder die sich wie die Ameisenlöwen Fallgruben
graben, und wie die Spinnen Netze für ihren
Raub weben; oder die wie manche Wasser-
käfer und Spinnen, zur Sicherheit für ihre
Nachkommenschaft, Säcke oder Nester zube-
reiten, denen sie ihre Eyer anvertrauen können.
Manche von denen, die in gesellschaftlicher
Verbindung leben, bauen sich mit vereinten
Kräften, und nach den Gesetzen einer äußerst
regelmäßigen, ihnen angebornen Meßkunst,
gemeinschaftliche Wohnungen u. s. w.

§. 133.

Bey der Ernährungsart der Insecten
sieht man offenbar, daß dieselbe nicht, wie bey
den allermehrsten rothblütigen Thieren, bloß
auf ihre Selbsterhaltung, sondern hauptsäch-
lich darauf abzweckt, daß sie organisirte Ma-
terie consumiren sollen. Sie müssen essen,
nicht bloß um satt zu werden, sondern um
zugleich Aas zu verzehren, um selbst wieder
andere lebendige Insecten aufzureiben ꝛc., um
Unkraut zu vertilgen ꝛc. – eine große Be-
stimmung, zu deren Erfüllung außer der fast
zahllosen Menge der Gattungen überhaupt,
sehr vielen von diesen speciebus, theils ihre
äußerst starke Vermehrung, theils ihre bey-
spiellos heftige Freßgierde und schnelle Ver-
dauung bey einem sehr kurzen Darmcanal zu
Statten kommt. Man weiß z. B., daß eine

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[320/0342] oder die sich wie die Ameisenlöwen Fallgruben graben, und wie die Spinnen Netze für ihren Raub weben; oder die wie manche Wasser- käfer und Spinnen, zur Sicherheit für ihre Nachkommenschaft, Säcke oder Nester zube- reiten, denen sie ihre Eyer anvertrauen können. Manche von denen, die in gesellschaftlicher Verbindung leben, bauen sich mit vereinten Kräften, und nach den Gesetzen einer äußerst regelmäßigen, ihnen angebornen Meßkunst, gemeinschaftliche Wohnungen u. s. w. §. 133. Bey der Ernährungsart der Insecten sieht man offenbar, daß dieselbe nicht, wie bey den allermehrsten rothblütigen Thieren, bloß auf ihre Selbsterhaltung, sondern hauptsäch- lich darauf abzweckt, daß sie organisirte Ma- terie consumiren sollen. Sie müssen essen, nicht bloß um satt zu werden, sondern um zugleich Aas zu verzehren, um selbst wieder andere lebendige Insecten aufzureiben ꝛc., um Unkraut zu vertilgen ꝛc. – eine große Be- stimmung, zu deren Erfüllung außer der fast zahllosen Menge der Gattungen überhaupt, sehr vielen von diesen speciebus, theils ihre äußerst starke Vermehrung, theils ihre bey- spiellos heftige Freßgierde und schnelle Ver- dauung bey einem sehr kurzen Darmcanal zu Statten kommt. Man weiß z. B., daß eine

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/342>, abgerufen am 21.11.2024.