merkenswerth, die ebenfalls im Thierreich, zu- mahl bey den Insecten, Statt hat, daß nähm- lich manche nur isolirt und einsam leben, da hingegen andere dicht beysammen bleiben und theils (wie die gemeine Heide) große Erdstriche, oder (wie das Sargasso) weite Meeresstrecken überziehen.
§. 185.
Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge- wächse, deren mannigfaltige Arten sich im Ganzen doch auf drey Hauptwege zurückbrin- gen lassen. Auf die Fortpflanzung durch Wurzeln oder Zweige; zweytens durch Augen; und endlich durch Samen.
§. 186.
Die erste Art der Propagation, nähmlich durch Zweige, von der wir auch schon im Thierreiche bey den Polypen und sonst einige Spuren bemerkt haben, ist im Pflanzenreiche desto gewöhnlicher. Manche Gewächse nähm- lich vermehren sich von selbst auf diese Weise. Bey vielen andern hat es die Kunst durch Absenken oder Ablegen nachgeahmt. Es gibt z. B. eine Art Feigenbaum (der Banian- baum, ficus indica) dessen Zweige herab hangen, und sobald sie den Boden berühren, von selbst Wurzel schlagen; so daß ein einzi- ger solcher Baum mit der Zeit ein kleines
merkenswerth, die ebenfalls im Thierreich, zu- mahl bey den Insecten, Statt hat, daß nähm- lich manche nur isolirt und einsam leben, da hingegen andere dicht beysammen bleiben und theils (wie die gemeine Heide) große Erdstriche, oder (wie das Sargasso) weite Meeresstrecken überziehen.
§. 185.
Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge- wächse, deren mannigfaltige Arten sich im Ganzen doch auf drey Hauptwege zurückbrin- gen lassen. Auf die Fortpflanzung durch Wurzeln oder Zweige; zweytens durch Augen; und endlich durch Samen.
§. 186.
Die erste Art der Propagation, nähmlich durch Zweige, von der wir auch schon im Thierreiche bey den Polypen und sonst einige Spuren bemerkt haben, ist im Pflanzenreiche desto gewöhnlicher. Manche Gewächse nähm- lich vermehren sich von selbst auf diese Weise. Bey vielen andern hat es die Kunst durch Absenken oder Ablegen nachgeahmt. Es gibt z. B. eine Art Feigenbaum (der Banian- baum, ficus indica) dessen Zweige herab hangen, und sobald sie den Boden berühren, von selbst Wurzel schlagen; so daß ein einzi- ger solcher Baum mit der Zeit ein kleines
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000031"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0532"xml:id="pb514_0001"n="514"/>
merkenswerth, die ebenfalls im Thierreich, zu-<lb/>
mahl bey den Insecten, Statt hat, daß nähm-<lb/>
lich manche nur isolirt und einsam leben, da<lb/>
hingegen andere dicht beysammen bleiben und<lb/>
theils (wie die gemeine Heide) große Erdstriche,<lb/>
oder (wie das Sargasso) weite Meeresstrecken<lb/>
überziehen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 185.</head><lb/><p>Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge-<lb/>
wächse, deren mannigfaltige Arten sich im<lb/>
Ganzen doch auf drey Hauptwege zurückbrin-<lb/>
gen lassen. Auf die Fortpflanzung durch<lb/>
Wurzeln oder Zweige; zweytens durch Augen;<lb/>
und endlich durch Samen.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 186.</head><lb/><p>Die erste Art der Propagation, nähmlich<lb/>
durch Zweige, von der wir auch schon im<lb/>
Thierreiche bey den Polypen und sonst einige<lb/>
Spuren bemerkt haben, ist im Pflanzenreiche<lb/>
desto gewöhnlicher. Manche Gewächse nähm-<lb/>
lich vermehren sich von selbst auf diese Weise.<lb/>
Bey vielen andern hat es die Kunst durch<lb/>
Absenken oder Ablegen nachgeahmt. Es<lb/>
gibt z. B. eine Art Feigenbaum (der Banian-<lb/>
baum, <hirendition="#aq">ficus <hirendition="#i">indica</hi></hi>) dessen Zweige herab<lb/>
hangen, und sobald sie den Boden berühren,<lb/>
von selbst Wurzel schlagen; so daß ein einzi-<lb/>
ger solcher Baum mit der Zeit ein kleines<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[514/0532]
merkenswerth, die ebenfalls im Thierreich, zu-
mahl bey den Insecten, Statt hat, daß nähm-
lich manche nur isolirt und einsam leben, da
hingegen andere dicht beysammen bleiben und
theils (wie die gemeine Heide) große Erdstriche,
oder (wie das Sargasso) weite Meeresstrecken
überziehen.
§. 185.
Wir kommen zur Fortpflanzung der Ge-
wächse, deren mannigfaltige Arten sich im
Ganzen doch auf drey Hauptwege zurückbrin-
gen lassen. Auf die Fortpflanzung durch
Wurzeln oder Zweige; zweytens durch Augen;
und endlich durch Samen.
§. 186.
Die erste Art der Propagation, nähmlich
durch Zweige, von der wir auch schon im
Thierreiche bey den Polypen und sonst einige
Spuren bemerkt haben, ist im Pflanzenreiche
desto gewöhnlicher. Manche Gewächse nähm-
lich vermehren sich von selbst auf diese Weise.
Bey vielen andern hat es die Kunst durch
Absenken oder Ablegen nachgeahmt. Es
gibt z. B. eine Art Feigenbaum (der Banian-
baum, ficus indica) dessen Zweige herab
hangen, und sobald sie den Boden berühren,
von selbst Wurzel schlagen; so daß ein einzi-
ger solcher Baum mit der Zeit ein kleines
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/532>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.