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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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größten Menge und Feinheit bey Keswick in Cum-
berland*). Gebrauch des feinern, festen, vorzüglich
zu Bleystiften (auch zur Spitze auf die Stange der
Gewitterableiter), des gemeinsten aber zu Ipser
Schmelztiegeln, Ofenschwärze etc. Auch zum Ein-
schmieren hölzerner Schrauben und Räderwerks.



IV. Demant-Geschlecht.

1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl.
Diamond.)

Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten,
wunderbarsten - so wie der kostbarste Körper in
der Natur. - Eigentlich farbenlos und mit der
äußersten Klarheit wasserhell, wie ein Thautropfen;
doch theils blaß tingirt, und das fast in allen Far-
ben; von einem eigenen dem metallischen sich nä-
hernden Glanze; ursprünglich immer krystallisirt;
und zwar eigentlich als doppelt vierseitige Pyrami-
de (tab. II. fig. 5.), deren Flächen aber mehren-
theils gewölbt und theils gar in der Mitte so stark
zugespitzt sind, daß dadurch der octoedrische Krystall
in das Dodecaeder mit rautenförmigen Flächen
(tab. II. fig. 13.) umgewandelt wird. Sein Gefü-
ge ist blätterig, und der Durchgang der Blätter
richtet sich allemahl und einzig nach den acht Seiten
der octoedrischen Grundkrystallisation; daher sich
auch der Demant bloß nach diesen Richtungen spal-
ten oder kloven läßt**)

*) Doch besitze ich auch durch die Güte des sel. Baron von Asch,
als eine exotische Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom
äußersten Ende des nordöstlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß,
dessen sich die Tschuktschen und andere benachbarte Polarmen-
schen, auch auf der gegenüberliegenden Küste des nordwestli-
chen Amerika, zur Schminke und statt Farbe an ihren Gerä-
then und Kleidungsstücken bedienen.
**) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den beyderley
Krystallisationen dieses Edelsteins, der octoedrischen und dode-

größten Menge und Feinheit bey Keswick in Cum-
berland*). Gebrauch des feinern, festen, vorzüglich
zu Bleystiften (auch zur Spitze auf die Stange der
Gewitterableiter), des gemeinsten aber zu Ipser
Schmelztiegeln, Ofenschwärze ꝛc. Auch zum Ein-
schmieren hölzerner Schrauben und Räderwerks.



IV. Demant-Geschlecht.

1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl.
Diamond.)

Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten,
wunderbarsten – so wie der kostbarste Körper in
der Natur. – Eigentlich farbenlos und mit der
äußersten Klarheit wasserhell, wie ein Thautropfen;
doch theils blaß tingirt, und das fast in allen Far-
ben; von einem eigenen dem metallischen sich nä-
hernden Glanze; ursprünglich immer krystallisirt;
und zwar eigentlich als doppelt vierseitige Pyrami-
de (tab. II. fig. 5.), deren Flächen aber mehren-
theils gewölbt und theils gar in der Mitte so stark
zugespitzt sind, daß dadurch der octoëdrische Krystall
in das Dodecaëder mit rautenförmigen Flächen
(tab. II. fig. 13.) umgewandelt wird. Sein Gefü-
ge ist blätterig, und der Durchgang der Blätter
richtet sich allemahl und einzig nach den acht Seiten
der octoëdrischen Grundkrystallisation; daher sich
auch der Demant bloß nach diesen Richtungen spal-
ten oder kloven läßt**)

*) Doch besitze ich auch durch die Güte des sel. Baron von Asch,
als eine exotische Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom
äußersten Ende des nordöstlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß,
dessen sich die Tschuktschen und andere benachbarte Polarmen-
schen, auch auf der gegenüberliegenden Küste des nordwestli-
chen Amerika, zur Schminke und statt Farbe an ihren Gerä-
then und Kleidungsstücken bedienen.
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[218/0591] größten Menge und Feinheit bey Keswick in Cum- berland *). Gebrauch des feinern, festen, vorzüglich zu Bleystiften (auch zur Spitze auf die Stange der Gewitterableiter), des gemeinsten aber zu Ipser Schmelztiegeln, Ofenschwärze ꝛc. Auch zum Ein- schmieren hölzerner Schrauben und Räderwerks. IV. Demant-Geschlecht. 1. Demant. Adamas. (Fr. Diamant. Engl. Diamond.) Aus jeder Rücksicht einer der merkwürdigsten, wunderbarsten – so wie der kostbarste Körper in der Natur. – Eigentlich farbenlos und mit der äußersten Klarheit wasserhell, wie ein Thautropfen; doch theils blaß tingirt, und das fast in allen Far- ben; von einem eigenen dem metallischen sich nä- hernden Glanze; ursprünglich immer krystallisirt; und zwar eigentlich als doppelt vierseitige Pyrami- de (tab. II. fig. 5.), deren Flächen aber mehren- theils gewölbt und theils gar in der Mitte so stark zugespitzt sind, daß dadurch der octoëdrische Krystall in das Dodecaëder mit rautenförmigen Flächen (tab. II. fig. 13.) umgewandelt wird. Sein Gefü- ge ist blätterig, und der Durchgang der Blätter richtet sich allemahl und einzig nach den acht Seiten der octoëdrischen Grundkrystallisation; daher sich auch der Demant bloß nach diesen Richtungen spal- ten oder kloven läßt **) *) Doch besitze ich auch durch die Güte des sel. Baron von Asch, als eine exotische Seltenheit, ausnehmend feinen Graphit vom äußersten Ende des nordöstlichen Asiens, dem Tschukotskoinoß, dessen sich die Tschuktschen und andere benachbarte Polarmen- schen, auch auf der gegenüberliegenden Küste des nordwestli- chen Amerika, zur Schminke und statt Farbe an ihren Gerä- then und Kleidungsstücken bedienen. **) Die Identität des Durchgangs der Blätter in den beyderley Krystallisationen dieses Edelsteins, der octoëdrischen und dode-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/591>, abgerufen am 21.11.2024.