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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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§. 61.

Der Anfenthalt der Vögel ist beynahe eben
so verschieden als der Säugethiere ihrer. Die mehre-
sten leben auf Bäumen, andere auf dem Wasser, sehr
wenige bloß auf der Erde: aber kein einziger Vögel
(so wie der Maulwurf in der vorigen, und andere Ge-
schöpfe in den beyden letztern Thier-Classen) bloß un-
ter der Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey
den Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem
verschiedenen Aufenthalte angemessen*).

§. 62.

Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn-
platz
zu gewissen Jahrszeiten; die meisten zwar bloß
in so fern, daß sie nur wenige Meilen weit in die be-
nachbarten Gegenden streichen, und bald darauf in
ihre alte Heimath zurückkehren; andere aber, wie die
Hausschwalben, die Kraniche, Störche etc. so, daß sie
im Herbst große Wallfahrten, weit übers Meer und
über einen beträchtlichen Theil der Erdkugel weg, an-
stellen, und den Winter bis zur Rückkehr im folgen-
den Frühjahre in wärmern Zonen zubringen.

§. 63.

Kein Vogel hat Zähne, sondern diese Thiere
müssen ihre Speise entweder mit dem Schnabel zer-
beißen, oder ganz schlucken. Bey denjenigen samen-
fressenden Vögeln, die ihre Körner ganz, unzerbissen
einschlucken, gelangen diese nicht sogleich in den Ma-

*) Die Kunstnahmen dieser verschiedenen, Bildung der Vogelfüße
sind in Forsieri euchiridion p. 15. und in Illigers Ter-
minologie S. 187 erklärt, und im 3ten Th. von Bechsteins
ornitholog. Taschenbuch durch treffliche Abbildungen erläutert.
§. 61.

Der Anfenthalt der Vögel ist beynahe eben
so verschieden als der Säugethiere ihrer. Die mehre-
sten leben auf Bäumen, andere auf dem Wasser, sehr
wenige bloß auf der Erde: aber kein einziger Vögel
(so wie der Maulwurf in der vorigen, und andere Ge-
schöpfe in den beyden letztern Thier-Classen) bloß un-
ter der Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey
den Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem
verschiedenen Aufenthalte angemessen*).

§. 62.

Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn-
platz
zu gewissen Jahrszeiten; die meisten zwar bloß
in so fern, daß sie nur wenige Meilen weit in die be-
nachbarten Gegenden streichen, und bald darauf in
ihre alte Heimath zurückkehren; andere aber, wie die
Hausschwalben, die Kraniche, Störche ꝛc. so, daß sie
im Herbst große Wallfahrten, weit übers Meer und
über einen beträchtlichen Theil der Erdkugel weg, an-
stellen, und den Winter bis zur Rückkehr im folgen-
den Frühjahre in wärmern Zonen zubringen.

§. 63.

Kein Vogel hat Zähne, sondern diese Thiere
müssen ihre Speise entweder mit dem Schnabel zer-
beißen, oder ganz schlucken. Bey denjenigen samen-
fressenden Vögeln, die ihre Körner ganz, unzerbissen
einschlucken, gelangen diese nicht sogleich in den Ma-

*) Die Kunstnahmen dieser verschiedenen, Bildung der Vogelfüße
sind in Forsieri euchiridion p. 15. und in Illigers Ter-
minologie S. 187 erklärt, und im 3ten Th. von Bechsteins
ornitholog. Taschenbuch durch treffliche Abbildungen erläutert.
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[109/0128] §. 61. Der Anfenthalt der Vögel ist beynahe eben so verschieden als der Säugethiere ihrer. Die mehre- sten leben auf Bäumen, andere auf dem Wasser, sehr wenige bloß auf der Erde: aber kein einziger Vögel (so wie der Maulwurf in der vorigen, und andere Ge- schöpfe in den beyden letztern Thier-Classen) bloß un- ter der Erde. Die Bildung der Füße ist auch bey den Vögeln, so wie bey den Säugethieren, ihrem verschiedenen Aufenthalte angemessen *). §. 62. Sehr viele Vögel verändern ihren Wohn- platz zu gewissen Jahrszeiten; die meisten zwar bloß in so fern, daß sie nur wenige Meilen weit in die be- nachbarten Gegenden streichen, und bald darauf in ihre alte Heimath zurückkehren; andere aber, wie die Hausschwalben, die Kraniche, Störche ꝛc. so, daß sie im Herbst große Wallfahrten, weit übers Meer und über einen beträchtlichen Theil der Erdkugel weg, an- stellen, und den Winter bis zur Rückkehr im folgen- den Frühjahre in wärmern Zonen zubringen. §. 63. Kein Vogel hat Zähne, sondern diese Thiere müssen ihre Speise entweder mit dem Schnabel zer- beißen, oder ganz schlucken. Bey denjenigen samen- fressenden Vögeln, die ihre Körner ganz, unzerbissen einschlucken, gelangen diese nicht sogleich in den Ma- *) Die Kunstnahmen dieser verschiedenen, Bildung der Vogelfüße sind in Forsieri euchiridion p. 15. und in Illigers Ter- minologie S. 187 erklärt, und im 3ten Th. von Bechsteins ornitholog. Taschenbuch durch treffliche Abbildungen erläutert.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/128>, abgerufen am 21.11.2024.